DAS VENTIL AUS DER KÄLTE - Hüthig GmbH
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heiten des Unternehmens berücksichtigt, damit es international<br />
nachhaltig und wettbewerbsfähig agieren kann.<br />
Sie richtet sich auch nach den Rahmenbedingungen, die<br />
die heimische Politik der Wirtschaft vorgibt. Das bekam<br />
auch die Firma Zeppelin Systems zu spüren – ein mittelständischer<br />
Anlagenbauer, der sich in den 90er Jahren<br />
einer strategischen Neupositionierung unterzogen hat,<br />
als sich die Grenzen nach Osteuropa geöffnet hatten.<br />
Denn das stellte den Mittelständler, der seinen Fokus auf<br />
Silo- und Apparatebau für die Prozessindustrie gelegt<br />
hat, vor eine veränderte Wettbewerbssituation und setzte<br />
ihn durch die neuen Konkurrenten einem hohen Preisdruck<br />
aus.<br />
Doch erste Schritte, wie die eigenen (Personal-)Kosten<br />
zu reduzieren, die Produktion ins Ausland zu verlegen<br />
und neue Produkte sowie neue Märkte zu erschließen,<br />
erbrachten nicht den gewünschten Erfolg. Schwindende<br />
Wettbewerbsfähigkeit, Qualitätsprobleme an den<br />
neuen Standorten und eine Fehleinschätzung der Wettbewerbssituation<br />
der neuen Märkte waren unvorhergesehene<br />
Stolpersteine. Nach diesen Erfahrungen haben<br />
sich bei Zeppelin schließlich vier Maßnahmen herauskristallisiert,<br />
die auf dem Weg zum global agierenden<br />
Unternehmen den langfristigen Erfolg ermöglicht haben:<br />
Zuerst hat das Unternehmen den zukünftigen Zielmarkt<br />
definiert und daran anschließend das Portfolio<br />
bereinigt. „Die Bereinigung war für uns ein sehr<br />
schmerzhafter Schritt: Die Produktion von Geräten, die<br />
man über 50 Jahre erfolgreich hergestellt hat, einzustellen“,<br />
erzählt Rochus Hofmann, Mitglied der Geschäftsführung<br />
bei Zeppelin Systems . So kam es, dass Zeppelin<br />
sich nur noch auf die Produktion von Silos konzentriert<br />
hat, hier jedoch sein Know-how voll ausgeschöpft und<br />
noch erweitert hat – und das auf globaler Ebene. „Der<br />
Schlüssel zum Erfolg war jedoch, eine eigene Know-<br />
LIEFERANTENBEZIEHUNG<br />
Verlässlichkeit vergrößert Erfolg des Anlagenbaus<br />
Wenn Anlagebauer ihren Auftraggebern gegenüber<br />
als verlässliche Partner auftreten<br />
wollen, müssen sie sicher sein, dass sie<br />
sich auf ihre Lieferanten verlassen können.<br />
Denn jeder Kontraktor kann nur so viel<br />
Qualität weitergeben, wie er selbst erhält.<br />
Regelmäßige Audits, langjährige Geschäftsbeziehungen<br />
und eigene regionale Standorte<br />
führen dazu, dass lokale Zulieferer die<br />
how-Basis für die Prozesse der Zielmärkte aufzubauen“,<br />
berichtet Hofmann. Dies geschah zum einen durch<br />
Fachkräfte im eigenen Haus, zum anderen durch den<br />
Zukauf anderer Firmen, die das entsprechende Engineering-Wissen<br />
für die lokalen Märkte haben. „Diese Zukäufe<br />
waren jedoch nicht ganz ungefährlich, denn dadurch<br />
wurden wir vom Zulieferer zum Engineering-<br />
Unternehmen und damit zum Wettbewerber unserer<br />
ehemaligen Kunden. Daher sind alle Schritte in diese<br />
Richtung sorgfältig abzuwägen.“<br />
Hofmann sieht die globale Ausrichtung seines Unternehmens<br />
seit den 90er Jahren als unumgänglich, um die<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Nachdem es rund<br />
zehn Jahre auf der Suche nach dem richtigen Weg hin zu<br />
einem global wettbewerbsfähigen Unternehmen war<br />
und sich weitere zehn Jahre mit der Umsetzung seiner<br />
Strategie beschäftigt hatte, ist Zeppelin heute ein Turnkey-Lieferant<br />
für die Chemie-, Kunststoff-, Gummi- und<br />
Lebensmittelindustrie mit rund 50 % Auslandsgeschäft<br />
gegenüber 9 % am Anfang der 90er Jahre.<br />
Commitment zum Unternehmen fördert Integration<br />
Doch auch Konzerne, die sich seit Jahrzehnten auf dem<br />
weltweiten Parkett bewegen und behaupten, haben immer<br />
noch mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen, bei<br />
denen nur eine ausgeklügelte Strategie hilft, um die<br />
Stolpersteine von vorne herein zu vermeiden. Diese Erfahrung<br />
hat auch der Österreichische Metallurgiezweig<br />
des Weltkonzerns Siemens gemacht, die Siemens VAI<br />
Metals Technology . Dort wird die Strategie verfolgt, mithilfe<br />
von lokalen Engineering-Einheiten und international<br />
besetzten Teams vor allem vor Ort die Zuarbeiten für<br />
den Engineering-Bereich zu unterstützen, also lokale<br />
Projekte von lokalen Standorten aus zu betreuen. Diese<br />
Vorgehensweise hat sich zum einen deshalb etabliert,<br />
Anlagenbau<br />
Anforderungen an sie kennen und sie gewissenhaft<br />
erfüllen. So können die Anlangenbauer<br />
sich auf ihr Hauptarbeitsgebiet<br />
konzentrieren – und dies am besten mit<br />
Augenmaß: Nicht bei allen Aufgabenstellungen<br />
lohnt es sich, die Arbeit ins (günstige)<br />
Ausland zu verlegen, wenn am Ende nicht<br />
die gewünschte Performance erzielt wird<br />
und Mehrkosten oder -arbeit entstehen.<br />
Globale Strukturen<br />
innerhalb einer Firma<br />
und internationale<br />
Geschäftsabwicklung<br />
stellen hohe Ansprüche<br />
an die Unternehmensführung<br />
CHEMIE TECHNIK · Januar/Februar 2013<br />
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