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Resultate Imperialismus 1 - Ableitung - GegenStandpunkt

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<strong>Resultate</strong> <strong>Imperialismus</strong> 1 §3<br />

handel zu machen. Imperialistischen Ländern liegt einiges daran, ihre nationalen<br />

Märkte von den Schranken zu emanzipieren, die sie dem Wachstum<br />

des Kapitals setzen, solange Geld und Kredit nur als Mittel für den Austausch<br />

auftreten können. Die Internationalisierung des Kapitalmarkts, die<br />

Anlage von Kapital an jedem Punkt der nationalen Hoheitsgebiete, wo es<br />

der Vermehrung fähig ist, wird zum Hebel der nationalen Akkumulation.<br />

Gewinne, die im Land keine Anlagesphäre mehr vorfinden, erhalten sie<br />

außerhalb – und Produktivkräfte, zu deren Ausnützung das nationale Kapital<br />

nicht in der Lage ist, werden durch auswärtiges Vermögen erschlossen<br />

und profitlich entwickelt. Die Nationen bedienen sich der Konvertibilität<br />

ihrer Währungen und der politisch gesicherten Scheidung von Eigentum<br />

und Arbeit, um sämtliche Faktoren der Produktion für die Expansion des<br />

Kapitals mobil zu machen. Das Interesse am nationalen Wachstum verbürgt<br />

den gar nicht idyllischen Charakter dieser Kooperation, zu der die Staatsmänner<br />

mit ihrem wirtschaftspolitisch geschärften Verstand antreten. Der<br />

Patriotismus des Kapitals versöhnt sie in der Anstrengung, überall die besten<br />

Ausbeutungsbedingurigen herzustellen – und er entzweit sie in dem<br />

Bemühen, die Früchte des Kapitals zur Stärkung i h r e s Staates reifen zu<br />

lassen.<br />

Der Streit, an dem sich Politiker und Kapitaleigner ziemlich paritätisch<br />

beteiligen, erstreckt sich von vorneherein auf die Realisierung des Prinzips,<br />

das alle billigen; ebenso wie die Freiheit des Handels nur in Gestalt ihrer<br />

geregelten Bedingungen zur Welt kommt, gibt es den freien Kapitalmarkt<br />

nur als eine Liste national erwirkter Kapitalverkehrskontrollen. Ob nur<br />

Portfolio- oder auch Direktinvestitionen zulässig sind, will ebenso durchgesetzt<br />

sein, wie die Frage entschieden werden muß, was mit den Gewinnen<br />

geschieht, raus oder reinvestiert. Bei ihrer Teilung spielt die Steuer eine<br />

erhebliche Rolle, und was sich da ein Staat holen will, ist schon ein Kriterium<br />

für den Standort eines multinationalen Unternehmens. Die Trennung<br />

von Eigentum und Funktion desselben gestattet da zwar manchmal die<br />

Flucht in eine „Steueroase“, doch bleibt die Stätte der materiellen Produktion<br />

mit ihren Versorgungs- und Absatzbedingungen eben ein entscheidendes<br />

Moment in der nationalen Vor- und Nachteilsrechnung, ebenso wie<br />

das Verhältnis zu Schwester- und Tochterfirmen anderswo und ihren Märk-<br />

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