Objektorientierte Daten- und Zeitmodelle für die Echtzeit ...
Objektorientierte Daten- und Zeitmodelle für die Echtzeit ...
Objektorientierte Daten- und Zeitmodelle für die Echtzeit ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
40 KAPITEL 3. MODELLIERUNG VON ZEIT<br />
dem kein einziger Zeitpunkt gehört. ÆÚÖ kann auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bezeichnung inkonsistenter Intervalldefinitionen<br />
( ) herangezogen werden. Intervallmengen können mit Hilfe von<br />
Intervallrelationen in Abhängigkeit zu anderen Intervallen definiert werden. Diese lassen sich<br />
wieder durch ein Intervall oder aber eine Liste von Intervallen beschreiben. Schließlich können<br />
Intervalle offen sein, d.h. bei ihnen ist nur eine Grenze — Beginn: ÖÓÑ(Ø) oder Ende: ÌÓ(Ø)—<br />
festgelegt.<br />
3.2.6 Bestimmung von Absolutzeiten<br />
Die Realzeit ØÊÄ beschreibt <strong>die</strong> kontinuierlich voranschreitende Zeit, wobei alle Zeitpunkte<br />
eine Art Lebenszyklus bestehend aus Zukunft, Gegenwart <strong>und</strong> Vergangenheit durchlaufen. Die<br />
Gegenwart ist der gerade aktuelle Zeitpunkt <strong>und</strong> wird mit ØÆÇÏ bezeichnet. Vergangene Aktionen<br />
werden durch Zeiten Ø ØÆÇÏ charakterisiert. Diese sind fest <strong>und</strong> können nicht mehr<br />
verschoben werden. Im Gegensatz dazu sind Ereignisse in der Zukunft (Ø ØÆÇÏ) noch offen.<br />
Die aktuelle Realzeit kann mit Hilfe einer Uhr mit einer bestimmten Granularität ÖÒ sowie<br />
einer gewissen Genauigkeit gemessen werden, der aktuell gemessene Wert soll hier mit ØÒÓÛ<br />
bezeichnet werden. Die Granularität bezeichnet <strong>die</strong> Zeitdauer, <strong>die</strong> maximal vergehen kann,<br />
bevor eine erneute Messung einen anderen Zeitwert liefert. Sie kann in den hier betrachteten<br />
Systemen als vernachlässigbar klein angenommen werden, da <strong>die</strong> Dauer aller Aktionen <br />
deutlich über der gegebenen Granularität liegt:<br />
ØÊÄ ØÊÄ <strong>und</strong> treten exakt gleichzeitig auf<br />
Ø Ø ØÊÄ ØÊÄ ÖÒ<br />
ÖÒ<br />
Ereignisse Aktionen Dauer der Aktion <br />
Ungenauigkeiten bei der Zeitmessung entstehen zum einen durch Abweichung der angenommenen<br />
Zeitbasis einer Zeitskala von der tatsächlichen Zeitbasis (Skalierungsfehler der Uhr).<br />
Diese Abweichung kann durch eine Fehlerkonstante im Zeitanker modelliert werden:<br />
¬<br />
Ø Ú ℄<br />
¬ Ì <br />
Dieser Fehler wirkt sich insbesondere dann aus, wenn Zeiten unterschiedlicher Systeme, <strong>die</strong><br />
mit eigenen Uhren ausgestattet sind, in Beziehung gesetzt werden sollen, selbst wenn <strong>die</strong>se Systeme<br />
an <strong>und</strong> <strong>für</strong> sich <strong>die</strong> gleiche Zeitbasis verwenden, wie das z.B. bei allen UNIX-Systemen<br />
mit Ì Uhr GMT℄ der Fall ist. Weiterhin kann <strong>die</strong> Abweichung der Uhr von<br />
der Realzeit einen nicht konstanten Anteil beinhalten, d.h. der Fehler verändert sich mit der<br />
Zeit. Diese Veränderung soll hier jedoch als so gering angesehen werden, daß sie vernachlässigt<br />
werden kann. Es interessiert i.d.R. auch nicht <strong>die</strong> absolute Realzeit einer Aktion, sondern<br />
nur der Zeitversatz zu anderen Systemen. Dieser kann aber bei Bedarf jederzeit neu ermittelt<br />
werden.<br />
Des weiteren kann <strong>die</strong> Zeitmessung durch den Meßprozeß selbst verfälscht werden. Zeitmessungen<br />
von äußeren Ereignissen beruhen i.d.R. darauf, daß gleichzeitig mit dem Ereignis <br />
der aktuelle Zeitpunkt ØÒÓÛ ermittelt wird <strong>und</strong> <strong>die</strong> gemessene Zeit mit der Ereigniszeit gleichgesetzt<br />
wird: Ø ØÒÓÛ. Dabei kann in vielen Fällen <strong>die</strong> Annahme der Gleichzeitigkeit