Geschäftsbericht 2011 - Bank Coop
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Dabei vergewissert sich die Geschäftsleitung quartalsweise<br />
über die Angemessenheit des Internen Kontrollsystems<br />
(IKS) und über die Angemessenheit der Elemente<br />
des Risikomanagement-Systems, welches sich<br />
aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt:<br />
·der Risikopolitik, welche die wesentlichsten<br />
Risikoarten limitenmässig begrenzt;<br />
·der Verwendung von Best-Practice-Ansätzen zur<br />
Risikomessung und -überwachung;<br />
·einer stufengerechten und zeitnahen Information<br />
über die wesentlichsten Risiken zur Förderung des<br />
Risikobewusstseins auf allen Stufen;<br />
·der Bereitstellung personeller und finanzieller<br />
Ressourcen;<br />
·auf den Arbeitsprozess abgestimmten und<br />
EDV-gestützten Kontrollaktivitäten;<br />
·unabhängigen Kontrollen durch autorisierte interne<br />
Kontrollorgane.<br />
Kreditrisiko<br />
Das Kreditrisiko ist das Verlustrisiko infolge einer zeitweiligen<br />
oder dauernden Zahlungsunfähigkeit oder Zahlungsunwilligkeit<br />
eines Schuldners, einer Gegenpartei<br />
oder eines Emittenten und entsteht der <strong>Bank</strong> bei sämtlichen<br />
Geschäften, bei welchen Zahlungsverpflichtungen<br />
Dritter gegenüber der <strong>Bank</strong> <strong>Coop</strong> bestehen (bilanziell<br />
und ausserbilanziell, Geld- und Verpflichtungskredite,<br />
Settlementrisiko bei Devisentransaktionen etc.).<br />
Die Verantwortung für das Management der Kreditrisiken<br />
liegt im Bereich Kredite und Produktion. Dem Credit<br />
Office, welches direkt dem Bereichsleiter Kredite<br />
und Produktion unterstellt ist, kommt eine zentrale<br />
Rolle im Kreditrisikomanagement zu, denn es zeichnet<br />
für die Kreditrisikoeinstufung und die Ratingmethodik<br />
verantwortlich.<br />
Ausleihungen an Kunden unterliegen strengen internen<br />
Qualitätsanforderungen und Risikostandards. Verluste<br />
infolge der Zahlungsunfähigkeit eines Schuldners<br />
werden durch aktives Kreditrisikomanagement,<br />
welches Risikoerkennung, -analyse, -überwachung<br />
und -steuerung ermöglicht, minimiert. Über die gesamtschweizerische<br />
Allokation der Neugeschäfte und die<br />
ausgewogene Gewichtung der unterschiedlichen Teilmarktsegmente<br />
findet eine Risikodiversifizierung im<br />
Kreditportefeuille statt.<br />
Darüber hinaus definiert das detaillierte Kreditreglement<br />
die stufen- und kompetenzengerechte Bewilligung<br />
jedes einzelnen Kreditantrags. Dabei werden Kreditsprechungen<br />
jeder Kompetenzstufe durch die jeweils<br />
nächsthöhere Instanz kontrolliert. Ab einem bestimmten<br />
Volumen werden Geschäfte zentral durch die spezialisierte<br />
Abteilung Credit Office am Hauptsitz beurteilt und<br />
den entsprechenden Entscheidungsgremien vorgelegt.<br />
Die zentrale Überwachung der Einhaltung der Kreditpolitik<br />
und des Weisungswesens wird seit dem 1. Januar<br />
<strong>2011</strong> durch das neue IT-System Avaloq gewährleistet. Die<br />
Methodik zur Schätzung von Immobilienwerten ist in<br />
internen Weisungen geregelt.<br />
Um eine risikoadäquate Bonitätseinstufung aller Schuldner<br />
zu ermöglichen, verfügt die <strong>Bank</strong> <strong>Coop</strong> über moderne<br />
Ratingtools, die den regulatorischen Anforderungen<br />
aus den Eigenmittelvorschriften nach Basel II gerecht<br />
werden. Die Bonität kommerzieller Kunden wird dabei<br />
mit dem modernen Ratingsystem CreditMaster der Firma<br />
RSN Risk Solution Network AG konzerneinheitlich<br />
ermittelt. Problempositionen werden zentral durch die<br />
Abteilung Recovery bearbeitet und überwacht.<br />
Die Wertberichtigungsmethodologie der <strong>Bank</strong> <strong>Coop</strong> bildet<br />
einen integralen Bestandteil des Kreditrisikomanagements.<br />
Sie besteht aus drei Säulen und berücksichtigt<br />
in systematischer Form neben den bereits<br />
identifizierten Kreditrisiken (Einzelwertberichtigungen<br />
und pauschalierte Einzelwertberichtigungen) auch die<br />
im Gesamtkreditportefeuille vorhandenen latenten<br />
Kreditrisiken (Pauschalwertberichtigungen).<br />
Im Interbankengeschäft werden die Bonitätsratings der<br />
durch die FINMA zugelassenen Ratingagenturen verwendet.<br />
<strong>Bank</strong>enpositionen unterliegen dabei einer<br />
täglichen Überwachung der bewilligten Limiten. Dies<br />
gilt ebenfalls für die vom Verwaltungsrat bewilligten<br />
Länderlimiten, wobei deren Beanspruchung fast vollständig<br />
aus dem Interbankengeschäft resultiert.<br />
Die Schuldenkrise im Euro-Raum hat die sogenannten<br />
PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland<br />
und Spanien) hervorgebracht, bei welchen die Kapitalmärkte<br />
aufgrund der hohen Staatsverschuldung und<br />
der geringeren wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit<br />
von einem höheren Ausfallrisiko ausgehen. Die Risikopositionen<br />
der <strong>Bank</strong> <strong>Coop</strong> gegenüber diesen Staaten,<br />
Unternehmen und Kunden sind marginal und präsentieren<br />
sich per 31.12.<strong>2011</strong> wie folgt:<br />
Anhang zur Jahresrechnung 93