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von Rückstellungen Anm. 1174–1175 §6<br />

ligen Ausgangswert führen (s. Anm. 1171). Entspr. <strong>de</strong>r Argumentation zu <strong>de</strong>n<br />

künftigen Preissteigerungen sind bei einer erneuten Schätzung <strong>de</strong>s Rückstellungsbetrags<br />

uE auch Kostenmin<strong>de</strong>rungen zu berücksichtigen (im Ergebnis<br />

ebenso Hoyos/M. Ring in Beck-BilKomm. VI. § 253 HGB Rn. 174).<br />

Zu Passivierungsvoraussetzungen und Passivierungshöhe einzelner wichtiger Rückstellungsarten<br />

s. § 5 Anm. 490 ff.<br />

IV. Gegenrechnung von künftigen Vorteilen nach<br />

Abs. 1 Nr. 3a Buchst. c<br />

Schrifttum: Heger, Altersteilzeit in <strong>de</strong>r Steuerbilanz, BB 2007, 824; Ortmann-Babel/Bolik,<br />

Rückwirken<strong>de</strong> Bilanzberichtigung zu Gunsten <strong>de</strong>s Steuerpflichtigen?, DStR 2007,<br />

1139; s. vor Anm. 1158.<br />

Verwaltungsanweisungen: BMF v. 15.11.1979 – IV B 2 – S 2170 – 79/79, nv.; v. 18.6.<br />

1999, StEK EStG § 5 Nr. 153; v. 8.11.1999, FR 2000, 227; v. 11.11.1999, BStBl. I 1999,<br />

959; v. 25.7.2005, BStBl. I 2005, 828; v. 28.3.2007, BStBl. I 2007, 297.<br />

1. Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Abs. 1 Nr. 3a Buchst. c<br />

Kompensationsumfang: Über die bisher von <strong>de</strong>r Rspr. gezogenen Grenzen hinaus<br />

sind künftige Vorteile verpflichtungsmin<strong>de</strong>rnd zu berücksichtigen. Die Erweiterung<br />

<strong>de</strong>s Kompensationsbereichs entspricht auch <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>s Gesetzgebers,<br />

<strong>de</strong>r durch die Einführung <strong>de</strong>r gesetzlichen Bewertungsvorschriften <strong>de</strong>s<br />

Abs. 1 Nr. 3a – als Gegenfinanzierungsmaßnahme iSd. StReformvorhabens<br />

zum StEntlG 1999/2000/2002 – eine realitätsnähere Bewertung von Rückstellungen<br />

sicherstellen wollte. Aus steuerdogmatischer Sicht wird <strong>de</strong>r steuerverschärfen<strong>de</strong><br />

Wertansatz für Rückstellungen mit <strong>de</strong>r stl. Leistungsfähigkeit begrün<strong>de</strong>t.<br />

Danach min<strong>de</strong>rn künftige Einnahmen die später zu erfüllen<strong>de</strong> Verbindlichkeit<br />

in ihrer Belastungswirkung, was sich ausweislich <strong>de</strong>r Gesetzesbegründung<br />

(BTDrucks. 14/23, 172) letztlich auch darin zeigt, dass ein gedachter Erwerber<br />

<strong>de</strong>s Betriebs <strong>de</strong>rartige erwartete Erträge „als Belastungsmin<strong>de</strong>rung honorieren“<br />

wür<strong>de</strong>; insoweit entspricht diese Norm auch <strong>de</strong>m Teilwertgedanken.<br />

Beispiel: Für die Rücknahme von Altfahrzeugen besteht aufgrund <strong>de</strong>s AltfahrzeugG<br />

v. 21.6.2002 (BGBl. I 2002, 2199) seit 1.7.2002 eine (unentgeltliche) Verpflichtung zur<br />

Rücknahme und Verwertung <strong>de</strong>r Autos (s. Anm. 1184). Bei einer Rücknahme <strong>de</strong>r Autos<br />

besteht allerdings auch die Chance <strong>de</strong>r Verwertung <strong>de</strong>r Karosserie sowie <strong>de</strong>r noch<br />

funktionsfähigen Teile als Ersatzteile. Die daraus resultieren<strong>de</strong>n Erlöse vermin<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>n Rückstellungsbetrag für <strong>de</strong>rartige Rückstellungen. Betragen die berücksichtigungsfähigen<br />

Einzel- und Gemeinkosten (s. Anm. 1173) aus <strong>de</strong>r Rücknahmeverpflichtung<br />

und <strong>de</strong>ren Verwertung (Entsorgung) beispielsweise 100 E je Auto, die durchschnittlichen<br />

Erlöse aus <strong>de</strong>n Teilen und <strong>de</strong>r Karosserie aber 80 E je Fahrzeug, so kann nur eine<br />

Rückstellung von 20 E gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (bei Verkauf <strong>de</strong>s Fahrzeugs vor <strong>de</strong>m 1.7.<br />

2002 gilt ergänzend die Ansammlungsregelung nach Buchst. d Satz 2; s. Anm. 1184).<br />

Rechtslage vor <strong>de</strong>m StEntlG 1999/2000/2002: Schon bisher waren nicht aktivierbare<br />

Ersatzansprüche bei <strong>de</strong>r Bewertung zu berücksichtigen, wenn sie in einem<br />

unmittelbaren Zusammenhang mit <strong>de</strong>r drohen<strong>de</strong>n Inanspruchnahme stan<strong>de</strong>n,<br />

in rechtl. verbindlicher Weise <strong>de</strong>r Entstehung o<strong>de</strong>r Erfüllung <strong>de</strong>r Verbindlichkeit<br />

nachfolgten und die Bonität nicht zweifelhaft war (s. auch zur Bildung<br />

von Bewertungseinheiten Anm. 90).<br />

Vgl. BFH v. 17.2.1993 – X R 60/89, BStBl. II 1993, 437 (440 mwN), dazu kritisch<br />

Schön, BB 1994, Beil. 9, 14; Fürst/Angerer, Wpg. 1993, 425; BFH v. 8.2.1995 – I R<br />

72/94, BStBl. II 1995, 412; glA Groh, DB 1988, 29; aA Fürst/Angerer, WPg. 1993,<br />

427; Bor<strong>de</strong>win, DB 1992, 1536. Die Gesetzesmaterialien zu Abs. 1 Nr. 3a Buchst. c<br />

zeigen, dass die Regelung die bisher lediglich durch Rspr. festgelegten Verrechnungs-<br />

HHR Lfg. 231 Mai 2008 Kiesel/Lahme<br />

E 624/13<br />

1175

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