Johannisburger Heimatbrief 1979 - Familienforschung S c z u k a
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Dachverband „Verkehrsverein Schleswig-Flensburg” insgesamt 21 Fremdenverkehrsvereine<br />
im Kreisgebiet gebildet haben, die den Kreis jetzt flächenmäßig voll abdecken.<br />
Erfreulich ist dieser Tatbestand gerade deswegen, weil dadurch der öffentlichen Hand<br />
mannigfaltige Aufgaben von der Hand gehalten werden, die, bedingt durch Ortskenntnis<br />
und Ortsnähe, durch lokale Fremdenverkehrsvereine — vom Dachverband unterstützt —<br />
gut bewältigt werden.<br />
Was den Touristen zu uns bringt, ist neben der Erholung und den vielfältigen Möglichkeiten,<br />
sich durch Wandern, Radeln, Reiten, Angeln und Schwimmen aktiv zu betätigen, auch der<br />
Wunsch, Land und Leute kennenzulernen, aber auch deren Geschichte und Kultur. Das<br />
Gebiet des Kreises Schleswig-Flensburg ist reich an interessanten historischen Denkmälern,<br />
die von der wechselvollen Geschichte unseres Landes zeugen. Zu erwähnen sind hier vor<br />
allem der Halbkreiswall Haithabu am Haddebyer Noor aus dem 10. Jahrhundert n. Chr., der<br />
im 9. Jahrhundert n. Chr. begonnene Befestigungswall Danewerk und die Waldmarsmauer<br />
aus dem 12. Jahrhundert n. Chr., der aus dem 10. Jahrhundert n. Chr. stammende Runenstein<br />
von Busdorf, der Poppostein, ein steinzeitliches Grab bei Helligbek, sowie zahlreiche<br />
Gräber aus der Bronzezeit. Im Schloß Gottorf in Schleswig, dem größten der 4 Wasserschlösser<br />
des Landes Schleswig-Holstein, befinden sich die Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen<br />
mit zahlreichen Zeugnissen unserer kulturellen Vergangenheit, insbesondere<br />
der ehemaligen herzöglichen Residenzstadt Schleswig. Im Landesmuseum für Vor- und<br />
Frühgeschichte, in dem sich auch des bekannte Nydamboot aus dem 4. Jahrhundert nach<br />
Chr. befindet, erhält der Besucher eine umfassende Information über die Frühgeschichte<br />
unseres Landes. Kein Tourist wird es versäumen, den aus dem 11. Jahrhundert nach Chr.<br />
stammenden Dom in Schleswig mit dem berühmten Brüggemann-Altar oder die Stadt<br />
Glücksburg an der Flensburger Förde mit ihrem sehenswerten Schloß aufzusuchen.<br />
Der in der Vergangenheit in vielen Teilbereichen des Lebens vollzogene Konzentrationsprozeß<br />
im ländlichen Raume hat dazu geführt, daß vielen Dörfern wichtige Gemeinschaftseinrichtungen<br />
entzogen worden sind, und man muß Verständnis für die oft geäußerte<br />
Befürchtung haben, diese Dörfer könnten mit der Zeit veröden. Die tatsächliche Entwicklung<br />
in unserem ländlichen Raum hat diese Sorgen jedoch nicht bestätigt, vielmehr<br />
stellt sich der gesamte ländliche Raum zunehmend als ein außerordentlilch begehrter Bereich<br />
dar, und das Streben vieler Bürger, aus der Stadt hinaus aufs Land zu ziehen, ist bemerkenswert.<br />
Letzteres hat sich insbesondere in den Umlandgemeinden der Städte Flensburg<br />
und Schleswig gezeigt, und viele Umlandgemeinden haben durch eine rechtzeitige<br />
und wohldurchdachte Bauleitung zukunftsweisend gedacht und auch gehandelt.<br />
Problemstellungen, wie sie bislang mehr städtischen Bereichen eigen waren, haben sich<br />
auch im Laufe der Jahre in den Kreisen ergeben. Als Beispiel hierfür sei die soziale Betreuung<br />
der Bürger angeführt. Unsere Zeit bringt es mit sich, daß „soziale Randgruppen” leicht<br />
übersehen bzw. deren Probleme nicht richtig eingeschätzt werden. Darüberhinaus ist zu<br />
einem großen Teil bei den Betroffenen selbst eine große Unkenntnis über unser Netz der<br />
sozialen Sicherung anzutreffen. Eine gezielte Aufklärung ist deshalb unerläßlich. Aktive<br />
Sozialpolitik bedeutet deshalb auch enge Zusammenarbeit mit den freien Wohlfahrtsverbänden<br />
und den vielen ehrenamtlichen Kräften, deren großes Engagement nicht genug<br />
hervorgehoben werden kann. Konkrete Beispiele der Sozialpolitik im Kreise sind, um nur<br />
einige zu nennen, die Verabschiedung von Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen der<br />
offenen Altenhilfe, von Richtlinien zur Förderung von Altentagesstätten sowie die Unterstützung<br />
auch der Gemeindeschwesternstationen.<br />
Im Bereich der Gesundheitspolitik steht den Bürgern des Kreises des Kreiskrankenhaus<br />
Schleswig zur Verfügung, das vor kurzem auf die alleinige Trägerschaft des Kreises über-<br />
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1979</strong><br />
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