Resultate Imperialismus 1 - Ableitung - GegenStandpunkt
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<strong>Resultate</strong> <strong>Imperialismus</strong> 1 §5<br />
„Scheinwelt“ ausgerechnet zur Unterhaltung taugen soll – eher hält man<br />
den internationalen Ungerechtigkeitsschmarrn mit seiner folkloristischen<br />
Einkleidung für bewußtseinsverändernd …<br />
Der F i l m hat es sich natürlich angelegen sein lassen, die Idiotien der<br />
Schlager zu ganzen Handlungen auszubauen. Alberne Romanzen spielen<br />
sich an der Copa Capana, in Florenz, Paris und in San Diego ab, an den<br />
entscheidenden Stellen fangen die Geigen und Mandolinen an, so daß der<br />
Einsatz des Schlagerstars nicht fehlgehen kann. Ernster wird deshalb auch<br />
der Heimatfilm genommen, weil der einen Landstrich samt dem dazugehörigen<br />
Menschenschlag mit seinen Licht- und Schattenseiten verhandelt und<br />
das Fremde noch immer mit dem Bösen identifiziert. Zur Feier nationalen<br />
Heldentums gibt es dieses Genre auch in den USA, der SU und in China,<br />
wobei der Übergang zum Kriegsfilm ebenfalls überall beherrscht wird. Gut<br />
und Böse sind zwischen den Lagern manchmal säuberlich verteilt, manchmal<br />
in ihnen, auf daß der unerläßlichen Typenbildung Genüge getan sei. Als<br />
persönliches Schicksal einzelner Helden zur Darstellung gebracht, wird so<br />
mancher Krieg zum Gegenstand des Entsetzens, das der Unterhaltung dient.<br />
Im Spionage- und Kriminalfilm verkleiden sich die Gegensätze von <strong>Imperialismus</strong><br />
und Recht in „action“, und außer den Schauplätzen ist auch die<br />
personifizierte Moral international. Schlitzaugen, Neger und heruntergekommene<br />
Weiße kommen zu ihrem Recht als Allegorien ihrer natürlichen<br />
Moral, Ausnahmen bestätigen die Regel, auch bei den Indianern im<br />
Western, der zusammen mit den Bürgerkriegsschinken den Aufstieg der<br />
imperialistischen Macht Nr. 1, der durch Virtuosen der Gewalt zustandegekommen<br />
ist, in die Aufs und Abs freier Individuen übersetzt. Selbstverständlich<br />
haben die amerikanischen Agenturen in dieser Branche zu Recht<br />
den Ruf der Avantgarde eingeheimst, weil sie sich so intensiv an der Vermenschlichung<br />
aller imperialistischen Notwendigkeiten zu schaffen gemacht<br />
haben. Der Zufall als Konstruktionsprinzip tut da seine Wirkung,<br />
wenn alle Untaten der imperialistischen Entwicklung ihren heutigen Opfern<br />
zur Unterhaltung vorgesetzt werden, inzwischen auch als Anti-. Verständlich,<br />
daß die Massenkultur bei den europäischen Wertehütern wenig beliebt<br />
ist, denn erziehen tun ihre Werke zu nichts – sie bestätigen bestenfalls die<br />
Vorurteile und Ideale in dem Maße, wie sie sich ihre jugendlichen Genießer<br />
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