DAS VENTIL AUS DER KÄLTE - Hüthig GmbH
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Special<br />
GaSpreiS<br />
Mehrfach nach unten korrigiert<br />
In den vergangenen vier Jahren hat die US-<br />
Energiebehörde ihre Erwartungen für den<br />
mittel- bis langfristigen Gaspreis jährlich<br />
nach unten korrigiert. Während die AEO im<br />
Jahr 2009 noch davon ausgegangen war,<br />
Auch die Ölförderung<br />
blüht in den USA durch<br />
Einsatz neuer Methoden<br />
wieder auf<br />
32 CHEMIE TECHNIK · Januar/Februar 2013<br />
dass der Gaspreis in 2020 bei 8 Dollar/<br />
mmBTU liegen wird, gehen Schätzungen<br />
von 2012 davon aus, dass sich der Gaspreis<br />
bis 2020 unter 5 US-Dollar pro mmBTU<br />
bewegen wird.<br />
ten Cracker-Projekte“, wirft Dr. Marc Schier, Business<br />
Development Manager beim Anlagenbauer Linde, ein<br />
Schlaglicht auf die Projektpläne. Das Beispiel macht<br />
deutlich, dass die Euphorie, aber auch die Ungewissheit,<br />
derzeit enorm ist. Die Nutzung des Schiefergas-Schatzes,<br />
nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Weltregionen,<br />
hat viele Variablen und beeinflusst ebenso viele<br />
Faktoren: Welcher Weg, um Erdgas zu Geld zu machen,<br />
wird in naher Zukunft dominieren? Wie wird sich der<br />
Gaspreis in den USA und auf dem Weltmarkt entwickeln,<br />
und welche Konsequenzen hat dies für den Anlagenbau<br />
und die Chemie und das weltweit? Welche Projekte<br />
haben Potenzial, und welche Technologien werden<br />
durch das billige Gas unwirtschaftlich werden?<br />
Um diese Fragen zu beantworten, lohnt ein Blick in<br />
die fundamentalen Daten. Die US-Energiebehörde<br />
schätzt die Schiefergasvorkommen in Nordamerika auf<br />
55 Billionen (2012) Kubikmeter. An zweiter Stelle stehen<br />
Vorkommen im Asia-Pazifikraum (50,5 Billionen Kubikmeter),<br />
gefolgt von südamerikanischen Vorkommen<br />
(34,7 Billionen Kubikmeter). In Afrika werden immerhin<br />
noch 29 Billionen Kubikmeter vermutet, in Europa<br />
und Eurasien sollen es 16,8 Billionen Kubikmeter sein.<br />
Seit 2005 ist die Erdgasförderung in den USA um mehr<br />
als ein Viertel gewachsen.<br />
Der Gasmarkt wird also auf Jahrzehnte hinaus nicht<br />
vom Angebot, sondern von der Nachfrage getrieben<br />
werden. Aufgrund des enormen Preisverfalls von Erdgas<br />
in den USA – der Preis einer mmBtu (siehe Kasten) ist<br />
von 9,7 USD in 2005 auf 2,5 USD in 2012 gefallen – wurden<br />
in den vergangenen Jahren vor allem Vorkommen<br />
mit Nassgasen verstärkt ausgebeutet. Diese Schiefergase,<br />
zu denen die Bakken-, Eagle-Ford- und Marcellus-Felder<br />
gehören, enthalten 5 bis 20 Prozent Ethan und andere<br />
Flüssig-Kohlenwasserstoffe (Natural Gas Liquids,<br />
NGL). Dazu kommt, dass sich durch die Fördermethode<br />
Fracking auch neue Ölvorkommen erschließen lassen.<br />
Die Internationale Energieagentur IEA erwartet, dass<br />
sich die amerikanische Schieferölförderung bis 2020<br />
mehr als verdreifachen wird. Nach konservativen Schätzungen<br />
könnte die Ölproduktion von derzeit 7,8 Millionen<br />
Barrel pro Tag auf 11,6 Millionen Barrel pro Tag in<br />
2020 steigen. Die USA würde damit wieder zur größten<br />
Öl-Fördernation der Welt.<br />
Chemieindustrie plant neue Ethylenanlagen<br />
Noch vor fünf Jahren schien der Bau neuer Gascracker<br />
in den USA undenkbar – die Produktion von Ethylen<br />
war weltweit nirgends so teuer wie in den USA. Doch die<br />
flüssigen Bestandteile des Schiefergases haben das Blatt<br />
gewendet. Das Beratungsunternehmen Global Data<br />
Bild: ©Edelweiss - Fotolia.com