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Erzieherinnengesundheit - UKBW - Kindergärten in Aktion

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E<strong>in</strong>e Kontam<strong>in</strong>ation des Geb<strong>in</strong>des<br />

(außen) ist möglich, wenn ke<strong>in</strong> Wandspender<br />

vorhanden ist.<br />

Auch der Des<strong>in</strong>fektionsmittelspender ist<br />

<strong>in</strong> den Re<strong>in</strong>igungsprozess zu <strong>in</strong>volvieren<br />

(möglichst zur Re<strong>in</strong>igung die im<br />

Inneren befi ndliche Lösung verwenden,<br />

Re<strong>in</strong>igung mit getränktem E<strong>in</strong>malhandtuch).<br />

Das Umfüllen von Händedes<strong>in</strong>fektionsmitteln<br />

ist nur unter bestimmten Kriterien<br />

erlaubt. Diese Voraussetzungen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Kita nicht gegeben.<br />

Beim Anbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>es Wandspenders<br />

ist darauf zu achten, dass K<strong>in</strong>der den<br />

Spender nicht erreichen.<br />

Bei wahrsche<strong>in</strong>licher oder erfolgter<br />

Kontam<strong>in</strong>ation der Hände gilt die Reihenfolge:<br />

1. Des<strong>in</strong>fektion der Hände,<br />

2. Re<strong>in</strong>igung (Waschen bei Bedarf).<br />

Grobe Verunre<strong>in</strong>igungen werden vorab<br />

mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>malhandtuch, welches mit<br />

Händedes<strong>in</strong>fektionsmittel getränkt wurde,<br />

entfernt.<br />

Flächendes<strong>in</strong>fektion<br />

E<strong>in</strong>e gezielte Des<strong>in</strong>fektion von Oberfl ächen<br />

<strong>in</strong> Kitas (Infobox. 4.24) ist bei Verunre<strong>in</strong>igungen<br />

mit organischen Substanzen (z. B. Erbrochenem,<br />

Blut, Eiter, Verunre<strong>in</strong>igungen mit Körperfl<br />

üssigkeiten) oder <strong>in</strong> Ausbruchsituationen<br />

(u. a. Norovirus- oder Rotavirus-Ausbrüche)<br />

dr<strong>in</strong>gend erforderlich und daher Bestandteil<br />

des Hygieneplans. Sie hat immer das Ziel,<br />

Keime von Oberfl ächen zu entfernen, dabei<br />

abzutöten oder so zu <strong>in</strong>aktivieren, dass ke<strong>in</strong>e<br />

Gefährdung durch Krankheitserreger mehr zu<br />

befürchten ist.<br />

Infobox 4.24<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Informationen zur Des<strong>in</strong>fektion<br />

Ziel: Abtötung bzw. Inaktivierung von Mikroorganismen<br />

zur Verh<strong>in</strong>derung von Infektionen.<br />

E<strong>in</strong>wirkzeit: Die E<strong>in</strong>wirkzeit defi nieren die Des<strong>in</strong>fektionsmittel-Hersteller<br />

und die Listen der VAH (Verbund<br />

für angewandte Hygiene e. V.) bzw. des RKI. Sie ist<br />

abhängig von der Des<strong>in</strong>fektionsmittelkonzentration. Die<br />

E<strong>in</strong>haltung ist zw<strong>in</strong>gend, um e<strong>in</strong>e Des<strong>in</strong>fektionswirkung<br />

zu erreichen.<br />

Konzentration/Ansetzen der Des<strong>in</strong>fektionslösung:<br />

E<strong>in</strong>e Des<strong>in</strong>fektionslösung wird aus e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Menge kaltem Wasser und e<strong>in</strong>er daraus resultierenden<br />

Menge Des<strong>in</strong>fektionsmittelkonzentrat hergestellt<br />

(Herstellerangaben beachten). Die exakte Dosierung<br />

ist Voraussetzung für die Wirksamkeit. Dosiertabellen<br />

(beim Hersteller erfragen) und Dosierhilfen (z. B. Messbecher,<br />

Dosierpumpen) müssen Verwendung fi nden.<br />

105<br />

Die Grundlage für den praktischen E<strong>in</strong>satz<br />

von Flächendes<strong>in</strong>fektionsmitteln ist die Anlage<br />

„Anforderungen an die Hygiene bei der<br />

Re<strong>in</strong>igung und Des<strong>in</strong>fektion von Flächen“ der<br />

Richtl<strong>in</strong>ie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />

(RKI 2004).<br />

Aus der Gegenüberstellung <strong>in</strong> Infobox 4.25<br />

wird der Unterschied zwischen Re<strong>in</strong>igung und<br />

Des<strong>in</strong>fektion deutlich.<br />

Infobox 4.25<br />

Vergleich Re<strong>in</strong>igung und Des<strong>in</strong>fektion<br />

Defi nition<br />

Ziel<br />

Verfahren<br />

Keimreduktion<br />

Re<strong>in</strong>igung Des<strong>in</strong>fektion<br />

Prozess zur Entfernung<br />

von Verunre<strong>in</strong>igungen<br />

(z. B. Staub,<br />

chemische Substanzen,Mikroorganismen,<br />

organische<br />

Substanzen) unter<br />

Verwendung von Wasser<br />

mit re<strong>in</strong>igungsverstärkenden<br />

Zusätzen.<br />

Abtötung bzw. Inaktivierung<br />

von Mikroorganismen<br />

ist nicht<br />

beabsichtigt<br />

Abtötung oder<br />

Inaktivierung vermehrungsfähiger<br />

Mikroorganismen<br />

Sauberkeit Gegenstand oder<br />

Fläche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Zustand versetzen,<br />

von dem<br />

ke<strong>in</strong>e Infektionsgefährdung<br />

mehr<br />

ausgeht<br />

Re<strong>in</strong>igungswirkung<br />

bisher nicht quantifi -<br />

ziert oder <strong>in</strong> anderer<br />

Weise standardisiert<br />

alle<strong>in</strong>ige Re<strong>in</strong>igung<br />

kann zu e<strong>in</strong>er Keimreduktion<br />

von ca. 50<br />

– 80 % führen<br />

Ausnahme: kontam<strong>in</strong>iertes<br />

Putzwasser (<br />

Keimverschleppung)<br />

Kapitel 4: Handlungsfelder<br />

Wirkungsnachweisstandardisiert,<br />

quantifi ziert<br />

wirksame Des<strong>in</strong>fektionsverfahren<br />

erreichen statistisch<br />

signifi kante<br />

Reduktion auf<br />

m<strong>in</strong>d. 84–99,9 %<br />

Der Hygieneplan (Kap. 2.2.1), der nach § 36<br />

IfSG für Kita verpfl ichtend ist, legt die allgeme<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>nerbetriebliche Verfahrensweise zur E<strong>in</strong>haltung<br />

der Infektionshygiene fest. E<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>gültigen<br />

Hygieneplan kann es dabei nicht<br />

geben, da jede Kita andere strukturelle Merkmale<br />

aufweist. Anhaltspunkte kann jedoch der<br />

Rahmenhygieneplan für K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen<br />

des Länder-Arbeitskreises zur Erstellung von<br />

Hygieneplänen nach § 36 IfSG (2007) geben.<br />

In dieser Planung s<strong>in</strong>d u. a. festzuschreiben:<br />

Re<strong>in</strong>igungs<strong>in</strong>tervalle für alle häufi g genutzten<br />

Flächen und Gegenstände <strong>in</strong> der<br />

E<strong>in</strong>richtung (gilt auch für Re<strong>in</strong>igungsunternehmen),<br />

Der Bedarf ist zu defi nieren: Wann ist<br />

e<strong>in</strong>e Des<strong>in</strong>fektion notwendig und wer

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