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Situation der Schulpsychologie in Deutschland - GEW Niedersachsen

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Dollase Gutachten <strong>Schulpsychologie</strong> 56<br />

Konflik]eld um zukünIige Stellen entsteht, das nur durch strenge Evidenzbasierung<br />

geklärt werden kann.<br />

3. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik besteht die Befürchtung, dass die Arbeit des<br />

Schulpsychologen e<strong>in</strong>en Menschen e&kevert. Die historische Ächtung <strong>der</strong><br />

Psychologie <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> mag hier immer noch e<strong>in</strong>e gewisse Rolle spielen.<br />

Diese Befürchtungen s<strong>in</strong>d auch empirisch untersucht worden. So hat Love im Jahre 2009 <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Umfrage herausgefunden, dass für die Klienten, also Lehrer, Eltern und Schüler die<br />

Vielfalt <strong>der</strong> exis0erenden Berufe, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Social Worker und Schulberater und<br />

Schulpsychologen unklar ist. Diese neue Studie soll stellvertretend für an<strong>der</strong>e stehen, die<br />

e<strong>in</strong>e klare Aufgabenverteilung zwischen Beratungslehrern, Schulsozialarbeitern und<br />

Schulpsychologen for<strong>der</strong>n. Konflikte mit an<strong>der</strong>en Berufen, etwa mit Sozialarbeitern o<strong>der</strong><br />

auch Son<strong>der</strong>pädagogen s<strong>in</strong>d ohne weiteres denkbar, wenngleich sie <strong>in</strong> empirischen<br />

Untersuchungen nicht so drama0sch beschrieben werden (Agresta, 2004, 2006; Arive=, Rust,<br />

Brissie, & Dansby Virg<strong>in</strong>ia, 2007; Love, 2009). Gerade Son<strong>der</strong>pädagogen empf<strong>in</strong>den sich<br />

aufgrund ihrer Ausbildung häufig <strong>in</strong> noch etwas größerer wissenschaIlicher Nähe zu<br />

Schulpsychologen, was <strong>der</strong> Konflikthal0gkeit ihrer Beziehung nicht unbed<strong>in</strong>gt abträglich ist.<br />

In <strong>der</strong> soeben genannten empirischen Untersuchung halten Son<strong>der</strong>pädagogen die Arbeit von<br />

Schulpsychologen für mäßig wich0g (mo<strong>der</strong>ately important).<br />

Je mehr Schulpsychologen Zeit <strong>in</strong> den Schulen verbr<strong>in</strong>gen und für die Lehrer erreichbar s<strong>in</strong>d,<br />

desto besser werden sie von Lehrern beurteilt (P. Farrell, Jimerson, Kalambouka, & Benoit,<br />

2005; P. T. Farrell, Jimerson, & Oakland, 2007). In USA begründen Untersuchungen <strong>in</strong> allen<br />

fünfzig Staaten <strong>der</strong> USA die Art und Weise <strong>der</strong> Zusammenarbeit als Grundlage für <strong>der</strong>en<br />

Verbesserung. E<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit den Schulpsychologen führt bei Lehrern dazu,<br />

dass sie auch die Arbeit <strong>der</strong> Schulpsychologen posi0v bewerten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn<br />

wirksame Methoden zur Verbesserung des Unterrichts vermi=elt werden (Peterson u.a.,<br />

1998 auf <strong>der</strong> Annual Conven0on <strong>der</strong> NASP). Die Zeit, die Schulpsychologen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

verbr<strong>in</strong>gen, hängt mit ihrer Bewertung zusammen (Jorge Eduardo Gonzalez, 2001; N.<br />

Gonzalez, 2008)(Jorge E. Gonzalez, Nelson, Gutk<strong>in</strong>, & Shwery, 2004). Eltern haben <strong>in</strong>sgesamt<br />

e<strong>in</strong> posi0ves Image gegenüber schulpsychologischer Arbeit. Lehrer an Gymnasien tendieren<br />

eher dazu die Arbeit abzuwerten (Elb<strong>in</strong>g & Seitz, 1994). Eltern und Familien bewerten e<strong>in</strong>e<br />

schulpsychologische Arbeit posi0v (Abgo=spon, 1994). E<strong>in</strong>e deutsche Untersuchung von<br />

Günter Ve=er aus dem Jahre 1991 untersucht die tatsächlich verbreitete E0keÖerungsfurcht,

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