DAS VENTIL AUS DER KÄLTE - Hüthig GmbH
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ManageMent<br />
Bild: © Michael Shake –<br />
Fotolia.com<br />
Toyotas TPS (Toyota<br />
Production System)<br />
stellt den Benchmark<br />
für Lean Production<br />
dar. Es kommt für<br />
kontinuierliche Verbesserung<br />
des<br />
gesamten Unternehmens<br />
zum Einsatz<br />
96 CHEMIE TECHNIK · Januar/Februar 2013<br />
Kostensenkung zu erreichen. Die grundlegenden<br />
Gedanken sind hierbei,<br />
Probleme zu lösen – verbunden<br />
mit kontinuierlicherVerbesserung.<br />
Lean Management<br />
zielt<br />
deshalb darauf ab,<br />
Probleme an die<br />
Oberfläche zu holen<br />
und sichtbar zu<br />
machen, anstatt sie zu<br />
verstecken. Doch wo Probleme<br />
identifiziert und analysiert werden, werden Fehler<br />
benannt. Und wer gibt schon gerne Fehler zu? Welches<br />
Unternehmen ‚belohnt‘ Mitarbeiter, die Fehler machen<br />
beziehungsweise Probleme aufdecken? Dabei ist gerade<br />
das der Kern von Lean Management: eine (Unternehmens-)Kultur<br />
zu schaffen, die Fehler nicht verurteilt,<br />
sondern ebenso wie erkannte Probleme als Möglichkeit<br />
sieht, sich weiterzuentwickeln.<br />
Doch zurück zu Dr. Maier: Was wird er seinen Chefs<br />
im nächsten Vorstandsmeeting zum Fortschritt des<br />
Lean-Programms berichten können? Hat er sich täuschen<br />
lassen von den ‚Wundermitteln‘ aus Japan? Warum<br />
bleibt der erhoffte Durchbruch zu dauerhaft mehr Qualität<br />
und niedrigeren Kosten aus – trotz Kanban, Wertstromanalysen,<br />
Teamwork und Kennzahlen? Dabei waren<br />
er und sein Lean-Team so gut ins Lean-Programm<br />
gestartet. Nach einer Wertstromanalyse und dem Einsatz<br />
der passenden Lean-Methode wurde zum Beispiel die<br />
Durchlaufzeit in der Fertigung reduziert.<br />
Das Vermeiden von Verschwendung und damit die<br />
Steigerung der Wertschöpfung lässt sich, wie Praxisbeispiele<br />
zeigen, mittels der bekannten Lean-Methoden<br />
und -Tools managen. Schwierig wurde es dann, wenn<br />
Unternehmen versuchen, die Vorgehensweise der Lean-<br />
Methoden zum Arbeitsalltag werden zu lassen. Dann<br />
kommt es oft zu Widerständen bei den Mitarbeitern.<br />
Lean Management erfordert eine neue Einstellung<br />
Der US-Amerikaner Mike Rother, ein Guru der Lean-<br />
Szene und Autor unter anderem des Buchs „Die Kata des<br />
Weltmarktführers: Toyotas Erfolgsmethoden“, beschreibt<br />
den Zusammenhang zwischen Lean-Methoden und<br />
gut, besser aM besten<br />
Effizienz und Erfolg durch gutes Management steigern<br />
In der CHEMIE TECHNIK finden sich in jedem<br />
Heft auf den letzten Seiten Management-Beiträge,<br />
die ganz unterschiedliche<br />
Bereiche der Führungsarbeit betreffen. All<br />
diese Beiträge sind online zu finden, einfach<br />
den QR-Code am Ende des Beitrages scannen<br />
oder über den Link eine Sammlung der<br />
Beiträge auf chemietechnik.de besuchen.<br />
Dort Finden Sie, wie sich die Managementqualität<br />
mit System verbessern lässt, was<br />
es bedeutet, wenn das Lernziel „Unternehmerisch<br />
denken und handeln“ heißt, welche<br />
fünf magischen Buchstaben dabei helfen,<br />
Ziele gut zu formulieren und zu erreichen<br />
und wie sich der Grundkonflikt Projekt und<br />
Linie bereinigen lässt.<br />
Lean Management gerne mit der Eisberg-Analogie. Dabei<br />
stellen die Lean-Tools den sichtbaren Teil des Eisbergs<br />
dar und das Lean Management dessen größeren,<br />
unsichtbaren Teil unter der Wasseroberfläche. Viele<br />
Unternehmen lassen beim Einführen eines Lean-Programms<br />
den unsichtbaren Teil des Eisbergs völlig außer<br />
Acht oder verschieben seine Bearbeitung auf den Tag,<br />
wenn die ‚wirklichen Lean-Themen‘ angegangen werden.<br />
Sie vergessen, dass es bei der Lean-Philosophie vor<br />
allem um die Bereitschaft geht, Verhaltensweisen grundlegend<br />
zu überdenken und einen Kulturwandel im Unternehmen<br />
herbeizuführen: Ein Schraubenschlüssel allein<br />
reicht nicht; mindestens ebenso wichtig sind der<br />
Kopf, der ihn drehen möchte, und die Hand, die ihn<br />
dreht. Dem zufolge steht bei Lean der Mitarbeiter im<br />
Fokus. Er muss für ein Überprüfen und gegebenenfalls<br />
Revidieren seiner Einstellungen und Gewohnheiten gewonnen<br />
werden. Wie schwierig jedoch schon kleine<br />
Abweichungen von Gewohnheiten sind, kann jeder beurteilen,<br />
der als Rechtshänder mal versucht hat ‚mit<br />
links‘ seine Zähne zu putzen. Wie schwer mögen da erst<br />
grundlegende Verhaltensänderungen sein? Sicherlich zu<br />
schwer, um sie zu vernachlässigen oder im Nebenbei von<br />
Nicht-Fachmännern erledigen zu lassen.<br />
Lean als Gedanke beziehungsweise Philosophie mit<br />
Lean Production als Umsetzungsvehikel kann nur dauerhaft<br />
Erfolge bringen, wenn es dem Management und<br />
der Belegschaft gelingt, die harte Nuss ‚Mindset und<br />
Verhalten‘ anzugehen und neue, flexible, angepasste<br />
Verhaltensweisen im Unternehmen zu verankern.<br />
Ziel: Probleme sichtbar machen und lösen<br />
Wie hilft Dr. Maier diese Erkenntnis? Er sollte versuchen,<br />
dem Management seines Unternehmens darzulegen,<br />
dass der bereits praktizierte Einsatz von Lean-Methoden<br />
zwar ein wesentlicher, aber eben nur ein Schritt<br />
in Richtung ‚neue Arbeitsweise‘ ist; zudem sollte er ver-<br />
suchen, das Management davon zu überzeugen, dass<br />
●● Lean Management nur funktionieren kann, wenn im<br />
Unternehmen ein Geist herrscht, der Fehler zulässt und<br />
Probleme sichtbar macht, statt sie zu verstecken,<br />
●● eine grundlegende Änderung der Einstellung und<br />
des Verhaltens der Mitarbeiter nötig ist und<br />
●● der Weg das Ziel ist, da es kein ein weiteres Management-Projekt<br />
ist, das am Tag X abgeschlossen ist.<br />
So verstanden kann Lean Management eine wichtige<br />
Säule im Unternehmen sein, um sich auf ständig ändernde<br />
Marktanforderungen und immer neue interne<br />
und externe Herausforderungen flexibel, schnell und<br />
effektiv einstellen zu können. Denn jeder Mitarbeiter<br />
und das ganze Unternehmen lernen hierbei, aus Fehlern<br />
zu lernen sowie scheinbar Selbstverständliches und Unabänderliches<br />
zu hinterfragen und entwickeln eine Routine<br />
darin, sich ständig zu verbessern. ●<br />
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