Eine Schule für Mädchen und Jungen - GEW - Berlin
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Kommentar:<br />
Durch die Wahl der Reihenfolge der Arbeitsaufgaben,<br />
teilweise auch durch die Wahl der<br />
Sozialform <strong>und</strong> des Lernortes wird das selbstständige<br />
Lernen der Kinder gefördert (vgl. Frage<br />
7 in Kapitel 2). „Freiarbeit“, so schreibt die<br />
Autorin, „gibt <strong>Mädchen</strong> <strong>und</strong> <strong>Jungen</strong> gleichermaßen<br />
Raum, geschlechtsspezifische Wirklichkeitskonzeptionen<br />
herauszufinden <strong>und</strong> auszudrücken.<br />
Geschlechterdifferenzen können<br />
dann als produktives Moment von Lehren <strong>und</strong><br />
Lernen genutzt werden.“ (Glagow-Schicha<br />
1997, S. 27).<br />
Zudem kann die Lehrkraft bei der Auswahl der<br />
Aufgaben verstärkt darauf achten, zu gleichen<br />
Teilen weibliche wie männliche Identifikations-<br />
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figuren im Mathematikunterricht zu berücksichtigen,<br />
was in traditionellen Mathematiklehrbüchern<br />
oft nicht der Fall ist (vgl. Frage 6).<br />
Durch die Selbstkontrolle wird „das hierarchische<br />
Kontrollsystem durch die Lehrperson, das<br />
normalerweise in der <strong>Schule</strong> vorherrscht, zurückgenommen“<br />
(Glagow-Schicha 1997, S. 29).<br />
In diesem Sinne wäre weiter zu überlegen, wie<br />
die Leistungen der Kinder in offenen Unterrichtsformen<br />
auch ohne Klassenarbeiten bewertet<br />
<strong>und</strong> dokumentiert werden können.<br />
Denn nicht die Überprüfung <strong>und</strong> Benotung,<br />
sondern die Aufgabe <strong>und</strong> die Leistung selbst<br />
sollten (nicht nur) in offenen Unterrichtsformen<br />
stets im Mittelpunkt stehen.<br />
3. Aus der Praxis … in die Praxis!<br />
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