2. A - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg
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Dies gilt besonders für junge Kinder, deren Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsschritte eng mit vertrauten<br />
<strong>und</strong> sicheren Bindungen an Bezugspersonen verknüpft sind. Da Kinder von Geburt an hoch<br />
motivierte Lernende sind, gibt es für den Prozess der Weltaneignung <strong>und</strong> Sinnkonstruktion<br />
kein „unter oder über drei“ <strong>und</strong> kein „unter oder über sechs“. Es geht darum, dem jeweiligen<br />
Entwicklungsalter angemessene pädagogische Unterstützung in förderlicher Umgebung<br />
zu leisten. Dadurch, dass es keinen Bildungsplan von 0-10 Jahre gibt, dass es getrennte Ausbildungen<br />
gibt, unterschiedliche Zeitkontingente, Institutionsgeschichten, etc., werden Brüche<br />
konstruiert, die eigentlich nicht sein müssten. Klare, transparente <strong>und</strong> konsistente Regeln<br />
<strong>und</strong> Strukturen helfen Kindern Resilienz zu entwickeln für eine lebenslange Bildungsbiografie.<br />
Frühkindliche emotionale Erfahrungen beeinflussen die funktionelle Entwicklung des Gehirns,<br />
d. h. die Qualität des emotionalen Umfelds <strong>und</strong> der Grad der frühkindlichen geistigen<br />
Förderung beeinflussen die spätere intellektuelle <strong>und</strong> sozio-emotionale Entwicklung eines<br />
Kindes. Bildungsübergänge sind kritische Lebensereignisse, weil sie einerseits Entwicklungschancen<br />
für persönliches Wachstum, andererseits Risiken <strong>und</strong> negative Entwicklungen beinhalten<br />
können, wenn Versuche, die emotionale Belastung zu regulieren, nicht innerhalb einer<br />
angemessenen Zeit zu einer Lösung, bzw. zu einem neuen Gleichgewicht führen. Die Passung<br />
zwischen den Anforderungen der Schule <strong>und</strong> den von den Kindern mitgebrachten Kompetenzen<br />
wirkt sich auf die Bewältigung des Übergangs aus. Nur wenn stützende Rahmenbedingungen<br />
im Hinblick auf die Verbindlichkeit <strong>und</strong> die finanzielle Absicherung gegeben sind,<br />
werden Kooperationsaktivitäten zum selbstverständlichen Teil des professionellen Profils von<br />
früh- <strong>und</strong> schulpädagogischen Fachkräften. Kooperationen müssen als langfristig angelegte,<br />
partnerschaftliche Zusammenarbeit von Erzieher/innen <strong>und</strong> Lehrer/innen angelegt werden,<br />
damit sie jenseits vereinzelter Maßnahmen zu einer intensiven <strong>und</strong> fachlich f<strong>und</strong>ierten Kommunikation<br />
führen – zur gelingenden Bildungsbiografie aller Kinder.<br />
Weg von der Alterseinsortierung, hin zu altersgemischten Häusern<br />
Der steigende Bedarf <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>ene Ausbau von Plätzen für Kinder von 8 Wochen<br />
bis zum dritten Lebensjahr führen zunehmend zur Gründung von Neueinrichtungen<br />
nur für diese Altersgruppe. Um Kindern bis zum Schuleintritt einen durchgehenden Bildungsort<br />
zu sichern, muss das Platzangebot von Tageseinrichtungen für Kinder im Alter von<br />
8 Wochen bis zum Schuleintritt ausgerichtet werden. Der Ausbau von Plätzen für Kinder<br />
unter 3 Jahre muss so gestaltet werden, dass Kinder im Alter von 3 Jahren nicht bereits die<br />
Einrichtung <strong>und</strong> Bezugsperson wechseln müssen, d. h. es werden vorrangig Plätze im Kontext<br />
bestehender Einrichtungen für Kinder bis 6 Jahre geschaffen. Nicht vermeidbare Wechsel werden<br />
so gestaltet, dass sie in Form einer begleitenden Überleitung durch Eltern <strong>und</strong> Fachkräfte<br />
aus der abgehenden Einrichtung gestaltet werden. Dies muss beim Personalschlüssel berücksichtigt<br />
werden.<br />
Inhaltliche Konzepte der Umsetzung einer guten Kleinkindpädagogik müssen in den Orientierungsplan<br />
aufgenommen <strong>und</strong> mit dem Konzept für die 3-6jährigen Kinder verknüpft werden.<br />
In Folge müssen die Träger der Einrichtungen Konzepte der Kleinkindpädagogik <strong>und</strong><br />
der Altersmischung für Ihre Einrichtungen entwickeln, die Mitarbeiter/innen weiterbilden<br />
<strong>und</strong> bei der Umstrukturierung für eine ausreichende Begleitung sorgen. Weiterhin müssen zur<br />
Ergänzung einer guten konzeptionellen Arbeit in den Kitas Konzepte der Altersmischung<br />
<strong>und</strong> des altersübergreifenden Arbeitens wissenschaftlich erforscht <strong>und</strong> evaluiert werden.<br />
Kooperation auf gleicher Augenhöhe sinnhaft gestalten<br />
Für den Übergang von der Kita in die Schule im Sinne eines gelingenden an der individuellen<br />
Entwicklung des Kindes orientierten Überganges für beide Bildungsbereiche (Kita <strong>und</strong><br />
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