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Betriebsbezogene Kinderbetreuung in Bremen Dokumentation einer ...

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Arbeitnehmerkammer <strong>Bremen</strong><br />

Dr. Harald Seehausen<br />

<strong>Betriebsbezogene</strong> <strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong>: Modelle <strong>in</strong> der BRD und ihre<br />

organisatorischen, pädagogischen und f<strong>in</strong>anziellen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

1. Betrieblich unterstützte <strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong> – Aktuelle Diskussion<br />

Betriebliche <strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong>sangebote müssen e<strong>in</strong>gebettet se<strong>in</strong> <strong>in</strong> die gesellschaftspolitische<br />

Entwicklung und <strong>in</strong> das sozialpolitische Engagement von Unternehmen. Sie<br />

tangieren den Bereich der Arbeitsmarktentwicklung und speziell die betriebliche Frauenförderung.<br />

Sie s<strong>in</strong>d Teil der gesellschaftlichen Familienpolitik und f<strong>in</strong>den zunehmend<br />

E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Gesetzgebung.<br />

Die beiden bundesweiten Projekte „Orte für K<strong>in</strong>der“ und „Betriebliche Förderung von<br />

<strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong>“ haben für Beispiele <strong>in</strong>novativen Handelns e<strong>in</strong>en qualitativen Bezugsrahmen<br />

zur Verfügung gestellt: Orientieren müssen sie sich an den verschiedenen<br />

Bedarfslagen und Lebensformen der Familien. Die Pluralisierung der Lebenswelten,<br />

die sich im Arbeits – und Familienbereich entwickeln, muss auch im Bereich der <strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong><br />

e<strong>in</strong>en adäquaten Niederschlag f<strong>in</strong>den und <strong>in</strong>dividuelle Lösungsmöglichkeiten<br />

bieten (Deutsches Jugend<strong>in</strong>stitut (Hrsg.) 1994; Hagemann/Kreß/Seehausen<br />

1999).<br />

Unternehmen verlieren wertvolle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter, weil diese <strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong><br />

und Beruf nicht mite<strong>in</strong>ander vere<strong>in</strong>baren können. Familienbewusste Unternehmen<br />

zeigen jedoch, dass es auch anders geht. Um die Beschäftigten enger an das<br />

Unternehmen zu b<strong>in</strong>den, haben diese mit Kommunen, Elternvere<strong>in</strong>en und freien Jugendhilfeträgern<br />

neue <strong>in</strong>novative Verbundlösungen und Kooperationsmodelle der <strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong><br />

entwickelt. Sie verfolgen das Ziel, sowohl die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familien-<br />

und Erwerbsarbeit zu verbessern, als auch im S<strong>in</strong>ne der Frauenförderung Männern<br />

und Frauen e<strong>in</strong>e gleichberechtigte Teilhabe an diesen Aufgaben zu ermöglichen.<br />

Diese oft maßgeschneiderten betriebs- und wohnortnahen Zuschnitte verfügen über<br />

e<strong>in</strong>e zeitgemäße Familienorientierung. Vielfältige Formen der betrieblichen Förderung<br />

von <strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong> ermöglichen nicht nur Großunternehmen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>novative Personalentwicklung<br />

– auch kle<strong>in</strong>ere und mittlere Unternehmen sowie öffentliche Betriebe<br />

engagieren sich für e<strong>in</strong> differenziertes Angebot unterschiedlicher <strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong>sformen.<br />

Bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er 1993 erschienenen Handreichung unterstreicht der Deutsche Gewerkschaftsbund<br />

die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er aktiven Beteiligung der Betriebe an der <strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong><br />

(DGB 1993). Darüber h<strong>in</strong>aus weisen Unternehmensverbände auf die Verantwortung<br />

der Kommunen und der Länder bei der Bereitstellung bedarfsgerechter<br />

<strong>K<strong>in</strong>derbetreuung</strong>sangebote h<strong>in</strong>. Die Ergebnisse e<strong>in</strong>er Unternehmensbefragung des Instituts<br />

der Deutschen Wirtschaft zu „Vorstellungen für e<strong>in</strong>e familienorientierte Arbeitswelt<br />

der Zukunft“ belegen, dass 70% der befragten Unternehmen e<strong>in</strong> erweitertes<br />

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