Johannisburger Heimatbrief 1979 - Familienforschung S c z u k a

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - Johannisburger Heimatbrief 1979 Diese wertvolle Urkunde, die in unserer Heimatstube in Flensburg einen würdigen Platz bekommen wird, stellte uns unsere Lm. Maria Bose, geb. Buyna, (früher Geschäft in Johannishöhe) zur Verfügung. Selbstverständlich werden wir dieses einmalige Dokument unseres Treuebekenntnisses auch in den Johannisburger Bildband aufnehmen. Die Abstimmungsurkunde enthält folgende Unterschriften: Bauer: Busse: Buyna: Gottheiner: Hauptmann: Kurt Heusel: Kaiser: Dr. Krause: von Lojewski: Gertrud Luckenbach: Rudolf Meyer: Müller: Rorborg: Salomon: Schulz: Liesbet Sturmat, geb. Wermter: 60 Chefredakteur Bürgermeister Eisenbahnsekretär (der Vater d. Einsenderin) Landrat Stadtbaumeister Bauunternehmer Kreisbaumeister Schriftsteller Rechtsanwalt und Notar Bürovorsteherin Spediteur Kreisinspektor Regierungsassessor Lehrer Stadtsekretär Hausfrau Unserem Patenkreis ein aufrichtiges und herzliches Dankeschön für alles was wir an großzügiger Hilfe und verständnisvoller Unterstützung erfahren durften! www.Kreis-Johannisburg.de
Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V. - Johannisburger Heimatbrief 1979 An den Ufern masurischer Seen Anlegeplatz: Lötzen / In den Sand von Arys rieselte der Schweiß / Hohe Spirdingwogen rollen ins Land / Die Hölzer der Johannisburger Heide / Der Stinthengst fraß keine Maränen (Aus dem Ostpreußenblatt / Folge 15/1951) So nachhaltig kann sich ein Erlebnis auswirken, daß es einen festen Begriff prägt: Die Vorstellung des sommerlichen Sonntag-Vormittags ist mir unlösbar mit dem Spirdingsee verbunden. Wie eine klare Tafel breitete sich sein riesiger Wasserspiegel aus. Nicht die winzigste Welle kräuselte ihn, und er gab in hundertfachen Varianten die lichte Helle des Himmels wieder. Die zarten Blautöne, verschwimmende Wolkenandeutungen und der flimmernde Tanz der Sonnenstrahlen setzten sich — so schien es — im Wasser fort. Keine menschliche Niederlassung war ringsum zu erblicken, das jenseitige Ufer war nur zu erahnen, doch über das Wasser hallte ein klangreicher Glockenton, der die Gemeinde zum Gottesdienst rief. Als einziges sichtbares Lebewesen wiegte sich ein kleiner Vogel auf einem dünnen Rohrhalm. Dieses Empfinden einer feiertäglichen stillen Stunde schiebt sich stets in mein Gedächtnis, sowie ich an Masuren denke. Die drei großen, miteinander in Verbindung stehenden Seen, der Mauer-, Löwentinund Spirdingsee, sind das Herzstück der masurischen Landschaft. Am Kissainsee, mit seinen reizvollen Inseln eilen wir zu der schmalen Landenge, die ihn vom Löwentinsee trennt. Auf dieser Landenge liegt Lötzen, der Ausgangspunkt der Reiselustigen, die aus dem Reich hierher strömten, um auf einer Fahrt mit den schmucken Motorschiffen die Eigenart der masurischen Gewässer und ihrer abwechslungsreichen Ufer zu genießen. Der Löwentinsee hat, abgesehen von der Franzoseninsel und einigen kleinen Schilfinseln, nicht die Eilande aufzuweisen wie der Mauersee; nur gelegentlich fassen steile Hänge sei-ne Ufer ein, die sich in sanften Bodenwellen zum Wasser neigen. An der „Wartburg” bei Arys Nur wenige Kilometer von Lötzen lud der Ulicksee den Wanderer zum Verweilen an seinen Gestaden ein. 45 m fiel an seiner Südost-Ecke das steile Ufergelände ab; es bildete Abhänge und Schluchten. Die Autofahrer, die auf der Chaussee nach Arys fuhren, legten gerne eine Rast an jenen Stellen ein. Den Königsbergern aber war wohl bekannt, daß ihre prachtvollen Schloßteichschwäne, deren Schwimmkünste sie von den Promenadenwegen aus beim Nachmittagsspaziergang bewunderten, vom Ublicksee stammten; hier waren sie einst eingefangen worden. Höhenzüge und Waldstücke begleiteten den Weg bei Arys, und wenn der Wagen durch die breite lange Hauptstraße dieses Städtchens einfuhr, so sahen seine Insassen bestimmt Hunderte von jungen Männern im feldgrauen Tuch, denn Arys war das große militärische Übungslager für das I. Armeekorps; schon der Urgroßvater mag den Schweiß seiner Jugend auf der Schweykower Höhe vergossen oder mit „Hurra” die „Wartburg” gestürmt haben. Die Zeit in Arys war nach den strengen Begriffen der Ausbilder eine Art sommerliche Erholung vom Exerzierplatz der Kaserne; man schoß ja schließlich auch nur mit Platzpatronen. Um die Taufe in Arys kam keiner herum, und die Reservisten begruben unter feierlichem Zeremoniell unter Absingen des Liedes „Reserve hat Ruh” ihren Löffel auf dem „Löffelberg”. (So mürbe und weich waren die Knochen am Abend immer noch nicht, daß sie ihren Dienst bei einem munteren Tänzchen in „Klein-Amerika” versagt hätten.) An ruhigen Nachmittagen konnten die Meisterschwimmer in der Militärbadeanstalt am Aryssee www.Kreis-Johannisburg.de 61
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