Objektorientierte Daten- und Zeitmodelle für die Echtzeit ...
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30 KAPITEL 2. ANWENDUNGSSZENARIO ROBOTERFUSSBALL: DER ROBOCUP<br />
Neben universell einsetzbaren, hand- oder fußähnlichen Aktoren spielen auch Spezialgeräte<br />
<strong>für</strong> einzelne Tätigkeiten eine wichtige Rolle. Im RoboCup stellt eine Schußvorrichtung<br />
(„Kicker“) ein solches Gerät dar, in anderen Einsatzgebieten können <strong>die</strong>s Werkzeuge oder Hebevorrichtungen<br />
sein. Wesentliche Herausforderungen ergeben sich aus den Randbedingungen,<br />
unter denen <strong>die</strong> Aktoren eingesetzt werden sollen. Sie können z.B. Größe, Gewicht, Stabilität,<br />
Energiebedarf sowie Anschaffungs- bzw. Entwicklungskosten betreffen.<br />
Als weiteres Ziel sind verschiedene Aktoren <strong>und</strong> Sensoren so miteinander zu kombinieren,<br />
daß kompakte Gesamtgeräte mit einem möglichst modularem Aufbau entstehen. Bestimmte<br />
Komponenten können mit eigener Intelligenz ausgestattet sein, wodurch sich Aufgaben leichter<br />
parallelisieren lassen. Dies erfordert aber auch spezielle Synchronisationsmechanismen. Eine<br />
neue Klasse von Aktoren, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Kombination einfacher Aktoren mit taktilen <strong>und</strong> visuellen<br />
Sensoren entstehen, könnte in der Lage sein, „gefühlvoll“ zu agieren, beispielsweise um<br />
im RoboCup den Ball zu führen oder zu dribbeln, oder — in anderen Anwendungsszenarien —<br />
um zerbrechliche Dinge aufzusammeln.<br />
Ebenfalls noch ungelöst ist <strong>die</strong> Frage einer dauerhaften, zuverlässigen, leichten <strong>und</strong> preiswerten<br />
Energieversorgung. Diagnosesysteme schließlich können <strong>die</strong> Spannungsversorgung aber<br />
auch den Zustand oder <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit einzelner Komponenten überwachen <strong>und</strong> <strong>die</strong>se<br />
Informationen der Planung zur Verfügung stellen, beispielsweise um Roboter, <strong>die</strong> nur noch<br />
eingeschränkt handlungsfähig sind, an einer geeigneten Position optimal einzusetzen, oder um<br />
bei sinkender Spannung auf energieintensive Aktionen zu verzichten bzw. aktiv einen Batteriewechsel<br />
zu veranlassen.<br />
2.4.2 Informationsakquisition mit Hilfe von Sensoren<br />
Eine der notwendigen Basisfähigkeiten mobiler Roboter ist <strong>die</strong> Aufnahme von <strong>Daten</strong> aus der<br />
Roboterumgebung. Diese <strong>Daten</strong> stellen <strong>die</strong> wichtigste Handlungsgr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> den Roboter dar.<br />
Sie sind Ausdruck des aktuellen Zustands des Szene. Hierbei können verschiedene Sensoren<br />
zum Einsatz kommen, wobei Kameras wegen der großen Informationsdichte eine herausragende<br />
Rolle spielen. Darüber hinaus werden im RoboCup Ultraschall- <strong>und</strong> taktile Sensoren sowie<br />
verstärkt Laserrangefinder verwendet. Die Auswertung von Videobildfolgen stellt den interessantesten<br />
Teilbereich der Sensordatenverarbeitung dar, da Kameras <strong>die</strong> informationsreichsten<br />
<strong>und</strong> am universellsten einsetzbaren, sicherlich aber auch <strong>die</strong> am schwierigsten auszuwertenden<br />
Sensoren sind.<br />
Die mit Hilfe der Sensordatenverarbeitung aus der Umwelt gewonnenen Informationen können<br />
in verschiedenen Formen vorliegen:<br />
geometrisch: eigene Position, Position relevanter Objekte (Ball, Gegner, Mitspieler, Tore),<br />
relativ zum Roboter <strong>und</strong> absolut,<br />
topologisch: z.B. „Ball ist rechts“, „gegnerisches Tor ist links“,<br />
symbolisch: z.B. „Ball <strong>und</strong> eigenes Tor sind sichtbar“, „Weg ist durch Gegner blockiert“.<br />
Hinsichtlich der Genauigkeit, Sicherheit <strong>und</strong> Vollständigkeit der gewonnenen Informationen<br />
kann es je nach Aufgabengebiet unterschiedliche Anforderungen geben. Gerade <strong>für</strong> reaktive<br />
Verhaltensweisen ist es meist nicht notwendig, <strong>die</strong> Positionen aller Objekte exakt zu kennen<br />
oder eine vollständige 3D-Rekonstruktion der gesamten Szene zu besitzen. Die Planung von