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Erzieherinnengesundheit - UKBW - Kindergärten in Aktion

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4.5 Gute-Praxis-Beispiele<br />

4.5.1 Psychische Belastungen: Erziehergesundheit<br />

<strong>in</strong> Kita des<br />

Landkreises Nordsachsen<br />

Brit Gruhne, Marleen Th<strong>in</strong>schmidt<br />

Version 2.0 (06/2009)<br />

Vorbemerkung - Relevanz gesundheitsförderlicher<br />

Aktivitäten im Landkreis Nordsachsen<br />

K<strong>in</strong>der sollen <strong>in</strong> ihrer Persönlichkeit frühzeitig<br />

und allseitig gefördert werden. Diese Aufgabe<br />

zu verfolgen ist e<strong>in</strong> fundamentaler Beitrag zur<br />

Stärkung der Gesundheit und stellt gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong>e Zielsetzung des Sächsischen Bildungsplanes<br />

dar, was die Relevanz dieses Themas<br />

auch auf politischer Ebene verdeutlicht.<br />

Aus diesen Gründen beschäftigen sich die<br />

Akteure der Gesundheitsförderung im Landkreis<br />

Nordsachsen (speziell Altkreis Torgau-<br />

Oschatz) seit dem Jahr 2003 verstärkt mit der<br />

Gesundheit von K<strong>in</strong>dern im Vorschulalter. Die<br />

Aktivitäten wurden vernetzt, damit im Lebensraum<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung die Gesundheitsund<br />

Lebenskompetenzförderung ganzheitlich<br />

<strong>in</strong> den Lern- und Erlebnisraum von Vorschulk<strong>in</strong>dern<br />

<strong>in</strong>tegriert werden kann.<br />

In der Kita kommt der Erzieher<strong>in</strong> bzw. dem Erzieher<br />

auch bei der Vermittlung von gesundheitlichen<br />

Belangen e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle zu<br />

(BZgA 2002). Das Erzieherpersonal <strong>in</strong> Kita soll<br />

nicht nur den Erziehungs- und Bildungsauftrag<br />

erfüllen, sondern es soll auch Partner und<br />

– wenn nötig – Berater der Eltern se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e<br />

Erzieher<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Erzieher hat zudem e<strong>in</strong>e hohe<br />

fachlich fundierte Bildungs- und Erziehungsarbeit<br />

und auch e<strong>in</strong>en erheblichen Anteil Emotionsarbeit<br />

zu leisten. Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der K<strong>in</strong>dergesundheit können nur<br />

dann Erfolge verzeichnen, wenn das Erzieherpersonal,<br />

welches die Prozesse aktiv gestalten<br />

muss, selbst genügend Lebens- und Gesundheitskompetenzen<br />

besitzt. Weiterh<strong>in</strong> sollen sie<br />

sich gesund und vital fühlen und entsprechende<br />

Fehlbelastungen, die sich aus der Arbeit ergeben<br />

können, weitestgehend kompensieren<br />

oder sogar abstellen.<br />

An den Anfang der Bemühungen im Bereich<br />

der vorschulischen Gesundheitsförderung hat<br />

der Altkreis Torgau-Oschatz daher die Verbesserung<br />

der Erzieher<strong>in</strong>nen- und Erziehergesundheit<br />

gestellt.<br />

Zur Erreichung dieses Zieles ist e<strong>in</strong>e IST-Stand-<br />

Analyse erforderlich, die relevante persönliche<br />

und berufliche Aspekte der Zielgruppe fest­<br />

89<br />

Kapitel 4: Handlungsfelder<br />

stellt. Der notwendige Handlungsbedarf ist<br />

daraus abzuleiten, um gesundheitsförderliche<br />

Maßnahmen zu planen und durchzuführen.<br />

Dazu s<strong>in</strong>d im Altkreis Torgau-Oschatz <strong>in</strong> den<br />

Jahren 2005 und 2007 <strong>in</strong> allen Kita umfangreiche<br />

Mitarbeiterbefragungen durchgeführt<br />

und <strong>in</strong> Form von Gesundheitsberichten aufbereitet<br />

worden (Th<strong>in</strong>schmidt & Gruhne 2006,<br />

Th<strong>in</strong>schmidt et al. 2008). Zur Lösung dieser<br />

Aufgabenstellung hat das Landratsamt Torgau-Oschatz<br />

– speziell das Gesundheitsamt <strong>in</strong><br />

Kooperation zum Jugendamt – mit dem Institut<br />

und der Polikl<strong>in</strong>ik für Arbeits- und Sozialmediz<strong>in</strong><br />

der TU Dresden zusammengearbeitet. Das<br />

Projekt „Verbesserung der Erziehergesundheit“<br />

(Projektlaufzeit 04/2007-03/2009) formuliert<br />

dabei folgende Ziele:<br />

Reduktion erlebter berufl icher Belastungen,<br />

Aufbau von Lebenskompetenzen und<br />

Selbstwertgefühl der Erzieher<strong>in</strong>nen und<br />

Erzieher,<br />

Aufwertung positiver Transfereffekte für<br />

die tägliche pädagogische Arbeit und<br />

positive Entwicklung der Teams <strong>in</strong>nerhalb<br />

der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen.<br />

Erfassung der Ausgangssituation und Problembetrachtung<br />

Im Frühjahr/Sommer 2005 erfolgte die erste<br />

Mitarbeiterbefragung <strong>in</strong> den Kita des Altkreises<br />

Torgau-Oschatz, zwei Jahre später im Frühjahr/<br />

Sommer 2007 die zweite. Für die Erstellung<br />

der Gesundheitsberichte wurden verschiedene<br />

Datenquellen genutzt (Infobox 4.13).<br />

Infobox 4.13<br />

Datenquellen der Berichte zur Erzieher<strong>in</strong>nen- und<br />

Erziehergesundheit 2006 und 2008 im Altkreis Torgau-Oschatz<br />

schriftliche Befragung aller Kita-Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und -Mitarbeiter (Fragebogen),<br />

Fragen zur Person<br />

Fragen zur schulischen und berufl ichen Ausbildung<br />

Fragen zur derzeitigen berufl ichen Situation<br />

(Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, Arbeitszeit, konkrete<br />

Tätigkeit, Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen)<br />

Fragen zur Arbeitszufriedenheit<br />

Fragen zu Gesundheit und Wohlbefi nden<br />

mündliche Befragung der Kita-Leitung (Interview),<br />

Hygienegutachten des Gesundheitsamtes,<br />

Betriebserlaubnis sowie Kita-Bedarfsplanung des<br />

Jugendamts, Arbeitsunfähigkeits(AU)-Analysen<br />

der Krankenkassen, Berufsunfall- und Berufskrankheitengeschehen<br />

der Unfallkassen<br />

Zu beiden Befragungszeitpunkten konnten wir<br />

e<strong>in</strong>e starke Motivation des Kita-Personals an

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