Praxishandreichung - (ESF) im Land Bremen

5. Beschreibung der Instrumente
Im Folgenden werden die Instrumente zur Kompetenzfeststellung und Profiling beschrieben.
Die Nummerierungen der folgenden Instrumente von 1-19 stimmen überein mit der ausgefüllten
Matrix (vgl. Kapitel 4).
1. Kompetenzbilanz für Migrantinnen und Migranten,
Einzelberatung
Einsatzfelder
Die Kompetenzbilanz ist ein Instrument zur Identifizierung, Wertschätzung und Bewertung von
Kompetenzen. Entwickelt wurde sie vom Deutschen Jugend Institut (Monika Jaeckel und Wolfgang
Erler, 2003) in Zusammenarbeit u.a. mit der EQUAL Entwicklungspartnerschaft „FLUEQUAL –
Flüchtlinge qualifizieren“. Die Bewusstwerdung der eigenen Kompetenzen und Ressourcen steht
dabei im Vordergrund, wodurch ein Empowerment Prozess in Gang gesetzt wird. Eingesetzt
werden kann sie in der Beratungsarbeit, in Orientierungs- und Sprachkursen, in
Qualifizierungsmaßnahmen, sowie in Integrationsprojekten (z.B. Stadtteilprojekten). Im Projekt
empowerMi von Tür an Tür - Integrationsprojekte in der Entwicklungspartnerschaft MigraNet wird
das Instrument zur beruflichen Orientierung und Beratung im Sinne von Laufbahnmanagement
eingesetzt.
Ziele der Kompetenzbilanz für Migrant/innen sind:
• Aufdecken von formellen und informellen Kompetenzen
• Dokumentation von formellen und informellen Kompetenzen
• Selbstreflexion
• Empowerment
• Hilfestellung bei der Berufsfindung und Berufswegplanung, Lebensweg- und Lernplanung
• Realitätscheck
• Erstellung eines Portfolios
• Entwurf von Bewerbungsschreiben und Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche
Zielgruppe und Anforderungen an die Nutzer
Entwickelt wurde die „Kompetenzbilanz für Migrant/innen“ für erwachsene Menschen mit
Migrationshintergrund. Im Projekt empowerMi wird die Kompetenzbilanz eingesetzt für Menschen
mit Migrationhintergrund, die sich beruflich weiterentwickeln wollen, arbeitssuchend sind, oder von
Arbeitslosigkeit bedroht sind. Häufig haben Migrant/innen mit vielen Hürden am Arbeitsmarkt zu
kämpfen. So werden z.B. ihre oft weitreichenden formalen Berufsqualifikationen nicht anerkannt
oder interkulturelle Kompetenzen nicht wahrgenommen. Notgedrungen lernen die Betroffenen, sich
auf die eine oder andere Weise zu arrangieren. Aber sie bleiben häufig weit unter ihren
biografischen und ökonomischen Möglichkeiten. Durch die Kompetenzbilanz erkennen die
Teilnehmer/innen ihre beruflichen und außerberuflichen Kompetenzen und Entwicklungspotenziale.
Neue Tätigkeitsfelder und langfristige Perspektiven für ein Leben in Deutschland, ebenso für den
Fall einer Rückkehr ins Heimatland oder des Weiterwanderns, eröffnen sich. Dies hat eine
individuelle Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit zur Folge. Die Teilnehmer/innen müssen
befriedigende bis gute Deutschkenntnisse besitzen.
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