2. A - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg

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3.6 B6 - Ganztagsschulen: Auf die Qualität kommt es an! Die GEW setzt sich in Gesprächen mit der Landesregierung dafür ein, dass 1. in allen weiterführenden Schulen der Ausbau der Ganztagesschulen weiter voran schreitet, 2. in allen weiterführenden Schularten die Zuweisung für die Ganztagesschulen erhöht wird und an den Gymnasien auf das Niveau der Realschulen und der Hauptschulen/Werkrealschulen angehoben wird, 3. das Land die Finanzierung weiterer pädagogischer Professionen sicherstellt, um die Lehrkräfte bei den pädagogischen Aufgaben des Ganztagesbetriebs zu unterstützen 4. die Schulbaurichtlinien im Hinblick auf die Erfordernisse eines Ganztagesbetriebs verändert werden 5. in allen Schularten auch gebundene Ganztagesschulen ermöglicht werden. 3.7 B7 - Anhebung der Lehrerstundenzuweisung für gebundene Ganztagsschulen Ganztagsschulen: stufenweise Anhebung der Lehrerstundenzuweisung für alle gebundenen Klassen an Ganztagsgrundschulen und Ganztagshauptschulen bzw. Ganztagswerkrealschulen (genehmigt ab Schuljahr 2006/07) auf das Versorgungsniveau der sog. Alt-Erlass- Ganztagsschulen Die GEW fordert die Landesregierung auf, die Ungleichbehandlung der gebundenen Ganztagsschulen bei der Lehrerstundenzuweisung im Ganztagsbereich schrittweise zu korrigieren und die Zuweisung auf das Versorgungsniveau der sog. Alt-Erlass-Ganztagsschulen anzuheben. Ausgangslage: Die sog. Alt-Erlass-Schulen erhalten pro gebundene Ganztagsklasse 7 Lehrerwochenstunden an Grund- und Werkrealschulen und 10 Lehrerwochenstunden an Grundschulen. Die ab dem Schuljahr 2006/07 genehmigten gebundenen Ganztagsschulen erhalten pro gebundene Ganztagsklasse 5 Lehrerwochenstunden (LWh) im Haupt- bzw. Werkrealschulbereich und 6 LWh pro Klasse im Grundschulbereich. Ziel: An allen ab dem Schuljahr 2006/07 genehmigten gebundenen Ganztagsschulen im GHW-Bereich soll bereits ab dem Schuljahr 2012/13 mit der stufenweisen Anhebung der Lehrerstundenzuweisung für alle gebundenen Klassen an Ganztagsgrundschulen und Ganztagshauptschulen bzw. Ganztagswerkrealschulen um je zwei Stunden pro Schuljahr für gebundene Klassen an Ganztagsgrundschulen und je eine Stunde pro Schuljahr für gebundene Klassen an Ganztagshauptschulen bzw. Ganztagswerkrealschulen begonnen werden. 3.8 B8 - Frühkindliche Bildungsbiographien gestalten Übergänge in der frühen Kindheit als Teil einer lebenslangen Bildungsbiographie gestalten Übergänge innerhalb von persönlichen Bildungsbiografien bedeuten für viele Kinder eine große Herausforderung und nicht selten Einbrüche und Rückschritte in ihrer Entwicklung. 25
Dies gilt besonders für junge Kinder, deren Lern- und Entwicklungsschritte eng mit vertrauten und sicheren Bindungen an Bezugspersonen verknüpft sind. Da Kinder von Geburt an hoch motivierte Lernende sind, gibt es für den Prozess der Weltaneignung und Sinnkonstruktion kein „unter oder über drei“ und kein „unter oder über sechs“. Es geht darum, dem jeweiligen Entwicklungsalter angemessene pädagogische Unterstützung in förderlicher Umgebung zu leisten. Dadurch, dass es keinen Bildungsplan von 0-10 Jahre gibt, dass es getrennte Ausbildungen gibt, unterschiedliche Zeitkontingente, Institutionsgeschichten, etc., werden Brüche konstruiert, die eigentlich nicht sein müssten. Klare, transparente und konsistente Regeln und Strukturen helfen Kindern Resilienz zu entwickeln für eine lebenslange Bildungsbiografie. Frühkindliche emotionale Erfahrungen beeinflussen die funktionelle Entwicklung des Gehirns, d. h. die Qualität des emotionalen Umfelds und der Grad der frühkindlichen geistigen Förderung beeinflussen die spätere intellektuelle und sozio-emotionale Entwicklung eines Kindes. Bildungsübergänge sind kritische Lebensereignisse, weil sie einerseits Entwicklungschancen für persönliches Wachstum, andererseits Risiken und negative Entwicklungen beinhalten können, wenn Versuche, die emotionale Belastung zu regulieren, nicht innerhalb einer angemessenen Zeit zu einer Lösung, bzw. zu einem neuen Gleichgewicht führen. Die Passung zwischen den Anforderungen der Schule und den von den Kindern mitgebrachten Kompetenzen wirkt sich auf die Bewältigung des Übergangs aus. Nur wenn stützende Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Verbindlichkeit und die finanzielle Absicherung gegeben sind, werden Kooperationsaktivitäten zum selbstverständlichen Teil des professionellen Profils von früh- und schulpädagogischen Fachkräften. Kooperationen müssen als langfristig angelegte, partnerschaftliche Zusammenarbeit von Erzieher/innen und Lehrer/innen angelegt werden, damit sie jenseits vereinzelter Maßnahmen zu einer intensiven und fachlich fundierten Kommunikation führen – zur gelingenden Bildungsbiografie aller Kinder. Weg von der Alterseinsortierung, hin zu altersgemischten Häusern Der steigende Bedarf und der damit verbundene Ausbau von Plätzen für Kinder von 8 Wochen bis zum dritten Lebensjahr führen zunehmend zur Gründung von Neueinrichtungen nur für diese Altersgruppe. Um Kindern bis zum Schuleintritt einen durchgehenden Bildungsort zu sichern, muss das Platzangebot von Tageseinrichtungen für Kinder im Alter von 8 Wochen bis zum Schuleintritt ausgerichtet werden. Der Ausbau von Plätzen für Kinder unter 3 Jahre muss so gestaltet werden, dass Kinder im Alter von 3 Jahren nicht bereits die Einrichtung und Bezugsperson wechseln müssen, d. h. es werden vorrangig Plätze im Kontext bestehender Einrichtungen für Kinder bis 6 Jahre geschaffen. Nicht vermeidbare Wechsel werden so gestaltet, dass sie in Form einer begleitenden Überleitung durch Eltern und Fachkräfte aus der abgehenden Einrichtung gestaltet werden. Dies muss beim Personalschlüssel berücksichtigt werden. Inhaltliche Konzepte der Umsetzung einer guten Kleinkindpädagogik müssen in den Orientierungsplan aufgenommen und mit dem Konzept für die 3-6jährigen Kinder verknüpft werden. In Folge müssen die Träger der Einrichtungen Konzepte der Kleinkindpädagogik und der Altersmischung für Ihre Einrichtungen entwickeln, die Mitarbeiter/innen weiterbilden und bei der Umstrukturierung für eine ausreichende Begleitung sorgen. Weiterhin müssen zur Ergänzung einer guten konzeptionellen Arbeit in den Kitas Konzepte der Altersmischung und des altersübergreifenden Arbeitens wissenschaftlich erforscht und evaluiert werden. Kooperation auf gleicher Augenhöhe sinnhaft gestalten Für den Übergang von der Kita in die Schule im Sinne eines gelingenden an der individuellen Entwicklung des Kindes orientierten Überganges für beide Bildungsbereiche (Kita und 26
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