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Elektronenmikroskopische Untersuchungen an Probenmaterial von ...

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Diskussion<br />

Dies ist ein möglicher Mech<strong>an</strong>ismus, der zur Induktion der Lungenfibrose und damit<br />

zu den Folgeerkr<strong>an</strong>kungen geführt haben könnte, wie sie bei den untersuchten Patientenfällen<br />

dargestellt wurden. Nicht nur der mögliche Zigarettenrauch, sondern<br />

auch die gefundenen Asbestfasern und Rußpartikel in den Lungen führten zu einer<br />

fortwährenden Entzündungsreaktion mit Produktion <strong>von</strong> ROS. Einen zusätzlichen<br />

Beitrag zur Progression der Erkr<strong>an</strong>kungen könnte die durch die Fasern und Partikel<br />

eingeleitete Apoptose und Nekrose, oder auch die induzierte Zelltr<strong>an</strong>sformationen<br />

geleistet haben.<br />

5.4 Induktion der Apoptose<br />

Die Versuche der Induktion <strong>von</strong> Apoptose durch Asbestfasern (Krokydolith, Chrysotil)<br />

und Partikel (Toner, Carbon black, Tit<strong>an</strong>dioxid) wurden mittels Annexin V-FITC-/PI-<br />

Färbung durchgeführt. Insgesamt war bei den Versuchen auffällig, dass es nach der<br />

Exposition sowohl gegenüber den Asbestfasern als auch gegenüber den Partikeln<br />

eher zu einer Nekrose kam. Im Gegensatz dazu blieb im Vergleich zur Kontrolle die<br />

Induktion der Apoptose gering oder g<strong>an</strong>z aus. In den Vorversuchen mit Rinderfibroblasten<br />

bei einer Exposition gegenüber Chrysotil und einer Asbestfaserkonzentration<br />

<strong>von</strong> 5 µg/cm² konnte eine deutliche Apoptoseinduktion ermittelt werden. Dem gegenüber<br />

konnte bei Krokydolith keine Apoptose beobachtet werden. Im Vergleich zu den<br />

Vorversuchen zeigte sich auch in <strong>an</strong>deren Studien, dass Asbest zu einer deutlichen<br />

Apoptoseinduktion in verschiedenen Zellarten führen k<strong>an</strong>n, wie z.B. in alveolären<br />

Epithelzellen [Kamp et al., 2002], in Mesothelzellen [Liu et al., 2000; Burmeister et<br />

al., 2004] und in Alveolarmakrophagen [Hamilton et al., 1996]. Auch Dopp et al.<br />

(1995) konnten eine Apoptose induzieren, nachdem sie Hamsterfibroblasten gegenüber<br />

einer Chrysotilkonzentration <strong>von</strong> 5 µg/cm² exponiert hatten. Allerdings beobachteten<br />

sowohl Broaddus et al. (1996) als auch Goldberg et al. (1997) eine Apoptoseinduktion<br />

durch Krokydolithkonzentrationen <strong>von</strong> 5 µg/cm².<br />

In den aktuellen Versuchen mit 3T3-Zellen (Mäusefibroblasten) zeigte sich jedoch<br />

keine erhöhte Apoptose bei einer Chrysotilkonzentration <strong>von</strong> 5 µg/cm². Nach der Exposition<br />

gegenüber Krokydolith und Chrysotil best<strong>an</strong>d eine leicht erhöhte Tendenz<br />

zur Nekrose der 3T3-Zellen. Die Ursache können speziesspezifische Reaktionen<br />

nach der Exposition gegenüber den Asbestfasern sein. Bei den Mäusefibroblasten<br />

3T3 konnte eher eine Nekrose induziert werden. Kopnin et al. (2004) ermittelten nach<br />

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