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von Rückstellungen Anm. 1160–1162 §6<br />

(s. Anm. 1126, 1130 ff.; Korn/Strahl, § 6 Rn. 380). Sind keine stl. Spezialvorschriften<br />

einschlägig, kommt ergänzend das Maßgeblichkeitsprinzip (s. § 5<br />

Anm. 126) zum Tragen (ebenso BFH v. 15.7.1998 – I R 24/96, BStBl. II 1998,<br />

728 [730]). Folglich sind die stl. Bewertungsvorschriften <strong>de</strong>s Abs. 1 Nr. 3a iVm.<br />

Nr. 3 nicht abschließend (im Ergebnis ebenso FinAussch., BTDrucks. 14/443,<br />

23; Hoyos/M. Ring in Beck-BilKomm. VI. § 253 HGB Rn. 153; Winnefeld,<br />

Bilanz-Handbuch, 4. Aufl. 2006, E Rn. 1650).<br />

Han<strong>de</strong>lsrecht: Im han<strong>de</strong>lsrechtl. Schrifttum herrscht Streit über die Frage, ob<br />

<strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>r AK als Bewertungsmaßstab für Rückstellungen überhaupt herangezogen<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Die Meinungsunterschie<strong>de</strong> knüpfen an die unterschiedlichen<br />

Bewertungsregeln für Verbindlichkeiten und Rückstellungen in § 253<br />

Abs. 1 HGB an. Danach sind Verbindlichkeiten mit <strong>de</strong>m Rückzahlungsbetrag,<br />

Rückstellungen dagegen mit einem Schätzungsbetrag zu bewerten, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />

vernünftigen kaufmännischen Beurteilung abhängig ist. Küting/Kessler (DStR<br />

1989, 655 [660 mwN]) gehen bei Verbindlichkeitenrückstellungen davon aus,<br />

dass <strong>de</strong>r Kaufmann bei erstmaliger Erfassung die Verpflichtung mit <strong>de</strong>m vorsichtig<br />

zu bestimmen<strong>de</strong>n Erfüllungsbetrag zu bewerten habe, <strong>de</strong>r – wie <strong>de</strong>r<br />

Rückzahlungsbetrag bei <strong>de</strong>n Verbindlichkeiten auch – als bewertungsrechtl. Untergrenze<br />

für die Zukunft gelten solle.<br />

GlA Mayer-Wegelin in B/B, § 6 Rn. 506; aA Hoyos/M. Ring in Beck-BilKomm. VI.<br />

§ 253 HGB Rn. 152 ff.; ADS VI. § 253 HGB Rn. 180; Herzig/Köster, HdJ III/5<br />

Rn. 148 ff.<br />

E Stellungnahme: Der geschätzte Betrag iSd. § 253 Abs. 1 HGB als fiktiver AK-<br />

Betrag (iS eines Auffangtatbestands) kann herangezogen wer<strong>de</strong>n, wenn § 6<br />

Abs. 1 Nr. 3a Buchst. a–e keine Spezialregelungen vorsehen (so auch nach bisheriger<br />

Rechtslage BFH v. 15.7.1998 – I R 24/96, BStBl. II 1998, 728). Ob <strong>de</strong>r<br />

ursprüngliche Zugangswert (= AK) unterschritten wer<strong>de</strong>n kann (so Hoyos/M.<br />

Ring aaO Rn. 152 für das Han<strong>de</strong>lsrecht), ist fraglich, da dies im Wi<strong>de</strong>rspruch zu<br />

<strong>de</strong>n Bewertungsgrundsätzen, die für Verbindlichkeiten gelten (s. Anm. 1131,<br />

1132 ff.), stehen wür<strong>de</strong>. Allerdings könnte man aus <strong>de</strong>m Wort „höchstens“ auch<br />

eine zulässige Unterschreitung <strong>de</strong>r ursprünglichen AK (= Zugangswert) ableiten,<br />

wenn die Bewertung in <strong>de</strong>n Folgejahren aufgrund geän<strong>de</strong>rter Schätzmaßstäbe,<br />

die sich auch uU aus Abs. 1 Nr. 3a Buchst. a–e ergeben können, sinkt. Davon<br />

geht offensichtlich auch die Gesetzesbegründung <strong>de</strong>s FinAussch. aus, nach<br />

<strong>de</strong>r ein han<strong>de</strong>lsrechtl. Wertansatz für die stl. Gewinnermittlung zu übernehmen<br />

sei, wenn dieser niedriger als <strong>de</strong>r Ausgangswert nach Abs. 1 Nr. 3a Buchst. a–e<br />

ist; uE ist allerdings fraglich, ob in <strong>de</strong>rartigen Fällen überhaupt die materielle<br />

Maßgeblichkeit – wegen an<strong>de</strong>rer stl. Spezialvorschriften – zur Anwendung gelangen<br />

kann (s. § 5 Anm. 86). Im Ergebnis ist allerdings eine Unterschreitung<br />

<strong>de</strong>s Ausgangswerts aufgrund <strong>de</strong>s Wortes „höchstens“ im Eingangssatz möglich,<br />

wenn sich geän<strong>de</strong>rte Schätzungsgrundlagen, die mit <strong>de</strong>n stl. Spezialnormen<br />

(Abs. 1 Nr. 3a Buchst. a–e) vereinbar sein müssen, ergeben.<br />

Einstweilen frei.<br />

2. Ausgangsbewertung<br />

Maßgeblichkeit: s. Anm. 1160.<br />

Han<strong>de</strong>lsrechtlicher Wert als Ausgangsbasis: Die Schätzung <strong>de</strong>s Rückstellungsbetrags<br />

nach § 253 Abs. 1 HGB kann als Ausgangswert für die stl. Bewertung<br />

dienen (ähnlich Hoyos/M. Ring in Beck-BilKomm. VI. § 253 HGB<br />

Rn. 153 f.). Es gilt – wie bei <strong>de</strong>n Verbindlichkeiten auch – das Höchstwertprin-<br />

HHR Lfg. 231 Mai 2008 Kiesel/Görner<br />

E 624/3<br />

1161<br />

1162

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