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Resultate Imperialismus 1 - Ableitung - GegenStandpunkt

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<strong>Resultate</strong> <strong>Imperialismus</strong> 1 §5<br />

betonen, daß es sich lohnt; die auf die Armut hinweisen, aus der sich noch<br />

jeder ein schlechtes Gewissen zurechtlegen kann. Keine Unverschämtheit<br />

unterbleibt, wenn für offizielle Entwicklungshilfe – die die Armut hervorbringt<br />

– geworben wird und Spenden für die minderjährigen Skelette erbeten<br />

sind. Aus der Politik, die er zuläßt, soll sich kein einziger Staatsbürger<br />

des freien Westens ein Gewissen machen – aus ihren Opfern aber schon; am<br />

besten, er schämt sich für jedes Wurstbrot und spendet auf die einprägsamen<br />

Kontonummern der internationalen Wohlfahrtsvereine und für die<br />

dreckigen Weltkinder- und Frauenabende, auf denen die Disco-Affen der<br />

Pop-Szene samt Präsidentengattinnen ihre Show abziehen.<br />

Ein intakter Weltbürger wird mit dem Zynismus staatlicher Souveränität am<br />

besten fertig, wenn er deren Pendant beherrscht, die imperialistische Moral:<br />

er darf sie nicht praktizieren, um Vorteile herauszuschlagen. Umgekehrt<br />

sogar muß er sich zur Einsicht bequemen, daß die staatlich erzwungenen<br />

Vorteile der Nation das relativ Beste sind, was er kriegen kann. Seine Politiker<br />

machen deshalb dem auf seine Wertarbeit und sein Steuerzahlen getrimmten<br />

Arbeitsmann ständig klar, wie er sich – mit ausländischen Kollegen<br />

konfrontiert – abschätzig u n d anerkennend zugleich gebärden kann:<br />

„sie machen die Drecksarbeit, die ein Deutscher nicht mehr erledigen will!“.<br />

An polnischen Aussiedlern und vietnamesischen Flüchtlingen muß ein<br />

gewöhnlicher, d.h. von seiner Arbeit lebender Mensch seine Toleranz gegenüber<br />

den Opfern und seinen Haß gegen den anderen Staat pflegen; auf<br />

keinen Fall darf ihn die Sache mit den Arbeitsplätzen ärgerlich machen, die<br />

er sonst bei jedem Anlaß zu schlucken hat. Was kümmert ihn schon der<br />

Aberwitz, daß die Meistbegünstigung den östlichen Staaten nur eingeräumt<br />

wird, wenn sie Leute ausreisen lassen! Handelsverträge sind Geschäftsbedingungen,<br />

und die gehen ihn nichts an; wenn Ausländer oder<br />

Ex-Deutsche an Land gezogen werden, so kann er darin höchstens einen<br />

Beweis dafür sehen, daß sein Staat nicht nur fürs Geschäft, sondern auch für<br />

die Freiheit Opfer bringen läßt. Bei den offenkundigen Geschäften, die das<br />

Parlament und seine honorigen Waffenschieber mit Negerhäuptlingen machen,<br />

muß jedermann den Materialismus seines Staates honorieren – auch<br />

wenn er gelernt hat, daß Negerhäuptlinge die Menschenrechte mißachten.<br />

Die imperialistische Moral fordert vom kleinen Mann, seinen Materialismus<br />

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