DAS VENTIL AUS DER KÄLTE - Hüthig GmbH
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Special<br />
Der Export von Schiefergas<br />
in Form von<br />
LNG ist in den USA<br />
umstritten: Die Chemie<br />
beansprucht den günstigen<br />
Rohstoff für sich<br />
WirtSchaft<br />
US-Industrie reloaded<br />
Niedrige Gas- und Energiepreise verschaffen<br />
der US-Industrie ungeahnte Vorteile:<br />
Das Beratungsunternehmen IHS Global Insights<br />
schätzt, dass Schiefergas in den USA<br />
zwischen 2010 und 2035 Investitionen in<br />
34 CHEMIE TECHNIK · Januar/Februar 2013<br />
Projekte und Wiedereröffnung bestehender Anlagen<br />
steigen. Die wohl spektakulärste Aktion in diesem Zusammenhang<br />
dürfte die Verlagerung einer von Methanex<br />
in Chile betriebenen 850 kt/a-Methanol-Anlage<br />
nach Geismar in den USA sein. Celanese plant in Bayport,<br />
Texas, eine 1,3 Mt/a-Anlage und auch die Dakota<br />
Gas Company will das Schiefergas in North Dakota für<br />
die Produktion von Treibstoffen aus Methanol nutzen.<br />
Gas to Liquids: Profit aus der Preisspanne<br />
zwischen Öl und Gas<br />
Das wohl ambitionierteste Einzelprojekt in den USA<br />
dürfte die von der südafrikanischen Sasol geplante GTL-<br />
Anlage sein. In dem integrierten GTL- und Ethancracker-Komplex<br />
sollen ab 2017 aus Erdgas Diesel, weitere<br />
Treibstoffe und Chemikalien produziert werden. Anfang<br />
Dezember vergangenen Jahres gab das Sasol-Management<br />
nach Bewertung der Machbarkeitsstudie bekannt,<br />
dass nun mit der FEED-Phase (front-end engineering<br />
and design) begonnen werden soll. Insgesamt will das<br />
Unternehmen 21 Milliarden US-Dollar in das Projekt<br />
investieren. Für den Bundesstaat Louisiana ist die in<br />
Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar anstoßen<br />
wird. Bis 2035 sollen durch Schiefergas in<br />
den Vereinigten Staaten rund 1 Million zusätzliche<br />
Arbeitsplätze in der Industrie entstehen.<br />
Westlake geplante Anlage von enormer Bedeutung:<br />
Mehr als 1.200 direkte und über 5.800 indirekte Arbeitsplätze<br />
sollen dadurch entstehen.<br />
Interessant werden Gas-to-liquid-Projekte, wenn der<br />
Unterschied zwischen Gaspreis und Ölpreis hoch ist –<br />
nutzt GTL doch günstiges Erdgas, um daraus teure Mineralölprodukte<br />
zu erzeugen. Der Ölkonzern Shell setzt<br />
bei seinem in Katar realisierten Megaprojekt „Pearl“ auf<br />
diesen Unterschied. Aufgrund langer Entwicklungszeiten<br />
und einem hohen erforderlichen Kapitaleinsatz<br />
rechnen sich GTL-Projekte allerdings nur langfristig –<br />
das Investitionsrisiko ist entsprechend hoch.<br />
Energiebranche ersetzt Kohle durch Erdgas<br />
Erdgas kann in den USA inzwischen von der Kostenseite<br />
mit Kohle mithalten, erzeugt aber bei der Stromerzeugung<br />
lediglich halb so viel Kohlendioxid. Außerdem<br />
sind Gaskraftwerke im Bau deutlich günstiger als kohlebasierte<br />
Kraftwerke. Dazu kommen neue Grenzwerte<br />
der US-Umweltbehörde für Emissionen von Partikeln,<br />
Quecksilber und anderen toxischen Stoffen, die in den<br />
kommenden Jahren dazu führen werden, dass fast<br />
9 Prozent der Kohlekraftwerke (28 GW) vom Netz gehen<br />
werden. Gleichzeitig schätzt das US-Energieministerium,<br />
dass bis 2035 zusätzliche 223 GW Stromerzeugungskapazität<br />
notwendig sein werden – mindestens<br />
60 Prozent davon soll in Gaskraftwerken erzeugt werden.<br />
Der Stahlkonzern Nucor investiert in St. James<br />
Parish am Ufer des Mississippi 750 Mio. US-Dollar in<br />
eine Anlage zur Direktreduktion von Eisenerz. „Ohne<br />
den durch Schiefergas gesunkenen Gaspreis wäre das<br />
Projekt nicht wirtschaftlich“, erklärt Dan DiMicco, CEO<br />
von Nucor.<br />
Bild: ©Carabay - Fotolia.com