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Situation der Schulpsychologie in Deutschland - GEW Niedersachsen

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Dollase Gutachten <strong>Schulpsychologie</strong> 15<br />

Die Effekte <strong>der</strong> Beratungslehrer und des Beratungspersonals werden dann auch <strong>in</strong>terna0onal<br />

etwa vom „Center for School-­‐Counsel<strong>in</strong>g Outcome Research“ (2004) im Bereich <strong>der</strong><br />

Leistungssteigerung von Schülern, <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> akademischen Mo0va0on, d.h. <strong>der</strong><br />

schulischen Mo0va0on, <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Schulorien0erung bei M<strong>in</strong><strong>der</strong>heiten und Low-­‐<br />

Income-­‐Families, <strong>der</strong> Steigerung von schulischer Leistung und ihrer langfris0gen Auswirkung,<br />

<strong>der</strong> Mo0vierung von Schülern und Schüler<strong>in</strong>nen am Schulleben <strong>in</strong>tensiver teilzunehmen und<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbesserung des familiären Engagements <strong>der</strong> Schule gesehen und festgestellt. Alle<strong>in</strong><br />

schon an diesen evidenzbasierten Ergebnissen ist zu erkennen, dass <strong>der</strong> Berater, die<br />

Berater<strong>in</strong> stärker mit dem schulischen Lernen und se<strong>in</strong>er Verbesserung direkt zu tun hat, d.h.<br />

auch fachwissenschaIliche, fachdidak0sche und lernpsychologische Op0mierung vornehmen<br />

kann. Berater und Berater<strong>in</strong>nen, die sich <strong>der</strong>art auf fachspezifische Lern-­‐ und<br />

Leistungsprobleme spezialisiert haben, können <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> und Nie<strong>der</strong>sachsen LehrkräIe<br />

mit e<strong>in</strong>er Zusatzausbildung se<strong>in</strong>.<br />

Der Schulpsychologe h<strong>in</strong>gegen ist für die schulrelevanten Persönlichkeitsprobleme <strong>der</strong><br />

Schüler im geis0gen, emo0onalen, sozialen und Verhaltensbereich und die Verbesserung <strong>der</strong><br />

Kausalstruktur solcher Störungen zuständig -­‐ das s<strong>in</strong>d typischerweise nicht nur Lern-­‐ und<br />

Leistungsprobleme, <strong>der</strong>en Zusammenhang mit fachlichen Lücken und Interessen <strong>der</strong> Schüler<br />

erklärt werden können. Beispiel: Ursachen und Folgen von bully<strong>in</strong>g (mobb<strong>in</strong>g). Nach e<strong>in</strong>er<br />

WHO Studie aus dem Jahre 2001, leiden <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> überdurchschni=lich viele Schüler<br />

(ca. 40%) unter bully<strong>in</strong>g. Zum Vergleich: Schweden 15%, F<strong>in</strong>nland 27%.E<strong>in</strong> typisches<br />

Problemfeld für die Arbeit von Schulpsychologen -­‐ nicht für Beratungslehrer. Die Frage, ob<br />

man von e<strong>in</strong>em Mathe-­‐Leistungskurs noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Physik LK wechseln sollte -­‐ e<strong>in</strong>e typische<br />

Aufgabe für e<strong>in</strong>en Beratungslehrer -­‐ nicht für den Schulpsychologen. Die Gestaltung des<br />

Nachmi=ags <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesamtschule -­‐ e<strong>in</strong>e vorrangige Aufgabe für den Schulsozialarbeiter -­‐<br />

nicht für Beratungslehrer o<strong>der</strong> Schulpsychologen.<br />

Beratung und Therapie s<strong>in</strong>d deutlich zu unterscheiden: <strong>der</strong> Therapeut übernimmt<br />

Verantwortung für den Heilungsprozess, <strong>der</strong> Berater nicht. Schulpsychologen werden<br />

deshalb auch häufiger mit Programmen und ihrer Implementa0on beschäIigt. Die<br />

Präven0on o<strong>der</strong> auch Interven0on geschieht dann auf Verantwortung des Psychologen und<br />

er übernimmt e<strong>in</strong>e Verpflichtung, die Verbesserung dieser Störung zu erreichen o<strong>der</strong> durch<br />

Präven0on <strong>in</strong> ihrer AuIretenswahrsche<strong>in</strong>lichkeit zu verr<strong>in</strong>gern.

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