Eine Schule für Mädchen und Jungen - GEW - Berlin
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Kommentar:<br />
Die Kinder bringen geprägt durch die Familie<br />
unterschiedliche Vorstellungen von ‚richtigem’<br />
Geschlechterverhalten in die <strong>Schule</strong> mit. Im<br />
Praxisbeispiel werden diese heterogenen Erfahrungen<br />
<strong>für</strong> eine intensive Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema konstruktiv genutzt (vgl. Frage<br />
3 im 2. Kapitel). Horst-Dieter Gerold betont,<br />
dass die Komplexität des Themas es erforderlich<br />
macht, einzelne Inhalte immer wieder<br />
aufzugreifen <strong>und</strong> methodisch fächerverbindend<br />
zu arbeiten, um „offene Handlungssituationen“<br />
zu schaffen, die es den Kindern „als<br />
Teilnehmende am Kommunikations- <strong>und</strong><br />
Interaktionsprozess ermöglichen, flexibel zu<br />
reagieren.“ Diese Vorgehensweise sollte, so Gerold<br />
weiter, als „durchgängiges Prinzip eines<br />
Erziehungs- <strong>und</strong> Bildungsprozesses“ in der<br />
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Material<br />
Quelle<br />
Oder: Typische Verhaltensweisen (auch Interessen <strong>und</strong> Hobbys)<br />
von <strong>Jungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Mädchen</strong> werden aufgeschrieben <strong>und</strong> geprüft,<br />
wo es Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede gibt.<br />
<strong>Eine</strong> Doppelseite mit zwei Spielplatzszenen <strong>und</strong> eine weitere mit<br />
zwei Küchenszenarien, auf denen geschlechtstypische, vor allem<br />
aber auch -untypische Verhaltensweisen von Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen<br />
dargestellt sind. Die Bilder <strong>und</strong> eine ausführliche Dokumentation<br />
gibt es zum kostenfreien Download unter der u.g.<br />
Internetadresse.<br />
Themenblätter <strong>für</strong> die Gr<strong>und</strong>schule. (2002) Hg. von der B<strong>und</strong>eszentrale<br />
<strong>für</strong> politische Bildung (bpb) Redaktion: Iris Möckel (verantw.);<br />
Pamela Brandt. Bonn.<br />
Im Internet unter: http://www.bpb.de/files/9J2IFT.pdf<br />
<strong>Schule</strong> etabliert werden, „mit dem Ziel, Geschlechtsrollenkonflikte<br />
abzubauen <strong>und</strong> zu bewältigen.“<br />
So deutet sich an, dass Geschlechtergerechtigkeit<br />
als feste Struktur in der <strong>Schule</strong><br />
verankert werden kann (vgl. Frage 10).<br />
In einigen Klassen stelle sich „das Problem<br />
‚<strong>Jungen</strong> contra <strong>Mädchen</strong>’ überhaupt nicht,<br />
während in anderen Klassen die Thematisierung<br />
geschlechtsrollenspezifischer Verhaltensweisen<br />
zu Konflikten <strong>und</strong> Polarisierungen in<br />
der Klasse oder in der <strong>Schule</strong> führen kann“, bemerkt<br />
der Autor weiter. Dies führt er hauptsächlich<br />
darauf zurück, dass die Lehrpersonen<br />
geschlechtsrollentypisches Verhalten sehr<br />
unterschiedlich wahrnehmen. Daher empfiehlt<br />
er eine sorgfältige Selbstreflexion (vgl. Frage 1).<br />
3. Aus der Praxis … in die Praxis!<br />
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