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DAS VENTIL AUS DER KÄLTE - Hüthig GmbH

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Bild: Technip<br />

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stellt wurden. Demnächst soll eine noch größere Klappe<br />

unter der Bezeichnung Triodis 900 folgen. Diese Armaturen<br />

werden in La Roche-Chalais gebaut und einzeln in<br />

einem Bad aus flüssigem Stickstoff auf ihre Dichtheit<br />

getestet. Sie sind für Betriebsdrücke bis 100 bar und für<br />

Temperaturen zwischen - 250 und 200 °C ausgelegt.<br />

Dank ihrer besonderen Konstruktion weisen die<br />

Klappen ein geringeres erforderliches Schließmoment<br />

als doppelt exzentrische Bauweisen auf und können so<br />

von kleineren Antrieben betätigt werden. Mit ihrer dreifach<br />

exzentrischen Lagerung und ihren speziell geformten<br />

konischen Dichtflächen sind die Armaturen auch bei<br />

sehr hohen Differenzdrücken dicht.<br />

Die Tieftemperatur-Klappe gibt es mit Durchmessern<br />

von 200 bis 1.200 mm. Die Edelstahlgehäuse sind mit<br />

Flanschen oder mit Anschweißenden lieferbar. Als bauliche<br />

Besonderheit gibt es noch eine sogenannte „Buttweld-side-entry“-Version.<br />

Diese verfügt über Schweißenden,<br />

mit denen die Armatur in die Rohrleitung eingeschweißt<br />

wird. Zu Wartungszwecken kann man die Innenteile<br />

aus dem Gehäuse herausziehen, ohne die ganze<br />

Absperrklappe ausbauen zu müssen. Ein Vorteil, der vor<br />

allem bei beengten Platzverhältnissen von großer Bedeutung<br />

ist.<br />

Gemeinschaftsentwicklung für Offshore-Verladung<br />

„Die Verladung des LNG auf dem offenen Meer zwischen<br />

den Tankern und den zukünftigen FPSO, FSRU<br />

und Offshore-Terminals eröffnet uns einen neuen<br />

Markt“, meint Pascal Vinzio, der Leiter der Abteilung<br />

Forschung und Vorentwicklung von Armaturen. Die<br />

durch den Seegang hervorgerufene Bewegung des Tankers<br />

erfordert eine elastische Verbindung und ein sehr<br />

sicheres Anschlusssystem. Dazu wurde das Verladesystem<br />

Connectis als Gemeinschaftsprojekt zwischen Technip,<br />

Eurodim und KSB entwickelt. Technip beschäftigt<br />

sich bereits seit mehr als 50 Jahren mit der LNG-Technik<br />

und hatte bereits 1964 das erste Verladeterminal für<br />

LNG in Algerien gebaut. Mit dem Verladesystem Connectis<br />

packte die Entwicklungsgemeinschaft gleich meh-<br />

rere Probleme bei der Verladung von LNG an: Einerseits<br />

ist das System deutlich leichter als bisherige Verladearmaturen,<br />

und Andockvorgänge werden deutlich schneller.<br />

Andererseits treten bei einer Nottrennung weniger<br />

als 2 l Flüssiggas aus – ein wichtiger Sicherheitsaspekt.<br />

Die Dichtheit im Abschluss wird durch eine doppelte<br />

Klappenscheibe erreicht. Das Verladesystem umfasst eine<br />

Vorrichtung zur genauen Ausrichtung des anzuschließenden<br />

Schlauches per Verladearm mit Fernverriegelung.<br />

Die Entwicklung des Systems begann im Jahr<br />

2000 und wurde 2008 nach Erprobung im Terminal von<br />

Montoir mit einer Zulassung durch die Det Norske Veritas<br />

abgeschlossen.<br />

Das System könnte auch in anderen Bereichen zum<br />

Einsatz kommen. So zum Beispiel beim Verladen von<br />

flüssigen Gütern von Schiff zu Schiff auf See. Schwere<br />

mechanische Arme wären dann nicht mehr erforderlich.<br />

Auch der Einsatz in Offshore-Hafenanlagen ist denkbar.<br />

Um das Verladen großer Mengen zu ermöglichen,<br />

wurde in Zusammenarbeit mit Petrobras, einem Unternehmen<br />

mit langjähriger Erfahrung im Bereich Schläuche,<br />

eine schwimmende Tandem-Ausführung des Connectis<br />

entwickelt.<br />

Fazit: Flüssigerdgas wird in den kommenden Jahren<br />

weiter an Bedeutung gewinnen. Die Anlagen dafür erfordern<br />

spezielle und vor allem sehr zuverlässige Armaturen,<br />

die für die Eigenschaften des tiefkalten Gases ausgelegt<br />

sind. Dazu kommt, dass die Anforderungen an die<br />

Druckfestigkeit steigen und die Armaturen künftig verstärkt<br />

auch schwankenden Drücken standhalten müssen.<br />

Konstruktionen wie die dreifach exzentrische Triodis<br />

tragen dem Rechnung. ●<br />

Bild: KSB<br />

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6: Auf „Floating Production<br />

Storage and<br />

Offloading“-Schiffen<br />

(FPSO) wird Erdgas<br />

gefördert, verflüssigt<br />

und bis zum Verladen<br />

gespeichert<br />

7: Bei der LNG-Produktion<br />

wird Erdgas auf<br />

-162 °C gekühlt, wobei<br />

sein Volumen um das<br />

600-fache sinkt. Deshalb<br />

werden die dort<br />

eingesetzten Armaturen<br />

in flüssigem Stickstoff<br />

geprüft<br />

CHEMIE TECHNIK · Januar/Februar 2013<br />

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