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Ich ging in die Küche hinunter und setzte mir einen Kaffee auf, rauchte eine Zigarette – inzwischen<br />

war es fünf Uhr. Eigentlich keine Zeit für Kaffee, aber was ist schon normal in einer solchen Nacht,<br />

bei einem solchen „Weckmittel“?<br />

Dann re<strong>de</strong>ten wir noch eine weitere Stun<strong>de</strong>.<br />

„Dass er heute noch eine Verabredung habe, die hoffentlich einiges klären wür<strong>de</strong>. Wir sprachen<br />

über die Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen, die auf ihn zukommen wür<strong>de</strong>n.<br />

Ich kann dir gar nicht sagen, warum ich dich angerufen habe“, meinte er später.<br />

Ich wusste es.<br />

„Du hast mir mein Leben gerettet.“<br />

Nein, das konnte ich nicht so sehen.<br />

Es war noch gar nicht so lange her, da hatte ich etwas Ähnliches erlebt – am eigenen Körper, am<br />

eigenen Herzen.<br />

Ich hatte es geschafft herauszukommen und war daran gewachsen.<br />

So sehr, dass ich ihm in seiner verzweifelten Situation helfen konnte.<br />

Vielleicht hätte er es auch alleine geschafft, so wie ich.<br />

Doch Freun<strong>de</strong> um Hilfe zu bitten ist eine legitime Möglichkeit. Dafür sind Freun<strong>de</strong> da.<br />

Den letzten inneren Schritt, <strong>de</strong>n musste er ohnehin alleine gehen. Den Tod, <strong>de</strong>n Wunsch zu<br />

sterben hinter sich lassen, als scheinbaren Ausweg, aus einer verzweifelten Situation und sich<br />

<strong>de</strong>m Leben, egal wie schwer es <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit war, zu stellen.<br />

Um sechs Uhr been<strong>de</strong>ten wir unser Gespräch.<br />

Er mit einem Gähnen und bereit sich schlafen zu legen.<br />

Das Telefonat klang noch einige Zeit in mir nach, dann legte ich mich ebenfalls noch einmal ins<br />

Bett und schlief ein.<br />

Die letzte von vier Fragen zu Facebook<br />

an eXperimenta Leserin Sonja Reiter<br />

eXperimenta: Wür<strong>de</strong>st du Fb weiterempfehlen?<br />

Sonja Reiter: Nicht für je<strong><strong>de</strong>r</strong>mann.<br />

Hat was von stalking, Voyeurismus.<br />

www.eXperimenta.<strong>de</strong><br />

Martina Kroll, Jahrgang 1961, ist Erziehungswissenschaftlerin und Mutter eines Sohnes. Nach vierzig<br />

Jahren Leben und Arbeit im Ruhrgebiet wohnt sie seit einigen Jahren nahe <strong><strong>de</strong>r</strong> Abtei Himmerod in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Eifel. Schreiben, Malen und die Fotografie sind seit jeher wichtige Bestandteile ihres Lebens. Sie sind<br />

ihre Art die Welt zu sehen und zu beschreiben.<br />

70 Juni 2013

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