Situation der Schulpsychologie in Deutschland - GEW Niedersachsen
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Dollase Gutachten <strong>Schulpsychologie</strong> 41<br />
Beratungslehrern, allerd<strong>in</strong>gs kaum welche über die Wirkung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stellung von Social-‐<br />
Workers, und bei den Schulpsychologen weltweit überwiegend H<strong>in</strong>weise darauf, dass<br />
E<strong>in</strong>zelmaßnahmen <strong>in</strong> ihrer Effizienz empirisch gesichert s<strong>in</strong>d.<br />
Den Druck, <strong>der</strong> auch <strong>in</strong> USA und an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n auf den Effizienznachweis gelegt wird,<br />
kann man daran erkennen, dass z.B. England die Campbell Collabora0on gegründet hat, e<strong>in</strong><br />
auch <strong>in</strong>terna0onal beschicktes Ins0tut zur Sicherung <strong>der</strong> Evidenzbasierung von sozialen<br />
Interven0onen, und dass <strong>in</strong> USA z.B. für die Beratungstä0gkeit <strong>in</strong> Schulen e<strong>in</strong> „Center for<br />
School-‐Counsel<strong>in</strong>g Outcome Research“, e<strong>in</strong> „Center for Student Support Systems“, das<br />
„Wash<strong>in</strong>gton School Research Center“, das „Na0onal School Counsel<strong>in</strong>g Research Center“, e<strong>in</strong><br />
„Na0onal Ins0tute for School Counsel<strong>in</strong>g Evidence-‐Based Prac0ce“ und e<strong>in</strong>iges mehr<br />
gegründet worden ist. Wegen <strong>der</strong> rela0ven Größe <strong>der</strong> Bundesrepublik <strong>Deutschland</strong> würden<br />
sich hier auch zwei o<strong>der</strong> drei solcher Ins0tute mit unterschiedlichen Schwerpunkten, aber<br />
auch überlappenden Bereichen, lohnen.<br />
Der zentrale Punkt ist, dass auch wohlbegründet kl<strong>in</strong>gende Maßnahmen, die verbal schlüssig<br />
und auch mit H<strong>in</strong>weis auf Alltagswissen überzeugen, zur Behebung von Problemen<br />
kontraproduk0v se<strong>in</strong> können. Das schlimmste Beispiel: e<strong>in</strong>s <strong>der</strong> An0 Gewalt Programme <strong>der</strong><br />
Stadt Düsseldorf, die durch Psychologen evaluiert wurden, steigerte die Gewaltmo0va0on<br />
<strong>der</strong> Teilnehmer. Erst wenn e<strong>in</strong> Programm empirisch erprobt ist, kann man es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fläche<br />
anwenden. Das rela0ve Selbstbewusstse<strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychologen weltweit, das sich nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
entsprechenden anspruchsvollen poli0schen AuIri= äußert, son<strong>der</strong>n vielmehr <strong>in</strong> großer<br />
Bescheidenheit, mag dazu verleiten, ihre ZunI nicht ganz für so wich0g zu halten.<br />
Marktschreier haben offenbar mehr poli0schen Erfolg dort -‐ wo saubere Wirkungsstudien<br />
zählen sollten. Tatsache ist aber, dass die deutsche <strong>Schulpsychologie</strong> aufgrund ihres poli0sch<br />
zurückhaltenden AuIretens <strong>in</strong>nerhalb des Schul-‐ und Bildungssystems zu den weltweit am<br />
schlechtesten ausgesta=eten Län<strong>der</strong>n mit Schulpsychologen gehört. Dieser Zustand verhält<br />
sich umgekehrt propor0onal zur Menge <strong>der</strong> evidenzbasierten Informa0onen für die<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Praxis.<br />
E<strong>in</strong> Grund für die poli0sche Zurückhaltung bei <strong>der</strong> Op0mierung des Schul-‐ und<br />
Bildungssystems kann se<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> Bedarf an Psychologen im Bereich <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen<br />
Psychologie <strong>der</strong>art stark ist, dass ke<strong>in</strong>e existenzielle Notwendigkeit bestand und besteht,<br />
neue bzw. auch etablierte Berufsfel<strong>der</strong> zu erschließen, die darüber h<strong>in</strong>aus auch noch wenig