Situation der Schulpsychologie in Deutschland - GEW Niedersachsen
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Dollase Gutachten <strong>Schulpsychologie</strong> 59<br />
deshalb das entscheidende Kriterium für die Auswahl von geeigneten Bewerbern und<br />
Bewerber<strong>in</strong>nen se<strong>in</strong>. Die an<strong>der</strong>en Fähigkeiten s<strong>in</strong>d zusätzlich notwendig und sollten<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Vorliegen von vielen Bewerbern dann entsprechend berücksich0gt werden.<br />
7.4. Die rich&ge Organisa&on<br />
Der BDP selber hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art von Glosse die organisatorischen Probleme des rich0gen<br />
E<strong>in</strong>satzes von Schulpsychologen karikiert: 1. In <strong>der</strong> Beratungsstelle verkriechen. 2. Ke<strong>in</strong>e<br />
Informa0onen an Schulen geben. 3. Partei ergreifen. 4. Individuenzentriert arbeiten. 5.<br />
Lehrer beschimpfen, Eltern beschimpfen und kri0sieren. 6. Lehrer mit Psychospielen<br />
trak0eren.<br />
Daraus ergibt sich, wenn man es umdreht, dass <strong>der</strong> Schulpsychologe <strong>in</strong> engem Kontakt mit<br />
den Schulen se<strong>in</strong>es Zuständigkeitsbereiches steht und dass er an beson<strong>der</strong>en Ereignissen<br />
auch teilnimmt. Er pflegt e<strong>in</strong>e transparente Kommunika0on mit Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrern,<br />
Eltern und Schulen ohne die beson<strong>der</strong>e Verschwiegenheitspflicht zu verletzen. Die<br />
gel<strong>in</strong>gende Koopera0on ist für die Akzeptanz <strong>der</strong> <strong>Schulpsychologie</strong> und für die Sache güns0g.<br />
Hierzu gibt es im na0onalen und <strong>in</strong>terna0onalen Oeuvre e<strong>in</strong>e Reihe von Studien (Anthun,<br />
2000; Anthun & Manger, 2006; Gysbers, 2004; Heiz, 2005; Power, 2006).<br />
Aus <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>gruppenpsychologie weiß man aber, dass e<strong>in</strong>e Koopera0on <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann<br />
gel<strong>in</strong>gt, wenn im gegensei0gen E<strong>in</strong>verständnis die Aufgaben rich0g verteilt werden und je<strong>der</strong><br />
jeweils bei <strong>der</strong> Erledigung se<strong>in</strong>er eigenen Aufgaben an die mögliche Relevanz für die an<strong>der</strong>en<br />
denkt. Die Koopera0on kann nicht <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne verordnet werden, dass vor Ort die<br />
jeweiligen Kompetenzen immer noch ausgehandelt werden müssen, son<strong>der</strong>n man sollte e<strong>in</strong>e<br />
solche Koopera0on und Vernetzung möglichst konflik]rei organisieren.<br />
Für den Ausbau e<strong>in</strong>es leistungsfähigen schulpsychologischen Unterstützungssystems ist<br />
allerd<strong>in</strong>gs auch die E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Forschung und <strong>der</strong> Universitäten bzw. Hochschulen<br />
notwendig. E<strong>in</strong>erseits muss sich die WissenschaI durch praxisnahe Forschung und durch<br />
Anwendungsbezug ihrer Forschung für die <strong>Schulpsychologie</strong> engagieren, sie muss mit den<br />
wissenschaIlichen und berufsständischen Verbänden nach dem Muster <strong>der</strong> amerikanischen