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DAS VENTIL AUS DER KÄLTE - Hüthig GmbH

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Bild: ©imageteam - Fotolia.com<br />

heiten des Unternehmens berücksichtigt, damit es international<br />

nachhaltig und wettbewerbsfähig agieren kann.<br />

Sie richtet sich auch nach den Rahmenbedingungen, die<br />

die heimische Politik der Wirtschaft vorgibt. Das bekam<br />

auch die Firma Zeppelin Systems zu spüren – ein mittelständischer<br />

Anlagenbauer, der sich in den 90er Jahren<br />

einer strategischen Neupositionierung unterzogen hat,<br />

als sich die Grenzen nach Osteuropa geöffnet hatten.<br />

Denn das stellte den Mittelständler, der seinen Fokus auf<br />

Silo- und Apparatebau für die Prozessindustrie gelegt<br />

hat, vor eine veränderte Wettbewerbssituation und setzte<br />

ihn durch die neuen Konkurrenten einem hohen Preisdruck<br />

aus.<br />

Doch erste Schritte, wie die eigenen (Personal-)Kosten<br />

zu reduzieren, die Produktion ins Ausland zu verlegen<br />

und neue Produkte sowie neue Märkte zu erschließen,<br />

erbrachten nicht den gewünschten Erfolg. Schwindende<br />

Wettbewerbsfähigkeit, Qualitätsprobleme an den<br />

neuen Standorten und eine Fehleinschätzung der Wettbewerbssituation<br />

der neuen Märkte waren unvorhergesehene<br />

Stolpersteine. Nach diesen Erfahrungen haben<br />

sich bei Zeppelin schließlich vier Maßnahmen herauskristallisiert,<br />

die auf dem Weg zum global agierenden<br />

Unternehmen den langfristigen Erfolg ermöglicht haben:<br />

Zuerst hat das Unternehmen den zukünftigen Zielmarkt<br />

definiert und daran anschließend das Portfolio<br />

bereinigt. „Die Bereinigung war für uns ein sehr<br />

schmerzhafter Schritt: Die Produktion von Geräten, die<br />

man über 50 Jahre erfolgreich hergestellt hat, einzustellen“,<br />

erzählt Rochus Hofmann, Mitglied der Geschäftsführung<br />

bei Zeppelin Systems . So kam es, dass Zeppelin<br />

sich nur noch auf die Produktion von Silos konzentriert<br />

hat, hier jedoch sein Know-how voll ausgeschöpft und<br />

noch erweitert hat – und das auf globaler Ebene. „Der<br />

Schlüssel zum Erfolg war jedoch, eine eigene Know-<br />

LIEFERANTENBEZIEHUNG<br />

Verlässlichkeit vergrößert Erfolg des Anlagenbaus<br />

Wenn Anlagebauer ihren Auftraggebern gegenüber<br />

als verlässliche Partner auftreten<br />

wollen, müssen sie sicher sein, dass sie<br />

sich auf ihre Lieferanten verlassen können.<br />

Denn jeder Kontraktor kann nur so viel<br />

Qualität weitergeben, wie er selbst erhält.<br />

Regelmäßige Audits, langjährige Geschäftsbeziehungen<br />

und eigene regionale Standorte<br />

führen dazu, dass lokale Zulieferer die<br />

how-Basis für die Prozesse der Zielmärkte aufzubauen“,<br />

berichtet Hofmann. Dies geschah zum einen durch<br />

Fachkräfte im eigenen Haus, zum anderen durch den<br />

Zukauf anderer Firmen, die das entsprechende Engineering-Wissen<br />

für die lokalen Märkte haben. „Diese Zukäufe<br />

waren jedoch nicht ganz ungefährlich, denn dadurch<br />

wurden wir vom Zulieferer zum Engineering-<br />

Unternehmen und damit zum Wettbewerber unserer<br />

ehemaligen Kunden. Daher sind alle Schritte in diese<br />

Richtung sorgfältig abzuwägen.“<br />

Hofmann sieht die globale Ausrichtung seines Unternehmens<br />

seit den 90er Jahren als unumgänglich, um die<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Nachdem es rund<br />

zehn Jahre auf der Suche nach dem richtigen Weg hin zu<br />

einem global wettbewerbsfähigen Unternehmen war<br />

und sich weitere zehn Jahre mit der Umsetzung seiner<br />

Strategie beschäftigt hatte, ist Zeppelin heute ein Turnkey-Lieferant<br />

für die Chemie-, Kunststoff-, Gummi- und<br />

Lebensmittelindustrie mit rund 50 % Auslandsgeschäft<br />

gegenüber 9 % am Anfang der 90er Jahre.<br />

Commitment zum Unternehmen fördert Integration<br />

Doch auch Konzerne, die sich seit Jahrzehnten auf dem<br />

weltweiten Parkett bewegen und behaupten, haben immer<br />

noch mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen, bei<br />

denen nur eine ausgeklügelte Strategie hilft, um die<br />

Stolpersteine von vorne herein zu vermeiden. Diese Erfahrung<br />

hat auch der Österreichische Metallurgiezweig<br />

des Weltkonzerns Siemens gemacht, die Siemens VAI<br />

Metals Technology . Dort wird die Strategie verfolgt, mithilfe<br />

von lokalen Engineering-Einheiten und international<br />

besetzten Teams vor allem vor Ort die Zuarbeiten für<br />

den Engineering-Bereich zu unterstützen, also lokale<br />

Projekte von lokalen Standorten aus zu betreuen. Diese<br />

Vorgehensweise hat sich zum einen deshalb etabliert,<br />

Anlagenbau<br />

Anforderungen an sie kennen und sie gewissenhaft<br />

erfüllen. So können die Anlangenbauer<br />

sich auf ihr Hauptarbeitsgebiet<br />

konzentrieren – und dies am besten mit<br />

Augenmaß: Nicht bei allen Aufgabenstellungen<br />

lohnt es sich, die Arbeit ins (günstige)<br />

Ausland zu verlegen, wenn am Ende nicht<br />

die gewünschte Performance erzielt wird<br />

und Mehrkosten oder -arbeit entstehen.<br />

Globale Strukturen<br />

innerhalb einer Firma<br />

und internationale<br />

Geschäftsabwicklung<br />

stellen hohe Ansprüche<br />

an die Unternehmensführung<br />

CHEMIE TECHNIK · Januar/Februar 2013<br />

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