Resultate Imperialismus 1 - Ableitung - GegenStandpunkt
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<strong>Resultate</strong> <strong>Imperialismus</strong> 1 § 2<br />
g) Ideologien über den Weltmarkt und für ihn<br />
Da die Konkurrenz auf dem Weltmarkt zu ständigen Reibereien zwischen<br />
den Nationen führt, haben Nationalökonomen, Journalisten und Linke alle<br />
Hände voll zu tun, ihr nationales und kosmopolitisches Verantwortungsbewußtsein<br />
unter Beweis zu stellen. Ändert sich ein Wechselkurs für ihren<br />
nationalen Geschmack zu schnell oder zu langsam, entspricht eine Nation in<br />
einer Währungsschlange nicht ihren Vorstellungen von kooperativern<br />
Wohlverhalten – schon runzeln sie öffentlich die Stirn und warnen vor dem<br />
Zerfall „unseres“ Weltwährungssystems; funktioniert es noch, fragen sie,<br />
und wer macht es denn kaputt? Die Linken mögen zwar nicht immer für die<br />
Stabilität der Weltwirtschaftsordnung umstandslos Partei ergreifen, doch<br />
wissen auch sie Rat: getreu der Devise, jedes Phänomen der Konkurrenz,<br />
das ihnen nicht paßt, zum Beleg für eine Krise hochzujubeln, entdecken sie<br />
nicht nur Schuldige für die flöten gegangene „Lösung der Probleme“, sie<br />
behaupten auch zum x-ten Male, daß der Kapitalismus nicht geht, weil er<br />
nicht einmal (mehr) mit den Widersprüchen des Weltgeldes fertig wird.<br />
Locker verbreiten sie die Idiotie, daß eine „Ablösung“ vom Gold stattgefunden<br />
hat – als ob nicht jedes Detail des IWF Zeugnis vom Gegenteil ablegen<br />
würde. Der Dollar, an dem sich alle Währungen messen müssen, mißt<br />
sich nämlich am Gold.<br />
Die einschlägigen Schriften von Nationalökonomen reichen von patriotischen<br />
Beschimpfungen fremder Regierungen und der Macher von Bretton<br />
Woods bis zu sinnigen Modell-Alternativen: feste oder flexible Wechselkurse?<br />
Da wird die Exportabhängigkeit „unserer“ Wirtschaft beschworen,<br />
wenn die Inflation oder auch Rationalisierung gerechtfertigt werden soll.<br />
Alle unangenehmen Seiten des auswärtigen Handels pflegt man streng nationalistisch<br />
in Termini der Sorge um die internationalen Beziehungen zu<br />
kleiden, weil die nämlich das Anliegen aller Weltbürger zu sein haben –<br />
vom Kongo-Neger bis zum Kumpel Erwin. Die Theorie der komparativen<br />
Kosten oder eine abgewandelte, differenzierte Kleinausgabe davon hält als<br />
wissenschaftliches Fundament her, um den allseitigen Nutzen des Welthandels<br />
zu untermauern, als ob die Bereicherung einer N a tion dasselbe<br />
wäre wie die Versorgung der Welt mit Tuch, Portwein, Datteln und Arbeitsplätzen!<br />
Aber wo an Kosten für Arbeit gespart wird, haben auch die<br />
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