17.06.2013 Aufrufe

Elektronenmikroskopische Untersuchungen an Probenmaterial von ...

Elektronenmikroskopische Untersuchungen an Probenmaterial von ...

Elektronenmikroskopische Untersuchungen an Probenmaterial von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einleitung<br />

1955 ein deutlicher Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen der Asbestexposition und der Erkr<strong>an</strong>kung<br />

<strong>an</strong> Bronchialkarzinomen. Eine Assoziation mit dem Mesotheliom wurde d<strong>an</strong>n<br />

1960 <strong>von</strong> Wagner et al. (1960) beschrieben. Somit ist das Bronchialkarzinom eine<br />

der häufigsten mit Asbestexposition assoziierten Erkr<strong>an</strong>kungen, bei der überwiegend<br />

das Platten- und Adenokarzinom gefunden wird [Gillissen et al., 2006]. Es besteht<br />

eine jahrzehntel<strong>an</strong>ge Latenzzeit (im Durchschnitt ca. 25 Jahre [Schmolz, 1989]) zwischen<br />

Exposition und asbestinduzierter Fibrose und Tumoren. In Abhängigkeit <strong>von</strong><br />

der Stärke eines evtl. bestehenden Zigarettenkonsums, aber auch genetischer Disposition,<br />

steigt das Risiko, ein Bronchialkarzinom zu entwickeln proportional zur Zeit<br />

und zur Menge der Asbeststaubexposition. Das jedoch sehr häufig mit Asbestexposition<br />

einhergehende Pleuramesotheliom steht jedoch nicht in Zusammenh<strong>an</strong>g mit<br />

der Expositionsdauer oder dem Zigarettenkonsum. Die Entstehung eines Mesothelioms<br />

wurde bereits nach einer Expositionsdauer <strong>von</strong> ein bis zwei Jahren [Gillissen et<br />

al., 2006] bei einer hohen Faserkonzentration (2000 Fasern/m³) diagnostiziert<br />

[Schmolz, 1989]. Aufgrund der l<strong>an</strong>gen Latenzzeiten zwischen Asbestexposition und<br />

möglichen Lungenerkr<strong>an</strong>kungen ist noch heute die berufliche Anamnese genau zu<br />

erheben und bei entsprechender Exposition sind Folgeuntersuchungen einzuleiten<br />

[Friem<strong>an</strong>n, 1992].<br />

1.1.6 Formale Pathogenese<br />

Bei der Pathogenese der Lungenasbestose spielen die Alveolarmakrophagen eine<br />

entscheidende Rolle. Die Makrophagen nehmen die Fasern durch Phagozytose auf.<br />

Dabei k<strong>an</strong>n deren Membr<strong>an</strong> beschädigt werden, wodurch die Zelle abstirbt. Darüber<br />

hinaus setzen die Makrophagen Entzündungsmediatoren (z.B. Zytokine) frei, wodurch<br />

Entzündungszellen gebildet und Fibroblasten aktiviert werden. Durch die <strong>an</strong>haltende<br />

Faserpersistenz wird der Entzündungsprozess kontinuierlich aufrecht erhalten.<br />

Auch Jahrzehnte nach einer Asbestexposition können die Fasern im Lungengewebe<br />

nachgewiesen werden. Chrysotil unterliegt im Laufe dieses Zeitraumes einer<br />

Strukturveränderung, da das Magnesium <strong>von</strong> der Oberfläche abgelöst wird. Die Reste<br />

werden wiederum <strong>von</strong> den Makrophagen aufgenommen. Während des Entzündungsprozesses<br />

synthetisieren Fibroblasten Kollagen. Dies führt über Jahrzehnte<br />

zur Bildung <strong>von</strong> Narben und Fibrosen. Dabei kommt es zu einer Vermehrung <strong>von</strong> kollagenem<br />

Bindegewebe der Lunge im gesamten Lungenparenchym einschließlich der<br />

12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!