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Resultate Imperialismus 1 - Ableitung - GegenStandpunkt

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<strong>Resultate</strong> <strong>Imperialismus</strong> 1 §3<br />

lohnender Handelspartner zur Verfügung zu stellen. Wenn der Staat schon<br />

sein Außenhandelsmonopol nicht aufgeben will und die Unternehmen nicht<br />

nach ihren Rentabilitätserwägungen auf dem Weltmarkt agieren läßt, also<br />

auch keine konvertible Währung schafft, so soll er sich wenigstens bemühen,<br />

seine Devisenbeschaffung durch ein brauchbares Warenangebot zu<br />

bewerkstelligen. Dem Imperativ, sich gefälligst als anständiger Handelspartner<br />

zu bewähren, wird Nachdruck verliehen, indem Kreditspielräume<br />

eingeengt, Kontingentierung und Zoll zur Beschränkung mißliebiger Einfuhr<br />

angewandt werden – und zugleich befleißigt man sich eines Angebots,<br />

das die Länder des Ostens, die Sorgen mit ihrer Produktivität haben, nicht<br />

leichtfertig ausschlagen; die imperialistischen Länder offerieren großzügig<br />

Mittel zur Effektivierung der Produktion, wobei sie gekonnt mit den<br />

Schwierigkeiten der einzelnen Ostblockstaaten kalkulieren, die im Rahmen<br />

der „sozialistischen Arbeitsteilung“ entstanden und nicht lösbar sind. Die<br />

daraus entstandene „Verstärkung der wirtschaftlichen Beziehungen“ zwischen<br />

Ost und West nimmt Formen an, die kundigen Beobachtern der Szene<br />

schon die „Reintegration“ des Ostens in die Weltwirtschaft verheißen, die<br />

mit der „Desintegration“ des RGW ihren Auftakt nimmt.<br />

Investitionsgüterimporte und Erstellung von Produktionsanlagen in Lizenz<br />

sind die peinliche Antwort des realen Sozialismus auf die „technologische<br />

Lücke“, und weil Produkte wie der süße Lada auch nicht gerade zum Renner<br />

ausarten, läßt man sich auf vertraglich fixierte Lieferung von Roh- und<br />

Halbfertigwaren ein, so daß bei vereinbarten Preisen die Deviseneinnahmen<br />

direkt proportional zum Lohn-Leistungsverhältnis an den neuen Produktionsmitteln<br />

steigen oder fallen. Derselbe internationalistische Gebrauch<br />

von slawischen Arbeitskräften kommt in den Lohnveredelungsabkommen<br />

zur Geltung, wobei sich die östliche Seite mit der nebenbei erfolgenden<br />

Vermittlung von know-how trösten kann. Die Bezahlung dieser seltsamen<br />

Ware ist übrigens in all diesen über den bloßen Warenverkehr hinausgehenden<br />

Transaktionen fällig, auch wenn sie betriebliche Kooperation heißen,<br />

durch die ein Außenhandelsmonopolist Devisen spart und sich einbilden<br />

kann, gut zu fahren, weil er den Vertrieb des gemeinsamen Produkts über<br />

die Absatzmärkte des Partners aus dem freien imperialistischen Westen<br />

gesichert bekommt. Bisweilen wird ihm nämlich bedeutet, er solle das mit<br />

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