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Objektorientierte Daten- und Zeitmodelle für die Echtzeit ...

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12 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG<br />

am Ausgang eines logischen Sensors anliegendes Signal betrachtet werden, ganz gleich, ob es<br />

sich um Bildfolgen oder um Sequenzen von aus Bildern extrahierten Merkmalen handelt, <strong>und</strong><br />

unabhängig davon, ob <strong>die</strong>se Sequenzen von einer Kamera oder einer Dateiliste, durch einen digitalen<br />

Signalprozessor oder einen in Software realisierten Filter, durch lokale Operatoren oder<br />

auf einem beliebigen anderen Rechner im Netz geliefert wurden.<br />

Die in der Praxis eingesetzten Bildverarbeitungssysteme besitzen kein derartiges Signalbzw.<br />

Sequenzmodell. Bildfolgen werden im Computer i.d.R. lediglich in Form von Bildmatrizen<br />

repräsentiert, <strong>die</strong> in regelmäßigen Abständen überschrieben werden. Um Aussagen über<br />

Veränderungen im Bild treffen zu können, wird eine zweite Matrix als Zwischenspeicher <strong>für</strong> das<br />

vorhergehende Bild zu Hilfe genommen [Jäh97]. Zugriffe weiter in <strong>die</strong> Vergangenheit können<br />

mit <strong>die</strong>sem Ansatz nur sehr umständlich realisiert werden, außerdem geht dabei <strong>die</strong> Signalsemantik,<br />

d.h. der über alle <strong>Daten</strong> einer Folge gemeinsame Kontext, verloren.<br />

In anderen Ansätzen wird <strong>die</strong> Zeitachse als dritte räumliche Dimension interpretiert, d.h. eine<br />

Folge zweidimensionaler Orts-Bilder wird zu einem dreidimensionalen Orts/Zeit-Bild. Auf<br />

<strong>die</strong>ses werden dann z.B. 3D-Bildverarbeitungsmethoden angewendet [Jäh97]. Diese Darstellungsform<br />

ist jedoch nicht <strong>für</strong> <strong>die</strong> kontinuierliche Bildauswertung geeignet, d.h. deren Einsatz<br />

ist auf den Bereich der Offline-Bildanalyse beschränkt.<br />

Wie <strong>die</strong> Untersuchungen gezeigt haben, existieren bisher keine Modelle <strong>für</strong> Bild- <strong>und</strong> vergleichbare<br />

<strong>Daten</strong>folgen, <strong>die</strong> deren Signalcharakter adäquat darstellen können. Diese Lücke soll<br />

in <strong>die</strong>ser Arbeit durch das im Abschnitt 4.2 vorgestellte Sequenzmodell geschlossen werden. 1<br />

1.4.3 Parallele Aspekte <strong>und</strong> funktionalsprachliche Ansätze in der<br />

Bildverarbeitung<br />

Im Bereich der Bildverarbeitung wird <strong>die</strong> Analyse von Parallelität <strong>und</strong> Nebenläufigkeit durch<br />

verschiedene Fragestellungen <strong>und</strong> Probleme motiviert. Zum einen ist <strong>die</strong> Bildverarbeitung ein<br />

Gebiet, das sich aufgr<strong>und</strong> seiner inhärenten Parallelität sehr gut zur Parallelisierung eignet, zum<br />

anderen ist der Einsatz von parallelen Rechnerarchitekturen oft der einzige Weg, <strong>die</strong> erforderliche<br />

Rechenleistung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lösung umfangreicher <strong>und</strong> komplexer Aufgaben zu bekommen.<br />

Trotzdem klafft immer noch eine große Lücke zwischen den Möglichkeiten paralleler Architekturen<br />

<strong>und</strong> deren Ausnutzung durch Bildanalyseapplikationen [BBG94, Lüc00]. Versuche,<br />

<strong>die</strong>se Lücke zu schließen, müssen sich mit den folgenden Fragestellungen auseinandersetzen:<br />

¯ Welche Parallel-Hardware wird eingesetzt? — Spezialkarten, Standard-Multiprozessor-<br />

PCs oder Workstations, massivparallele Rechner (MIMD oder SIMD), . . .<br />

¯ Wie werden parallele Programmaspekte modelliert? — explizit, implizit, durch imperative,<br />

funktionale oder problemspezifische Sprachen, graphisch, . . .<br />

¯ In welchen Ebenen erfolgt <strong>die</strong> Parallelisierung? — <strong>Daten</strong>, Operatoren, Aufgaben, Pipelining,<br />

. . .<br />

¯ Welche Instanz ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Parallelisierung zuständig? — Anwendungsentwickler, Parallelisierungssystem,<br />

Software-Agenten, Betriebssystem, . . .<br />

1 Im folgenden sollen hier im Zusammenhang mit Sensordaten ausschließlich <strong>die</strong> Begriffe Folge <strong>und</strong> Sequenz<br />

verwendet werden, da der Begriff Signal in den meisten Computersystemen <strong>und</strong> Programmiersprachen bereits fest<br />

belegt ist <strong>und</strong> zu Mißverständnissen führen könnte.

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