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2. A - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg

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• Alle Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer studieren an Hochschulen, die dieses Studium qualifiziert<br />

<strong>und</strong> auf hohem Niveau anbieten können. Die GEW <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hält langfristig an<br />

dem Ziel fest, die Pädagogischen Hochschulen je nach Standort entweder in die Universitäten<br />

zu integrieren oder sie in Universitäten umzuwandeln.<br />

Solange es die Pädagogischen Hochschulen noch gibt, müssen sie strukturell gestärkt werden.<br />

Dafür benötigen sie eine wesentliche bessere Ausstattung an Verwaltungs- <strong>und</strong> Mittelbaustellen<br />

sowie Sachmittel für Forschung. Sie müssen ihre Forschungsaktivitäten erweitern.<br />

• Die Universitäten müssen Lehramtsstudiengänge konzipieren, die mehr sind als die Addition<br />

von fachwissenschaftlichen Modulen sowie geringer Anteile an Bildungswissenschaften.<br />

Sie müssen ausreichende personelle Kapazitäten (Lehrstühle) für Fachdidaktik, Bildungswissenschaften<br />

(insbesondere Schulpädagogik), Ethisch-philosophisches Gr<strong>und</strong>lagenstudium <strong>und</strong><br />

Module zur personalen Entwicklung zur Verfügung stellen.<br />

Außerdem müssen sie die Lehrerbildung institutionell in einer gut ausgestatteten Fakultät für<br />

Lehrerbildung oder „School of Education“ bündeln. Diese Einrichtungen müssen über eigenes<br />

Personal für Forschung <strong>und</strong> Lehre verfügen <strong>und</strong> inneruniversitär alle für die Lehrebildung<br />

relevanten Entscheidungen fällen können. Darüber hinaus müssen die Universitäten ihre Aktivitäten<br />

in schulbezogener Forschung (Schulpädagogik; Fachdidaktik) ausbauen.<br />

• Die GEW wendet sich dagegen, dass der empirischen Bildungsforschung die dominierende<br />

Rolle bei der Gestaltung der Angebote im Rahmen des Lehramtsstudiums <strong>und</strong> der<br />

Konzeption der schul- <strong>und</strong> unterrichtsbezogenen Forschung überlassen wird.<br />

An einigen „Schools of Education“ ist diese Dominanz rein empirischer Zugänge zu beobachten.<br />

Die empirische Bildungsforschung zeigt bei der Generierung von politisch nutzbarem<br />

Steuerungswissen ihre Stärken. Ihr Primat der quantitativen Methoden führt allerdings auch<br />

zu einer Distanz zu praktisch nutz- bzw. anwendbaren Erkenntnissen. Schulpädagogik sowie<br />

die Fachdidaktiken mit forschungsbasierten Arbeitsprofilen müssen deshalb als eigenständige<br />

Bereiche in Forschung <strong>und</strong> Lehre angemessen repräsentiert sein.<br />

• Die Landesregierung muss sicherstellen, dass alle Standorte, die Lehramtsstudiengänge anbieten,<br />

die entsprechenden Ressourcen <strong>und</strong> Konzeptionen zur Verfügung stellen. Dazu muss<br />

eine wissenschaftliche Kommission Standards (insbesondere für die personelle Ausstattung;<br />

Forschung; lehramtsspezifische Curricula) entwickeln.<br />

• Standorte, die nach einer Übergangszeit diese Standards nicht erfüllen, müssen die Lehramtsstudiengänge<br />

abgeben. Das Studium für das Lehramt ist unter Beachtung der Vorgaben<br />

des Bologna-Prozesses in seiner Gr<strong>und</strong>struktur (Bachelor-/Master-System) einheitlich zu gestalten.<br />

• Die Arbeit in inklusiven Schulen fordert von den Lehrer/innen besondere Kompetenzen.<br />

Für die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung aller Lehrer/innen müssen dafür zeitnah Konzepte entwickelt<br />

<strong>und</strong> umgesetzt werden:<br />

Die Landesregierung wird aufgefordert, umgehend eine Konzeption (Module) zur die Qualifikation<br />

der Referendarinnen <strong>und</strong> Referendare, bzw. der Anwärterinnen <strong>und</strong> Anwärter für die<br />

besonderen Anforderungen des Unterricht an Gemeinschaftsschulen (GMS) zu entwickeln.<br />

Entsprechendes gilt für die Fortbildung der Lehrkräfte, die aus Schulen des bestehenden gegliederten<br />

Schulsystems in die GMS wechseln.<br />

Im neu zu konzipierenden Studium für Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer sollen künftig die für Gemeinschaftsschulen<br />

(GMS) konstitutiven pädagogischen <strong>und</strong> didaktischen Konzepte vermit­<br />

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