Von herausragender Bedeutung ist die Urlaubsform „Ferien auf dem Lande/Urlaub auf dem Bauernhof”, für die in allen Landschaftsräumen günstige Voraussetzungen gegeben sind. In diesem Bereich sind gerade in den letzten Jahren außerordentliche Zuwachszahlen zu verzeichnen, eine Entwicklung, die auch in dem Raumordnungsbericht 1977 der Landesregierung Schleswig-Holstein ihren Niederschlag gefunden hat. Schleswig-Holstein ist inzwischen das fremdenverkehrsintensivste Bundesland geworden. Mit 8,6 Fremdenübernachtungen je Einwohner liegt das Land deutlich vor Bayern (6,0), Hessen (4,6) und Baden- Württemberg (4,4). Der Kreis Schleswig-Flensburg hat von Anbeginn seiner Entstehung im März 1974 der Förderung des Fremdenverkehrs den gleich hohen Rang zugemessen, wie die früheren Kreise Schleswig und Flensburg-Land. Eine der ersten Aufgaben bestand darin, die unterschiedlichsten Organisationsformen und Förderungsstrukturen zu harmonisieren. In beiden früheren Kreisverwaltungen gab es ein Amt für Fremdenverkehr. In Flensburg-Land beschränkte sich seine Zuständigkeit auf die Planung, die Gewährung von Zuschüssen und Beantragung von Zuschüssen aus Landesmitteln. Daneben gab es den Verkehrsverein Flensburger Förde, dem Kreis Flensburg Land, zwei Ämter, 18 Gemeinden sowie 10 örtliche Fremdenverkehrsvereine (von insgesamt 13) angehörten. Er hatte alle nicht der Verwaltung vorbehaltenen Aufgaben für das gesamte Kreisgebiet wahrzunehmen. Hierzu gehörten vor allem die überörtliche Werbung, die Betreuung der örtlichen Verkehrsvereine sowie die Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein für die Stadt Flensburg und Umgebung e. V. und den dänischen Verkehrsvereinen nördlich der Grenze, mit denen unter der Bezeichnung „Nord und Süd” eine Arbeitsgemeinschaft gebildet worden war. Der Kreis Flensburg-Land trug 75 Prozent der Kosten des Verkehrsvereins Flensburg-Förde. Im früheren Kreis Schleswig gab es keinen auf Kreisebene arbeitenden Verkehrsverein, sondern sieben örtliche Verkehrsvereine, die von der Kreisverwaltung betreut wurden und für ihre Arbeit Verwaltungszuschüsse bekamen, deren Höhe sich nach der Zahl der nicht gewerblichen Betten ihrer Mitglieder richtete. Die Zahlung dieses sogenannten Bettengeldes wurde. nach Bildung des neuen Kreises Schleswig-Flensburg von den im nördlichen Kreisteil wirkenden örtlichen Verkehrsvereinen ebenfalls angestrebt. Da man glaubte, nur dann in den Genuß dieser Zuschüsse zu kommen, wenn der Kreis von seinen finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem Verkehrsverein Flensburger Förde entlastet würde, gab es sogar vereinzelt Bestrebungen, diesen Dachverband aufzulösen. Hieran wird deutlich, welche Bedeutung dem Bettengeld für die Stützung der örtlichen Fremdenverkehrsorganisationen, die weitgehend ehrenamtlich geleitet werden, beigemessen wird. Der Wunsch, diese finanzielle Förderung auf alle örtlichen Verkehrsvereine im neuen Kreis auszudehnen, stieß bei den Selbstverwaltungsgremien des Kreises durchaus auf Verständnis. Dagegen mußte den Tendenzen, den Verkehrsverein Flensburger Förde aufzulösen, entgegengewirkt werden. Dieser Verein hatte unter dem Vorsitz von Bürgermeister Hansen, Glücksburg, der sich auch um die Entwicklung seiner Stadt als Seeheilbad und Kurzentrum große und bleibende Verdienste erworben hat, fruchtbare Arbeit geleistet. Insbesondere erschien es nicht vertretbar, auf die Mitarbeit und das Engagement der im Fremdenverkehrsverein besonders erfahrenen Persönlichkeiten, die sich für die Vereinsarbeit zur Verfügung gestellt hatten, in Zukunft zu verzichten. Da die Vereinsgremien durchaus bereit waren, ihre Arbeit auf das gesamte Gebiet des Kreises Schleswig-Flensburg auszudehnen, galt es, die im südlichen Kreisteil wirkenden örtlichen Kreisvereine für eine Mitarbeit zu gewinnen. Dabei mußte vor allem deutlich gemacht werden, daß ein auf Kreisebene ar- 32 Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1979</strong> www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1979</strong> Rabeisund bei Kappein/Schiei www.Kreis-Johannisburg.de 33