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Johannisburger Heimatbrief 1979 - Familienforschung S c z u k a

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Der Fremdenverkehr im Kreis<br />

Von Landrat Dr. Gernot Korthals<br />

Der Fremdenverkehr ist im Kreis Schleswig-Flensburg zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor<br />

geworden, der auch in Zukunft weiterentwickelt werden soll. Sowohl die Landesplanung<br />

als auch der Kreis sehen hierin eine Möglichkeit, zur allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Stärkung dieses Raumes beizutragen.<br />

Die Landesplanung unterscheidet zwischen Fremdenverkehrsverordnungs-, -gestaitungsund<br />

-entwicklungsräumen. In Fremdenverkehrsordnungsräumen ist bereits ein solches Maß<br />

an Konzentration und damit verbunden an hohen Belastungen der Landschaft erreicht, daß<br />

hier Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung und zur Saisonverlängerung Vorrang haben vor<br />

einer Ausweitung der Bettenkapazität. Nach Auffassung der Landesplanungsbehörde, die<br />

ihren Niederschlag gefunden hat im Regionalplan V vom 23.3.1975, der für den Raum des<br />

Kreises Schleswig-Flensburg und Nordfriesland und die kreisfreie Stadt Flensburg gilt, gibt<br />

es in diesem Kreisgebiet noch keine Bereiche, die Ordnungsmaßnahmen erforderlich machen.<br />

Das bedeutet allerdings nicht, daß es nicht auch hier Gebiete gibt, deren weitere<br />

Entwicklung sorgfältig beobachtet und geplant werden muß, damit nicht durch ein Übermaß<br />

an Fremdenverkehr die Landschaft zu sehr belastet und damit in ihrem Erholungswert beeinträchtigt<br />

wird.<br />

Die gesamte Ostseeküste des Kreises ist im Regionalplan V als Fremdenverkehrsgestaltungsraum<br />

ausgewiesen, in dem die Stadt Glücksburg als Schwerpunkt besonders herausgehoben<br />

ist. Dieses landschaftlich sehr schön gelegene Ostseebad an der Flensburger<br />

Förde soll nach den Vorstellungen der Landesplanung, die vom Kreis unterstützt werden,<br />

als Seeheilbad und als Kurzzeiterholungsgebiet weiter ausgebaut werden. Hier ist, nachdem<br />

moderne Kureinrichtungen bereits erstellt worden sind, insbesondere eine Verbesserung<br />

des Bettenangebotes erforderlich, und zwar vornehmlich im mittelständischen Bereich.<br />

Die Funktion von Glücksburg als Naherholungsgebiet für die Flensburger Bevölkerung ist<br />

beim weiteren Ausbau der Fremdenverkehrsinfrastruktur (Verkehrsanbindung, Parkplätze,<br />

Strandkapazitäten, Gaststätten, Wander- und Radfahrwege) besonders zu berücksichtigen.<br />

Innerhalb dieses Fremdenverkehrsgestaltungsraumes an der Ostseeküste gibt es besondere<br />

Entwicklungsgebiete, unter anderem in den Gemeinden Langballig, Westerholz, Quern<br />

(Ortsteil Neukirchen), Steinbergkirche und Steinberg (insbesondere Ortsteile Norgaardholz<br />

und Steinberghaff) sowie im Raum zwischen Gelting und Maasholm, in dem die besonderen<br />

Standortvorteile der offenen Meeresküste und der binnenseeähnlichen Schleilandschaft<br />

genutzt werden sollen.<br />

Zu den Fremdenverkehrsentwicklungsräumen im Landesinnern gehören die gesamte<br />

Schleilandschaft sowie die Gebiete im Bereich der Eider, Treene und Sorge. Hier ist nach<br />

den Zielen der Landesplanung Süderstapel verstärkt als Luftkurort auszubauen. Das Ufergebiet<br />

der Schlei ist für den Erholungsverkehr sehr reizvoll, seine Belastbarkeit ist jedoch<br />

begrenzt. Aus diesem Grunde soll die Fremdenverkehrsentwicklung schwerpunktmäßig unter<br />

Berücksichtigung der wasserwirtschaftlichen Situation erfolgen, u. a. in den Gemeinden<br />

Borgwedel, Brodersby (Ortsteil Missunde), Ulsnis, Lindaunis und in der Stadt Arnis, die mit<br />

etwa 560 Einwohnern nicht nur die kleinste Stadt des Landes, sondern der Bundesrepublik<br />

Deutschland ist. Da diese unmittelbar an der Schlei gelegene Gemeinde trotz der geringen<br />

Einwohnerzahl eine durchaus städtische Siedlungsstruktur aufweist, ist die weitere Entwicklung<br />

hier ganz entscheidend von der Lösung des Kanalisationsproblems abhängig.<br />

30<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - <strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>1979</strong><br />

www.Kreis-Johannisburg.de

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