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Elektronenmikroskopische Untersuchungen an Probenmaterial von ...

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Diskussion<br />

einer Exposition <strong>von</strong> Lungenfibroblasten der Ratte gegenüber den Chrysotilkonzentrationen<br />

5 µg/cm² und 10 µg/cm² überwiegend eine Nekrose. Dies entspricht den<br />

Ergebnissen der eigenen Experimente. Dementsprechend besteht die Möglichkeit,<br />

dass Fibroblasten, im Gegensatz zu <strong>an</strong>deren Zellarten, vermehrt zu einer Nekroseinduktion<br />

(in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Tierspezies) neigen. Die Nekroseinduktion ist entscheidend<br />

für die Entzündungsreaktion. Die Zelltrümmer fördern die Entzündung. Die<br />

Apoptose hingegen induziert keine Entzündung, so dass durch die erhöhte Nekrose<br />

die Bildung einer Lungenfibrose verstärkt werden k<strong>an</strong>n [Junqueria, L.C. et al., 1996;<br />

Bühling et al., 2000].<br />

Es wäre allerdings auch möglich, dass die verminderte Induktion einer Apoptose und<br />

Nekrose mit der hohen Proliferationsrate der 3T3-Zellen zusammenhängt. Da diese<br />

nur etwa 18 Stunden beträgt, könnten bereits in Apoptose übergeg<strong>an</strong>gene Zellen <strong>von</strong><br />

den wachsenden Zellen verdrängt worden sein. Besonders deutlich sichtbar wurde<br />

dies <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Positivkontrolle mit dem stark toxischen Cisplatin. Der Anteil vitaler<br />

Zellen der Kontrolle unterschied sich kaum <strong>von</strong> der Positivkontrolle. Ähnlich verhielt<br />

sich auch der Anteil frühapoptotischer Zellen. Die wachsenden Zellen, die dennoch<br />

Asbest phagozytiert hatten, blieben äußerlich unverändert. Möglicherweise haben sie<br />

eine genetische Veränderung da<strong>von</strong>getragen, die erst in späteren Proliferationszyklen<br />

offensichtlich geworden wäre [Broaddus et al., 1996]. Andererseits besteht die<br />

Möglichkeit der kompensatorischen Hyperplasie, d.h. die Zellen ersetzen untergeg<strong>an</strong>gene<br />

Zellen durch eine verstärkte Proliferation [Goldberg et al., 1997], um die<br />

entst<strong>an</strong>denen Lücken im Zellverb<strong>an</strong>d zu schließen.<br />

Die Ergebnisse der Zellversuche nach der Partikelexposition verhielten sich <strong>an</strong>nähernd<br />

wie die Ergebnisse der asbestexponierten Zellen. Der Anteil nekrotischer Zellen<br />

nach Tit<strong>an</strong>dioxid-, Toner- und Carbon black-Exposition war etwa genauso hoch<br />

wie bei den asbestexponierten Zellen. Eine minimale Steigerung zeigte sich bei dem<br />

Anteil frühapoptotischer Zellen. Demnach könnten die Partikel eher zu einer Induktion<br />

der Apoptose in den 3T3-Zellen führen als die Asbestfasern. Dies mag vielleicht<br />

auch <strong>an</strong> dem Verhältnis der Oberfläche zur Masse der Partikel liegen. Bei Toner<br />

wurde der höchste Anteil frühapoptotischer Zellen gefunden. Im Falle des Carbon<br />

blacks konnten Chin et al. (1998) nach der Exposition <strong>von</strong> Rattenalveolarmakrophagen<br />

gegenüber ufCB keine Apoptose nachweisen. Allerdings konnten Sydlik et al.<br />

(2006) eine erhöhte Apoptoserate ermitteln, nachdem sie Rattenlungenepithelzellen<br />

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