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Auch gegen alle Widerstände „der Sonne entgegen“

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64<br />

Kommunal: Winterdienst<br />

Beim Winterdienst steht die Räumung und bei Hauptverkehrsstraßen auch die Streuung unterschiedlicher Streustoffe im Vordergrund.<br />

Glättebildung soll nach Möglichkeit vermieden werden.<br />

als beispielsweise Splitt. Negative<br />

Auswirkung hat die Salzstreuung<br />

auf die Umwelt, da es<br />

Schäden an der Vegetation zur<br />

Folge haben kann. Während an<br />

Außerortsstraßen Pflanzenschäden<br />

vorwiegend durch das Versprühen<br />

von salzhaltigem<br />

Schmelzwasser entstehen, wirkt<br />

das Tausalz im innerörtlichen<br />

Art und Ausmaß der Pflanzenschäden sind<br />

vor <strong>alle</strong>m von der Salz-, Niederschlagsmenge<br />

und -verteilung abhängig. Je nach Art verfügen<br />

Pflanzen auch über eine Salztoleranz.<br />

Bereich fast ausschließlich über<br />

den Boden. Art und Ausmaß der<br />

Pflanzenschäden sind vor <strong>alle</strong>m<br />

von der Salz-, Niederschlagsmenge<br />

und -verteilung abhängig.<br />

Je nach Art verfügen Pflanzen<br />

auch über eine Salztoleranz.<br />

So liegt beispielsweise die Salztoleranz<br />

von Gräsern über der<br />

von Gehölzen, bei denen wiederum<br />

Nadelbäume empfindlicher<br />

als Laubbäume reagieren.<br />

Salztolerante Bäume sind z.B.<br />

Platanen. Die Belastung des Bodens<br />

mit Tausalz ist in der Regel<br />

reversibel. <strong>Auch</strong> an der Fahrbahn,<br />

an Bauwerken und Fahrzeugen<br />

können tauende Streustoffe<br />

Schäden verursachen.<br />

Abstumpfende Streustoffe<br />

Der Einsatz abstumpfender<br />

Streustoffe (Splitt) eignet sich<br />

vor <strong>alle</strong>m im untergeordneten<br />

Straßennetz und innerorts bei<br />

DI Dr. Rainer<br />

Kolator leitet die<br />

KfV-Landesstelle<br />

Salzburg<br />

geringem Geschwindigkeitsniveau.<br />

Splitt erhöht die Griffigkeit<br />

winterglatter Fahrbahnen<br />

auf mechanischem Weg. Die Reibung<br />

kann je nach Fahrbahnzustand,<br />

Streudichte sowie Verkehrsbelastung<br />

und Geschwindigkeit<br />

für gewisse Zeit erhöht<br />

werden. Die Wirksamkeit hängt<br />

auch von Kornform und –oberfläche<br />

ab – sie ist umso besser, je<br />

kantiger die Körner sind. Bei Eis<br />

und Reifglätte sind abstumpfende<br />

Streustoffe jedoch nahezu<br />

wirkungslos. Die Unfallrate<br />

nimmt nach der Splittstreuung<br />

deutlich ab, liegt aber noch erheblich<br />

über jener bei salzgestreuter<br />

Fahrbahn. Nachteil von<br />

Splitt ist, dass er von den Fahrzeugen<br />

an den Straßenrand geschleudert<br />

wird und daher nur<br />

begrenzt wirksam ist. <strong>Auch</strong> besteht<br />

die Gefahr, dass die Wirkung<br />

vom Lenker überschätzt<br />

wird. Denn Splitt suggeriert<br />

höhere Griffigkeit, worauf viele<br />

Lenker mit höherer Geschwindigkeit<br />

reagieren – der Sicherheitsgewinn<br />

wird aufgehoben.<br />

In Sachen Umwelt ist die Streuung<br />

mit Splitt nicht das Beste:<br />

Entwässerungsanlagen können<br />

verstopft und angrenzende<br />

Grünflächen verunreinigt werden.<br />

Nach dem Ende der Winterperiode<br />

müssen abstumpfende<br />

Stoffe wieder aufgenommen<br />

und abtransportiert werden.<br />

Verbleibt der Splitt auch nach<br />

dem Winter, kann dadurch die<br />

Verkehrssicherheit von Zweiradfahrern<br />

beeinträchtigt werden.<br />

Streuung und Abtransport sind<br />

sehr aufwändig, was sich bei<br />

den Kosten enorm bemerkbar<br />

macht.<br />

Nullstreuung<br />

Als Nullstreuung wird die<br />

Schneeräumung ohne die Verwendung<br />

weiterer Streumittel<br />

bezeichnet. Die Wahl der Räumgeräte<br />

(Pflug, Schleuder, Fräse)<br />

richtet sich nach dem Räumzweck,<br />

der Schneehöhe und der<br />

Schneebeschaffenheit. Frühzeitiger<br />

Räumeinsatz schon bei geringen<br />

Schneehöhen vermindert<br />

die Gefahr, dass Schnee auf der<br />

Fahrbahn festgefahren wird. Im<br />

verbauten Gebiet ist die Räumung<br />

auf Fahrbahnen <strong>gegen</strong>über<br />

freien Strecken erschwert:<br />

Erforderliche Flächen für die<br />

Schneeablagerung am Fahrbahnrand<br />

fehlen. Bei der Null-<br />

Bei der Nullstreuung besteht<br />

die Gefahr, dass an einigen<br />

Stellen trotzdem Glätte<br />

herrscht. Tendenziell sind<br />

eine geringere Unfalldichte<br />

und auch durchschnittlich<br />

geringere Unfallkosten zu<br />

verzeichnen als bei der<br />

Splittstreuung. Fahrzeuglenker<br />

reagieren bewusster auf<br />

die winterlichen Gefahren.

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