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DAS VENTIL AUS DER KÄLTE - Hüthig GmbH

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Thermische Verahrenstechnik<br />

Die Grafik zeigt das<br />

Verhältnis der benötigten<br />

Fläche bei gleicher<br />

Leistung. Das VerhältnisParabolrinnen-Kollektorfläche<br />

zu Fresnel-Kollektor<br />

beträgt<br />

ca. 1,5<br />

68 CHEMIE TECHNIK · Januar/Februar 2013<br />

Bild: Industrial Solar<br />

deren Bereichen<br />

gesucht.<br />

Das Potenzial der<br />

thermischen Solarenergie<br />

zu nutzen, mit der in industriellen<br />

Anlagen Nutzungsgra-<br />

de von über 60 % erreicht werden können, wird häufig<br />

nicht erwogen.<br />

● Investitionskosten: Industrielle Betriebe entscheiden<br />

sich für Investitionen, bei denen es um das Kerngeschäft<br />

geht. Das Binden von Kapital über mehrere Jahre für<br />

periphere Investitionen wird gescheut. Eine naheliegende<br />

Lösung bietet hier das „Contracting“. Dieses bietet<br />

Investoren sichere und rentable Anlagemöglichkeiten<br />

und führt dazu, dass das Unternehmen ab Inbetriebnahme<br />

der Solaranlage Wärme für einen geringeren Preis<br />

beziehen kann.<br />

● Platzbedarf: Für die Nutzung von thermischer Solarenergie<br />

wird Fläche benötigt, um Kollektoren<br />

zur Sonne exponieren zu können. Solarthermische<br />

Energie und insbesondere Fresnel-<br />

Kollektorinstallationen sind zu favorisieren,<br />

da mit diesen Technologien im Vergleich eine<br />

hohe Flächennutzung erzielt wird.<br />

● Energiepreise: Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit<br />

der Anlage sind die Preise des verwendeten<br />

Energieträgers. In Gebieten, in denen fossile Energieträger<br />

weniger stark subventioniert werden, kann mit<br />

Solarenergie eine noch höhere Rendite erzielt werden.<br />

● Fokus auf Amortisation statt Rendite: Wenn die Rendite<br />

anstatt der Amortisationszeit für die Entscheidung<br />

zu einer Investition zugrunde gelegt wird, schneidet eine<br />

Solarthermieanlage aufgrund der langen Einsatzdauer<br />

von 20 Jahren in vielen Fällen besser ab als bei dem<br />

ersten Blick auf die Amortisationszeit.<br />

Potenzial für solare Prozesswärme<br />

in der chemischen Industrie<br />

Mit insgesamt 202 Mio. MWh/a werden in der chemischen<br />

Industrie rund 8 % des gesamten Energiebedarfs<br />

in Deutschlands aufgewendet. Ein großer Teil wird in<br />

Form von thermischer Energie benötigt.<br />

Knapp 43 % der thermischen Prozesse laufen im<br />

Bereich unter 500 °C ab und lassen sich also prinzipiell<br />

mit thermischen Solarkollektoren betreiben. Damit offenbart<br />

sich ein sehr großes Energieeinspar-Potenzial in<br />

der Chemiebranche.<br />

An vielen Standorten werden beispielsweise für Destillationsprozesse<br />

oder für die Herstellung von Polypropylen<br />

Dampfnetze betrieben. Aufgrund der Möglichkeit<br />

einer Direktverdampfung sind Fresnel-Kollektoren für<br />

die Integration in diese Prozesse besonders gut geeignet.<br />

Bei Fresnel-Kollektoren handelt es sich um linienkon-<br />

zentrierende Solarkollektoren, die thermische Energie<br />

im Bereich von 100 bis 400 °C erzeugen. Die Kollektorsysteme<br />

lassen sich modular über einen weiten Leistungsbereich<br />

einsetzen. So lassen sie sich flexibel an bestehende<br />

Dampfnetze ankoppeln.<br />

Eingesetzt werden die Kollektoren für sehr unterschiedliche<br />

Prozesse. Zuletzt wurde eine Anlage eingeweiht,<br />

mit der ein Trocknungsofen in einer Lackieranlage<br />

für die Autoindustrie beheizt wird. Solche Lackieranlagen<br />

bieten ein enormes Energieeinspar-Potenzial. Eine<br />

Anlage verbraucht in etwa so viel Energie wie eine<br />

Kleinstadt mit 50.000 Einwohnern. Für eine Maximalleistung<br />

von beispielsweise. 10 MW wird eine Fläche von<br />

rund 20.000 m² benötigt, für Parabolrinnen-Kollektoren<br />

rund das Eineinhalbfache.<br />

Langfristige Investitionen wie die für Gebäude oder<br />

Energiesysteme weisen ein sehr geringes Risikoprofil<br />

auf. Gleichzeitig kann mit ihnen über einen sehr langen<br />

Zeitraum Geld eingespart bzw. gewonnen werden. Für<br />

eine sinnvolle Evaluation solcher Investitionen ist gleichzeitig<br />

die Betrachtung über einen langen Zeitraum notwendig.<br />

Für gewöhnlich wird die interne Verzinsung<br />

(IRR) als Kriterium für das Abschätzen der ökonomischen<br />

Machbarkeit einer Investition herangezogen.<br />

Für eine typische solare Prozesswärmeanlage mit<br />

dem Fresnel-Kollektor von Industrial Solar wird je nach<br />

angenommener Energiepreissteigerungsrate und Einsatzdauer<br />

der Anlage eine IRR von 5 bis 30 % erreicht.<br />

„Das Potenzial für die Nutzung thermischer Energie<br />

ist vorhanden, die technischen Möglichkeiten hierfür<br />

sind geschaffen“<br />

Die Amortisationszeit liegt zwischen vier und zehn Jahren.<br />

Danach weist die Anlage geringe Betriebskosten auf,<br />

und der solare Wärmepreis liegt je nach Anlagengröße<br />

unter 0,01 Euro/kWh. Je nach Leistungsumfang und der<br />

absoluten Anlagengröße wird der Fresnel-Kollektor ab<br />

500 Euro/kW angeboten. Um einen Marktanreiz zu<br />

schaffen, werden die Investitionskosten für solare Prozesswärmeanlagen<br />

in Deutschland seit August 2012 zu<br />

50 % von der Bundesregierung bezuschusst. Dadurch<br />

wird die Wirtschaftlichkeit stark erhöht.<br />

Fazit: Für das Potenzial in der chemischen Industrie<br />

ist hinsichtlich des Temperaturniveaus und der Möglichkeit<br />

der direkten Dampferzeugung die Fresnel-Kollektor-Technologie<br />

besonders geeignet. Aufgrund des hohen<br />

Flächennutzungsgrads kann der Kollektor insbesondere<br />

bei begrenzter Flächenverfügbarkeit eingesetzt<br />

werden. Durch die niedrige Windlast und das geringe<br />

Gewicht kann er nicht nur auf dem Boden, sondern<br />

auch auf Dächern sehr gut installiert werden. Auch die<br />

lange Lebensdauer der Komponenten und die einfache<br />

Integration in bestehende Systeme ermöglichen geringe<br />

Betriebskosten und den wirtschaftlichen Einsatz derartiger<br />

solarer Prozesswärmeanlagen. ●<br />

Weitere Bilder sowie nützliche Links zum Beitrag<br />

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