Betriebsbezogene Kinderbetreuung in Bremen Dokumentation einer ...

Anhang
Alice Bachmann
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Arbeitnehmerkammer Bremen
Betriebsnahe Kinderbetreuung in der Bremer Innenstadt für
Kinder unter 3 Jahren – eine Machbarkeitsstudie
1. Bedarfsanalyse
1.1 Potentieller InteressentInnenkreis
Obwohl sich in Deutschland etwa ein Drittel aller Akademikerinnen entscheiden keine
Kinder zu bekommen um im Beruf den Anschluss nicht zu verlieren und auf der anderen
Seite ArbeitgeberInnen zunehmend den Verlust gut ausgebildeter Angestellter beklagen,
die für Jahre oder ganz aus dem Beruf ausscheiden, um Kinder zu erziehen,
werden fehlende Betreuungsmöglichkeiten längst noch nicht überall als Problem aufgefasst.
Die Arbeitnehmerkammer sieht einen großen Mangel an Kinderbetreuungsmöglichkeiten,
die den Bedürfnissen berufstätiger Eltern – besonders von Kindern unter
drei Jahren – entsprechen. Daher hat sie diese Machbarkeitsstudie über betriebsnahe
Kinderbetreuung in der Bremer Innenstadt initiiert. Auf das überschaubare Gebiet
der Innenstadt wurde sich beschränkt um in einer sinnvollen Zeitspanne eine
gründliche Studie mit aussagefähigen Ergebnissen erreichen zu können.
„Bei uns gibt es das Problem der fehlenden Kinderbetreuung nicht.“ Diese Antwort
war auf eine erste telefonische Anfrage bezüglich des Interesses an betriebsnaher Kinderbetreuung
in der Bremer Innenstadt zu hören. „ Denn bei uns arbeiten nur ältere
Kollegen und Kolleginnen, die haben keine kleinen Kinder.“ Diese schlichte Begründung
wurde nachgereicht. Jedoch kam dann von Mitarbeiterinnen noch eine weitere
Erklärung dazu: „In die Abteilung geht keine, die Kinder haben will, weil sie, wenn sie
in Elternzeit ist, dort ihren Arbeitsplatz verliert und wieder zurückgestuft wird.“
„Ich befinde mich zur Zeit in Elternzeit. Bin also nicht berufstätig“, schreibt ein Vater,
„weil ich keine Unterbringung für mein Kind habe. Sobald die betriebsnahe Kinderbetreuung
besteht, kann ich auch wieder arbeiten gehen. Ansonsten müsste ich mich
beurlauben lassen...“
„Ich finde diese Initiative sehr gut und wünsche ihr großen Erfolg“, antwortet eine Angestellte
auf dem Fragebogen. „Da ich persönlich aber Kindergärten als Betreuungsangebot
sehe und wir den Luxus haben, unsere Kinder bis zum Schulalter innerfamiliär
durch die Eltern betreuen zu lassen, bin ich generell nicht an Kindergärten o. ä.
interessiert.“
„Der Aufbau betriebsnaher Kinderbetreuung kommt für mich zu spät. Meine zwei Kinder
sind im Juni 1995 bzw. November 1997 geboren. Ich wäre gern bereits im