Resultate Imperialismus 1 - Ableitung - GegenStandpunkt
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<strong>Resultate</strong> <strong>Imperialismus</strong> 1 § 2<br />
tigen Standes der Wechselkurse zu kaufen, um sie später zu verwenden,<br />
tragen die Währungsspezialisten Rechnung und lassen sich das für die<br />
Kundschaft partiell übernommene Risiko entgelten – Termingeschäfte nebst<br />
Swap. Mit all ihren Diensten machen sich die Devisenhändler allerdings nur<br />
beliebt, solange das Ergebnis ihres aufregenden Jobs ein genehmes ist: zur<br />
rechten Zeit müssen genügend Devisen für die anstehenden Auslandsgeschäfte<br />
da sein, und zwar zu einem vorteilhaften Preis. Dabei ist es gar nicht<br />
einfach, allen Interessierten zu Gefallen zu sein: schon am gegensätzlichen<br />
Interesse von Importeuren und Exporteuren bezüglich der Bewegung des<br />
Wechselkurses bemerken die Telefonisten in Sachen Weltgeld, daß ihnen<br />
die Ökonomisierung des internationalen Kauf- und Zahlungsmittels zwar<br />
ihren Beruf sichert, aber nicht für das Geschäft garantieren kann, dem dieser<br />
Beruf untergeordnet ist.<br />
c) Währungs- & Handelspolitik: der wirtschaftspolitische Umgang des<br />
Staates mit dem internationalen Handel<br />
Denn ein gelungener Außenhandel besteht keineswegs darin, daß irre viel<br />
Ware exportiert wird, wie linke Absatztheoretiker sich das vorstellen. Daß<br />
der Welthandel insoweit den Prinzipien des Kapitals gehorcht, daß er<br />
Tausch ist, gilt natürlich auch umgekehrt: auch der Import von möglichst<br />
viel Ware entspricht nicht dem Zweck der Akkumulation, welche die Nation<br />
an strebt. Im Falle des Exportüberschusses häufen sich die Devisen des<br />
Auslands in den Banken, und die Verwendung dieser Gelder zur Vermehrung<br />
des Reichtums ist nicht gegeben, wenn sie niemand in Zahlung nimmt<br />
für Sachen, die dem Fortgang der Produktion dienen. Selbst im Falle der<br />
Begleichung von Überschüssen mit Gold stellt sich keine gewaltige Freude<br />
ein, da die Nation, aus der das Gold entfließt, zwar nicht kreditiert wird,<br />
jedoch schnell als Kunde entfällt, wenn sie nicht auch etwas zu verkaufen<br />
hat – also ihrerseits der Bereicherung fähig ist. Die Realisierung des Warenprodukts<br />
bringt einer Nation also nur dann die Nutznießung fremden<br />
Reichtums, wenn sie sich ihre Kontrahenten als Käufer erhält. Umgekehrt<br />
im Falle des Importüberschusses – die ins Ausland abfließenden Devisen,<br />
die dort niemand haben will, um einem etwas abzukaufen, ändern die<br />
Wechselkurse, was die Potenz als Käufer erlahmen läßt; und der Goldabfluß<br />
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