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Objektorientierte Daten- und Zeitmodelle für die Echtzeit ...

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56 KAPITEL 4. DYNAMISCHE BASISELEMENTE IN BILDFOLGENPROGRAMMEN<br />

messen den Wert oder Verlauf physikalischer Größen <strong>und</strong> stellen das Ergebnis in digitalisierter<br />

Form dem Rechner zur Verfügung.<br />

Im engeren Sinn versteht man unter Sensoren lediglich den Meßfühler, also nur den Teil<br />

eines Meßgerätes, der unmittelbar der Umgebung ausgesetzt wird <strong>und</strong> <strong>die</strong> zu beobachtende<br />

physikalische Größe in eine leichter weiterzuverarbeitende Form — meist in ein elektrisches<br />

Signal — umwandelt. Zu <strong>die</strong>sen relativ einfachen physikalischen Sensoren gehören beispielsweise<br />

Taster oder Drucksensoren, Temperaturmeßfühler, CCD-Elemente <strong>und</strong> Infrarotsensoren.<br />

Häufig wird, insbesondere im Zusammenhang mit elektronischer <strong>Daten</strong>verarbeitung, der<br />

Begriff des physikalischen Sensors weiter gefaßt <strong>und</strong> auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bezeichnung von mehr oder<br />

weniger komplexen Geräten verwendet, <strong>die</strong> <strong>die</strong> gemessenen Szenendaten bereits in eine <strong>für</strong> den<br />

Rechner geeignete oder zumindest in eine standardisierte Form umwandeln. Neben den Meßfühlern<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Daten</strong>- oder Signaltransformation können <strong>die</strong>se Geräte Komponenten enthalten,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Messung durchführen, steuern sowie bereits eine gewisse Aufbereitung der <strong>Daten</strong> vornehmen,<br />

etwa um <strong>die</strong> <strong>Daten</strong> leichter handhabbar zu machen, sie zu sequentialisieren oder um<br />

sie an abstraktere Standards anzupassen. Typische Vertreter derartiger Sensorgeräte sind CCD-<br />

Kameras oder Laserrangefinder.<br />

In jedem Fall muß ein Sensor, der in einem Computersystem verwendet werden soll, in<br />

geeigneter Weise repräsentiert werden, damit <strong>die</strong> Software darauf zugreifen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Werte abfragen<br />

kann. Zwischen dem eigentlichen Hardwaresensor <strong>und</strong> den durch <strong>die</strong> Software auswertbaren<br />

<strong>Daten</strong> liegen i.d.R. verschiedene Repräsentationsebenen. Beim Sensor „Kamera“ sind<br />

das beispielsweise <strong>die</strong> optische Projektion auf den CCD-Chip, das Video-Signal, <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

im Framegrabber <strong>und</strong> schließlich <strong>die</strong> Bildrepräsentation entsprechend der verwendeten<br />

Programmiersprache bzw. Softwarebibliothek. Jeder Wechsel der Repräsentationsform kann<br />

mit bestimmten Veränderungen <strong>und</strong> Modifikationen der Sensordaten einhergehen. Dies wirkt<br />

sich i.d.R. sowohl auf <strong>die</strong> Meßwerte als auch auf <strong>die</strong> Zeitcharakteristik der <strong>Daten</strong> aus.<br />

4.3.2 Logische Sensoren<br />

Die zuvor beschriebenen komplexen Sensorgeräte beschreiben bereits den Übergang zu einem<br />

abstrakteren Sensorbegriff — den logischen oder auch virtuellen Sensoren. Die wichtigste Eigenschaft,<br />

<strong>die</strong> alle Sensoren besitzen, ist, daß sie, indem sie eine bestimmte Zustandsgröße der<br />

Szene erfassen <strong>und</strong> in eine geeignete Form umwandeln, Informationen über <strong>die</strong> Umgebung liefern.<br />

Welche Arbeitsschritte oder Operationen da<strong>für</strong> notwendig sind, <strong>und</strong> ob <strong>die</strong> <strong>Daten</strong> eine<br />

direkte physikalische Entsprechung besitzen, ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Konsumenten der <strong>Daten</strong> i.d.R. unerheblich.<br />

So kann der Sensor zum einen eine einfache softwaretechnische Aufbereitung der<br />

Informationen <strong>und</strong> deren Bereitstellung in Form von <strong>Daten</strong>objekten vornehmen, er kann aber<br />

auch beliebig komplexe Abfolgen von <strong>Daten</strong>transformation durchführen.<br />

Als Konsequenz daraus können alle Geräte <strong>und</strong> Operatoren, <strong>die</strong> <strong>Daten</strong> über <strong>die</strong> Umgebung<br />

liefern, als (logische) Sensoren betrachtet werden können. Das schließt physikalische Sensoren<br />

mit einer entsprechenden Softwareeinbindung ebenso ein, wie nachgeschaltete Softwaremodule,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Sensordaten aufbereiten oder <strong>die</strong> <strong>Daten</strong> bereits entsprechend einer gestellten Aufgabe<br />

modifizieren, filtern oder segmentieren. Allgemein lassen sich Sensoren somit über Funktionen<br />

repräsentieren, <strong>die</strong> in irgendeiner Weise vom Zustand der Szene abhängen. Eine solche<br />

Zustandsgröße kann z.B. das mittels Projektion der Objekte einer Szene × durch ein optisches<br />

System entstehende Abbild sein oder <strong>die</strong> Entfernung zwischen einem Ultraschallsensor <strong>und</strong>

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