Resultate Imperialismus 1 - Ableitung - GegenStandpunkt
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<strong>Resultate</strong> <strong>Imperialismus</strong> 1 §3<br />
ihrer Zahlungsbilanz. Diese Probleme zeigen erstens, daß sie am Umschlag<br />
des Reichtums dieser Welt beteiligt sind, aber zweitens mit dem für<br />
ihre Partner unbefriedigenden Ergebnis, den Erfordernissen eines geregelten<br />
Austausches nicht recht nachkommen zu können. So erfreuen sie sich der<br />
regen Anteilnahme dieser Partner, die ihnen nicht nur einen Zahlungsaufschub<br />
gewähren; sie drängen auch darauf, daß die Kreditierung nutzbringend<br />
in Anspruch genommen wird, schicken Berater ins Land, die für den<br />
Aufbau arbeitsintensiver Industrie mit Rat und Tat bereitstehen. Wenn die<br />
billigen Arbeitskräfte dann ihrer Nation was zum Verkaufen hergestellt<br />
haben, erklären sich die Länder, die ihre Entwicklung hinter sich haben, zu<br />
Zollpräferenzen bereit, halten aber das Einströmen des preiswerten Zeugs<br />
auch durch Einfuhrquoten in Grenzen, weil die eigene Wirtschaft... Wenn<br />
umgekehrt ein mit Armut und Schulden reich gesegnetes Land protektionistisch<br />
zu Werke geht, wird es massiv daran erinnert, daß es sich seiner Entwicklung<br />
nicht verschließen kann. Es darf seine Arbeitskraft und Energie<br />
auf diese Weise doch nicht der fremden Benutzung entziehen, also verschwenden.<br />
Notfalls werden auch Gastarbeiter importiert, die ihr Heimatland<br />
durch Überweisungen beträchtlicher Teile ihres Lohnes mit Geld versorgen,<br />
durch welches der Währung geholfen werden kann, das sich aber<br />
auch als Kapital verwenden läßt. Selbst zu Investitionen sind großmütige<br />
Geldgeber aus den Industrienationen bereit: bei Öl und Bergbau schon immer,<br />
da die Versorgung der Weltwirtschaft mit den wichtigen Schätzen<br />
unbedingt gewährleistet sein muß. Aber auch für minder kostbare Sachen<br />
finden sich stets Interessenten, wie man an den guten Beziehungen mancher<br />
Regierung zu den Fruit Companies sehen kann. Die Zahlungsbilanzen der<br />
„unterentwickelten“ Länder befördern die alten und neuen Initiativen dadurch,<br />
daß „ein Markt“ geschaffen wird, der es in sich hat. Diese Staaten<br />
wälzen die herkömmlichen Produktionsweisen, in denen sich die Menschen<br />
recht und schlecht am Leben erhielten, gründlich um; zum Zwecke der<br />
Behauptung im internationalen Geschäft, welche den Staatsmännern am<br />
Herzen liegt, zwingen sie ihre Gesellschaften, außer den auswärts gewünschten<br />
Sachen so gut wie nichts mehr zu produzieren (Monokultur heißt<br />
das dann), und berauben die Mehrzahl der Bevölkerung der Existenzgrundlage.<br />
Lebensmittel müssen dann in Ländern mit keineswegs<br />
miesen natürlichen Bedingungen für ihre Produktion aus- u n d eingeführt<br />
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