Dollase Gutachten <strong>Schulpsychologie</strong> 32 Befähigung zur Teilhabe am <strong>in</strong>terna
Dollase Gutachten <strong>Schulpsychologie</strong> 33 So hat etwa Peter Farell von <strong>der</strong> Universität Manchester im Jahre 2005 beschrieben, dass Schulpsychologen h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong>, um Schwierigkeiten zu vermeiden, ihre Maßnahmen nur an das K<strong>in</strong>d adressieren, und zwar wi<strong>der</strong> besseres Wissen, da ihnen die gesetzlichen Grundlagen fehlen, auch Lehrer im Kontext und Zusammenhang mit e<strong>in</strong>em bes0mmten Fall zu beraten bzw. zur Koopera0on anzuregen (P. Farrell, 2004, 2005) . In <strong>der</strong> Schweiz zeigt Willi Ruoss (1997), dass das Berufsbild des Schulpsychologen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz genauer def<strong>in</strong>iert werden muss. Er favorisiert das sogenannte „deutsche Modell“ und f<strong>in</strong>det die scharfe Herausarbeitung des Berufsbildes durch e<strong>in</strong>e Beschränkung auf Verhaltens-‐ und Lernprobleme von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule s<strong>in</strong>nvoll (Ruoss, 1997) . Roland Storath und Peter Dillich (1998) von <strong>der</strong> Schulberatungsstelle <strong>in</strong> Nürnberg karikieren die Gratwan<strong>der</strong>ung des Schulpsychologen zwischen den Problemfel<strong>der</strong>n, die er durch die Beratung und Untersuchung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des tangiert. Dabei prallen sehr unterschiedliche, manchmal auch nicht kompa0ble Anfor<strong>der</strong>ungen an den Schulpsychologen aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> (Storath & Dillig, 1998). Auch Liermann (2003) von <strong>der</strong> Bildungs-‐ und Schulberatung des Kreises Gütersloh analysiert e<strong>in</strong> differenziertes und breites Arbeitsfeld von <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelfallberatung bis zur Arbeit mit <strong>der</strong> Gesamtorganisa0on Schule. Es kann sich um Diagnos0k von E<strong>in</strong>zelfällen handeln, aber auch um Systemberatung (Liermann, 2003). Markus Hartmeier (2007) beklagt gar die Fixierung <strong>der</strong> Schulpsychologen auf die Lösung von Problemen und Fehlverhaltensweisen. Er mahnt an, dass zur Verbesserung des Schul-‐ und Bildungssystems auch e<strong>in</strong>e Orien0erung auf Ressourcen, auf Stärken, e<strong>in</strong>e Stärkenorien0erung, sowohl bezogen auf das System Schule als auch auf Eltern und K<strong>in</strong><strong>der</strong>, notwendig ist (Hartmeier, 2007). Man sieht an diesen Beispielen, dass die ursprüngliche Konzep0on e<strong>in</strong>es Schulpsychologen als Fachmann für schwierige Fälle durch die prak0sche Arbeit erweitert wird <strong>in</strong> Richtung Präven&on, System-‐ und Personalentwicklung. Daraus folgen Vernetzungsaufgaben: E<strong>in</strong>e Studie aus <strong>der</strong> Schweiz (Morena Inaebit) erkennt, dass durch die Vielzahl <strong>der</strong> Problemfel<strong>der</strong>, die durch die Arbeit des Schulpsychologen tangiert werden, zahllose Vernetzungsaufgaben auf diesen Beruf zukommen, z.B. die Vernetzung <strong>der</strong> Interessen verschiedener Systempartner, von Fachpersonen und Ins0tu0onen, von Poli0k und Dienstleistung an <strong>der</strong> Schule, von WissenschaI und Praxis (Inaebnit, 2007). R<strong>in</strong>gbeck (1989) for<strong>der</strong>te ebenfalls e<strong>in</strong>e Intensivierung <strong>der</strong> Zusammenarbeit, nicht nur mit Lehrern, son<strong>der</strong>n auch mit an<strong>der</strong>en Professionen (R<strong>in</strong>gbeck, 1990).