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Handbuch ökologischer Siedlungs(um) - Kennedy Bibliothek

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Einführung -Themenauswahl<br />

Themenauswahl<br />

Immer wieder wurde im Verlauf der Recherche deutlich,<br />

daß es sowohl bei den Neubau- wie auch den<br />

Stadterneuerungsprojekten <strong>um</strong> dieselben Grundthemen<br />

ging. Deshalb bestimmen diese die Auswahl und die<br />

Reihenfolge der Themen in den folgenden Kapiteln:<br />

- Als wichtigstes Thema hatte die Differenzierung und<br />

bessere Nutzung der Freirä<strong>um</strong>e für soziale und<br />

ökologische Zwecke durchgehend oberste Priorität.<br />

Es wird aus diesem Grund, aber auch weil es den<br />

Bezug z<strong>um</strong> Umfeld und zu den städtebaulichen<br />

Aspekten miteinbezieht, im Kapitel Freirä<strong>um</strong>e<br />

behandelt.<br />

- Das folgende Kapitel widmet sich dem Thema<br />

Wasser. Nachlassende Trinkwasserqualität und<br />

häufige Überschwemmungen haben erst seit kurzem<br />

zu einer immer größeren Akzeptanz von veränderten<br />

Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten geführt, die auch<br />

neue Möglichkeiten für eine Kreislaufführung des<br />

Wassers und der Nährstoffe eröffnen.<br />

- Beides - die Reduktion des Heizenergieverbrauchs<br />

und die Nutzung regenerativer Energiequellen, vor<br />

allem die passive Nutzung von Solarenergie - gehört<br />

heute z<strong>um</strong> festen Bestandteil <strong>ökologischer</strong> <strong>Siedlungs</strong>konzepte<br />

und bietet durch <strong>um</strong>fangreiche Forschungen<br />

abgesicherte Erkenntnisse, die wir im Kapitel Energie<br />

darstellen. Dies ist beim Thema Wohnungslüftung im<br />

zweiten Teil desselben Kapitels, welches insbesondere<br />

im Kontext der beabsichtigten Niedrigenergiebauweisen<br />

z<strong>um</strong> unverzichtbaren Bestandteil der Gebäudeplanung<br />

wird, noch nicht der Fall.<br />

- Im Kapitel Baukonstruktion zeigen zwei Beiträge auf,<br />

wie der Primärenergieverbrauch von Baustoffen und<br />

ihr Beitrag zur Schadstoffbelastung von Luft, Boden<br />

und Wasser »von der Wiege bis zur Bahre« zusätzliche<br />

Kriterien für die Auswahl von Baustoffen und -<br />

konstruktionen liefern, die bisher viel zu wenig<br />

beachtet wurden und in Zukunft von großer Wichtigkeit<br />

sein werden.<br />

- Als weiteren Aspekt greift das Thema Baubiologie im<br />

Kapitel Gesundes Bauen die Auswirkungen von<br />

Baustoffen und Konstruktionen auf Ra<strong>um</strong>klima und<br />

Wohngesundheit auf. Noch immer <strong>um</strong>stritten sind die<br />

Themen Elektrosmog und insbesondere Radiaesthesie,<br />

die wir gerade deshalb einbezogen haben, <strong>um</strong><br />

hier einen Beitrag zur Klärung ihrer Anwendbarkeit<br />

zu leisten.<br />

38<br />

- Ganz neu und bisher wenig beachtet fristet das<br />

Thema Ästhetik im ökologischen <strong>Siedlungs</strong>bau ein<br />

recht unscheinbares Dasein; ein Grund für uns, das<br />

Problem im Kapitel Ästhetische Qualitäten anzugehen.<br />

- Wesentlicher Bestandteil aller Beispiele im ökologischen<br />

<strong>Siedlungs</strong>(<strong>um</strong>)bau war - im Gegensatz z<strong>um</strong><br />

gängigen Vorurteil - das intensive Bemühen <strong>um</strong><br />

kostensparende Lösungen. Dabei wird oft versucht -<br />

wie wir im Kapitel Kosten- und Nutzenanalysen<br />

nachweisen - sowohl einer kurzfristigen betriebswirtschaftlichen<br />

wie auch der langfristigen volkswirtschaftlichen<br />

Betrachtungsweise gerecht zu werden.<br />

Dezentralisierung ist angesagt. Möglich ist das nur<br />

durch eine Optimierung von Bauablauf, Rechtsform<br />

in der Trägerschaft, ökologischen Techniken, Organisation<br />

und Finanzierung sowie durch neue Formen<br />

der Zusammenarbeit zwischen Architekt und Bewohnern.<br />

- Die unterschiedlichen Voraussetzungen in jedem<br />

Projekt erlaubten jedoch in keinem Beispiel alle<br />

verfügbaren Möglichkeiten des ökologischen Bauens<br />

voll auszuschöpfen und so entstanden jeweils individuelle<br />

Kombinationen von Maßnahmen und Themen<br />

an jedem einzelnen Standort. Trotzdem werden im<br />

Kapitel Schwerpunkte der Entwicklung einige<br />

durchgängige Trends für den ökologischen <strong>Siedlungs</strong>-(<strong>um</strong>)bau<br />

deutlich, und es lassen sich für die<br />

weitere Entwicklung Empfehlungen formulieren.<br />

Wir haben uns in der Betrachtung und Darstellung der<br />

einzelnen Themen, soweit es ging, an die von uns<br />

dok<strong>um</strong>entierten Fallbeispiele gehalten, sind jedoch -<br />

wo es bessere Beispiele gab - auch über diesen Erfahrungsschatz<br />

hinausgegangen. Immerhin liegen die<br />

Planungs- und Realisierungsphasen der meisten<br />

untersuchten Projekte schon fünf bis zehn Jahre zurück<br />

und so wäre es für ein Buch, welches ja der Erleichterung<br />

zukünftiger Planungen dienen soll, eher nachteilig<br />

gewesen, wenn wir uns ausschließlich auf die untersuchten<br />

Fallbeispiele beschränkt hätten.<br />

Zwei Themen des ökologischen Bauens haben wir<br />

nur kurz oder gar nicht behandelt, weil die untersuchten<br />

Beispiele hierzu wenig Neues zu bieten hatten.<br />

Das Thema »Verkehr« hat im ökologischen <strong>Siedlungs</strong>bau<br />

- in den Größenordnungen, die wir z<strong>um</strong>eist<br />

untersuchen konnten, also zwischen 60 und 160<br />

Wohneinheiten - relativ geringe Bedeutung. Daß der<br />

Anschluß an den öffentlichen Personennahverkehr<br />

wünschenswert und z<strong>um</strong>eist auch vorhanden ist, scheint<br />

uns selbstverständlich ebenso wie die Verkehrsfreiheit<br />

in den Innenbereichen der Siedlungen. Deshalb haben

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