Praxishandreichung - (ESF) im Land Bremen
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Einbindung des Instruments in eine Förderkette<br />
Die Kompetenzfeststellung ist als unterstützende Dienstleistung in den Beratungs- und<br />
Bewerbungsprozess eingebettet. Die Ergebnisse der Kompetenzfeststellung werden von der<br />
Beraterin aufgegriffen und zur Grundlage weiteren beraterischen Handelns gemacht. Das setzt<br />
nicht nur klar formulierte Anfragen von Seiten der Beraterin an die Kompetenzfeststellung voraus,<br />
sondern auch eine Kompetenzdokumentation, die <strong>im</strong> weiteren Beratungsprozess verwertbar ist.<br />
Im Rahmen unseres Teilprojektes, sowie auch innerhalb der Entwicklungspartnerschaft KUMULUS<br />
PLUS werden Instrumente erprobt, die die Kommunikation und Informationsübermittlung an der<br />
Schnittstelle zwischen Beratung und Kompetenzfeststellung opt<strong>im</strong>ieren.<br />
Abschließende Bewertung des Instruments<br />
Unser Verfahren wurde bisher von ca. 90 Teilnehmerinnen durchlaufen und hat sich als<br />
ausgezeichnete Unterstützung be<strong>im</strong> Berufseinstieg bewährt. Im Folgenden sollen einige Elemente<br />
hervorgehoben werden, die für den Erfolg des Verfahrens ausschlaggebend sind:<br />
Kompetenzorientierung<br />
Bei allen Schritten unseres Verfahrens geht es um die Ermittlung und Dokumentation von Stärken<br />
und Kompetenzen und nicht um Schwächen und Defizite. Für Migrantinnen, die an unserem<br />
Kompetenzfeststellungsverfahren teilnehmen, liegt der positive Effekt nicht nur in einer größeren<br />
Klarheit über ihren Berufsweg, sondern auch in einer enormen Stärkung ihres Selbstwertgefühls.<br />
Transparenz<br />
Die Ratsuchenden werden über Ziele, Ablauf und Beobachtungskriterien der<br />
Kompetenzfeststellung informiert. Nach jeder S<strong>im</strong>ulation erhalten sie ein Feedback über die<br />
Einschätzung ihres beobachteten Verhaltens. Das Assessmentcenter wird damit zur Dienstleistung<br />
für die Teilnehmerinnen zur Planung ihres zukünftigen Lebens- und Berufswegs. Dieser Aspekt des<br />
Assessmentcenter wird von den Ratsuchenden besonders hoch geschätzt. Er führt zu einer<br />
Kommunikation auf gleicher Augenhöhe zwischen Beobachter/innen und Teilnehmerinnen.<br />
Anforderungsorientierung<br />
Das Potenzialassessment greift typische kritische Situationen auf, denen sich Migrantinnen be<strong>im</strong><br />
Einstieg in die Arbeitswelt gegenüber sehen und integriert die Anforderungen verschiedener<br />
Berufsfelder in S<strong>im</strong>ulationen. Das heißt, auch die praktischen Übungen/ Rollenspiele, die die<br />
Frauen <strong>im</strong> Assessmentcenter absolvieren, haben einen berufsorientierenden Charakter.<br />
Genderorientierung<br />
Durch biografische und narrative Methoden bei der Feststellung formal und nicht formal erworbener<br />
Kompetenzen ist das Verfahren in der Lage, berufsbezogene und außerberufliche Kompetenzen zu<br />
ermitteln. Die Methode des Potenzialassessments ermöglicht darüber hinaus durch das Prinzip der<br />
Mehrfachbeobachtung die Einbeziehung der Teilnehmerinnen und durch seine hohen<br />
Anforderungen an die Wahrnehmungskompetenz der AssessmentbeobachterInnen eine<br />
weitgehend stereotypen- und vorurteilsfreie Bewertung. Die S<strong>im</strong>ulationen spiegeln typisch kritische<br />
Situationen wider, mit denen speziell Frauen be<strong>im</strong> Einstieg in technische Berufe konfrontiert sind.<br />
Wo beziehbar?<br />
Andrea S<strong>im</strong>on, Rotraud Flindt<br />
LIFE e. V.<br />
Dircksenstraße 47<br />
10178 Berlin<br />
Tel.: 030/30879817<br />
s<strong>im</strong>on@life-online.de<br />
downloadbar unter www.life-online.de (ab September 2007)<br />
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