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Du lebst nur zweimal

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Ian Fleming<br />

Vaterland wahrscheinlich die Hühnerfarm kaufen, von der du immer redest.«<br />

»Na gut. Wenn du jetzt Hamilton verständigst, ziehe ich los und lasse mich in<br />

die Geheimnisse des Ostens einweihen.«<br />

»Kangei! Willkommen an Bord«, sagte die in einen hübschen Kimono<br />

gekleidete Stewardeß der Japan Air Lines, als es sich Bond eine Woche später<br />

auf dem Londoner Flughafen im komfortablen Fensterplatz der DC 8 bequem<br />

machte. Die Tüten »für den Fall auftretender Übelkeit« waren mit hübschen<br />

Bambussymbolen verziert, und das unregelmäßige Gekritzel auf der Gepäckablage<br />

über seinem Kopf stellte laut der geschmackvoll gebundenen Reisebroschüre<br />

»das traditionelle und glückverheißende Schildkrötenmotiv« dar. Die Stewardeß<br />

verbeugte sich und überreichte ihm einen zierlichen Fächer, ein kleines, weißes<br />

Handtuch in einem Weidenkörbchen und eine köstliche Speisekarte, auf der eine<br />

Notiz darauf hinwies, daß eine Auswahl von Zigaretten, Parfüms und Perlen für<br />

den Verkauf bereitlägen. Dann starteten sie zur ersten der vier Teilstrecken, die<br />

das Flugzeug auf der Nordpolroute nach Tokio zurücklegen würde.<br />

Bond starrte auf das Bild mit den drei Orangen in einer blauen Schale (nach<br />

einer Stunde entschied er, daß es Persimonen waren), und als die Maschine<br />

10 000 Meter Höhe erreicht hatte, bestellte er den ersten einer Reihe von<br />

Brandys, die ihn über dem Kanal, der Nordsee, der Arktis, dem Beringmeer und<br />

über dem Nordpazifik bei Stimmung halten sollten.<br />

20<br />

4<br />

Die riesige rechte Faust schlug mit lautem Knall auf die linke Handfläche. Das<br />

vierkantige Gesicht des Australiers lief rot an, und an seinen grauen Schläfen<br />

traten die Adern hervor. Er langte unter den niedrigen Tisch, schien es sich aber<br />

dann anders zu überlegen, ergriff sein Glas mit saké und schüttete das Getränk<br />

hinunter, ohne zu schlucken.<br />

Bond sagte leise: »Keine Aufregung, Dikko. Was ist los?«<br />

Richard Lovelace Henderson vom Königlich Australischen Diplomatischen<br />

Korps sah sich kriegerisch in der kleinen überfüllten Bar in einer Seitenstraße<br />

in Tokio um und zischte aus dem Winkel seines großen und gewöhnlich<br />

fröhlichen Mundes, der jetzt wütend nach unten gezogen war: »Sie verdammter<br />

Hinterwäldler, man hat unser Gespräch abgehört! Dieses Miststück Tanaka hat<br />

uns belauschen lassen! Hier – unterm Tisch! Sehen Sie den dünnen Draht am<br />

Tischbein? Und sehen Sie den Burschen da drüben an der Bar? Den einarmigen<br />

Kerl, der in dem blauen Anzug mit der schwarzen Krawatte so verdammt

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