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Handbuch ökologischer Siedlungs(um) - Kennedy Bibliothek

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Wasser - Abwasserklärsysteme<br />

Abb. 18<br />

Rottebehälter<br />

Die Planung des für den jeweiligen Standort richtigen<br />

Verfahrens und die Entscheidung, ob ein künstliches<br />

Feuchtbiotop oder ein Landbehandlungsverfahren, eine<br />

horizontale oder vertikale Durchströmung, ein unterirdischer<br />

oder oberirdischer Zufluß z<strong>um</strong> Einsatz kommen<br />

sollen, erfordert ein <strong>um</strong>fangreiches Wissen und die<br />

Erfahrung von Fachleuten.<br />

Ein Verfahren zur Klärung von fäkalienhaltigem<br />

Abwasser<br />

Grundsätzlich gilt, daß die naturnahe Reinigung von<br />

fäkalienhaltigem Abwasser wesentlich mehr Fläche<br />

(etwa 5-7 m 2 pro Einwohner) beansprucht als eine<br />

ausschließliche Reinigung von Grauwasser (mit etwa<br />

1— 2 m 2 pro Einwohner). Eines der vielen in den letzten<br />

Jahrzehnten entwickelten Verfahren, mit dem fäkalienhaltige<br />

Abwässer geklärt werden können, ist das<br />

Ökotec-System. Es besteht aus drei Komponenten:<br />

1. dem Rottebehälter, in dem<br />

sich die Feststoffe absetzen<br />

2. dem Sammelbehälter mit<br />

Schwallgerät, für die<br />

flüssigen Anteile des<br />

Abwassers<br />

3. den bepflanzten Bodenfiltern:<br />

a. einem vertikal intermittierend<br />

und<br />

b. einem horizontal<br />

beschickten Pflanzbeet,<br />

in welchem die eigentliche<br />

Endreinigung stattfindet.<br />

74<br />

Abb. 19 Sammelschacht mit mechanischem Schwallgerät<br />

Quelle: Ökotec, 1996<br />

Daran schließt sich der Kontrollschacht und die Ableitung<br />

z<strong>um</strong> Vorfluter, einem Schönungsteich oder die<br />

Verrieselung an (Abb. 17).<br />

Der Rottebehälter ist eine Weiterentwicklung der<br />

traditionellen Dreikammergrube, ermöglicht aber im<br />

Gegensatz zur Dreikammergrube durch die Belüftungsmatte<br />

einen aeroben (mit Luftzufuhr ablaufenden)<br />

Kompostierungs-, Vererdungsprozess. Dadurch entfällt<br />

die bei der Dreikammergrube periodisch notwendige<br />

Abfuhr des Klärschlamms (die heute DM 10- bis 20,pro<br />

m 3 kostet).<br />

Je eine der zwei, drei oder vier Kammern des Rottebehälters<br />

werden aufgefüllt. Dabei werden alle ein bis<br />

zwei Monate etwa zwei bis drei Hände voll Stroh oder<br />

Holzhäcksel, also Kohlenstoff zugegeben, damit das<br />

C/N-Verhältnis für die Kompostierung stimmt. Nach<br />

etwa zwei Jahren wird der Kompost entnommen und<br />

die Kammer kann wieder neu gefüllt werden (Abb. 18<br />

und 19).

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