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Die Heilkraft der Pilze - GAMU

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Energieinhalt gemessen, <strong>der</strong> infolge <strong>der</strong> Verbrennung von Nährstoffen im Körper frei wird. <strong>Die</strong>se<br />

Energie benötigt <strong>der</strong> Mensch für das Wachstum, für die Erhaltung seiner Körpertemperatur und für<br />

jegliche Art von Arbeit, einschließlich <strong>der</strong> Stoffwechselvorgänge wie Verdauung, Atmung und an<strong>der</strong>e.<br />

<strong>Die</strong> Deutschen nehmen täglich durchschnittlich mehr als 3000 kcal zu sich, obwohl 2000 bis 2500 kcal<br />

den meisten völlig ausreichen würden. Wir haben einen täglichen Energieüberschuss von 30 % und<br />

mehr zu verkraften, <strong>der</strong> sich schließlich als Fett im Körper ablagert und <strong>der</strong> zur weit verbreiteten<br />

Beleibtheit führt. Ist es einmal soweit, kostet es beträchtliche Kraft und eiserne Disziplin, um den<br />

Überschuss abzubauen.<br />

Man sollte sich einmal vorstellen, dass 1 kg Fettgewebe 9.000 kcal Energie speichert. Wenn sich also<br />

jemand, mit einem tatsächlichen Bedarf von täglich 3.000 kcal, zeitweilig mit einem Drittel weniger<br />

(2.000 kcal) begnügt und sein Körper die erfor<strong>der</strong>liche Energie aus den Fettreserven nimmt, vergehen<br />

ganze 9 Tage bis 1 kg Fettgewebe abgebaut wird.<br />

Betrachtet man Speisepilze aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Energielieferung, wird sofort klar, was für eine<br />

zeitgemäße Nahrung sie sind und wie sehr sie den Bedürfnissen <strong>der</strong> bewegungsarmen und mehr<br />

geistig tätigen Menschen unserer Zei t entsprechen. Fri schpi l ze enthal ten ni cht mehr al s 20 bi s 40 kcal<br />

in 100 g. Mit Gemüsearten wie Kohlrabi, Möhren, Paprika, grünen Bohnen, Blumenkohl, Grünkohl,<br />

Broccoli, Gartenkresse u. a. sind sie diesbezüglich vergleichbar. Gemüsearten wie grüne Erbsen und<br />

gekochte Kartoffeln enthalten doppelt so viel, Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen sogar bis<br />

zu zehnmal mehr Kalorien als Speisepilze.<br />

Für die Berechnung des Energieinhaltes von Lebensmitteln wird <strong>der</strong> Brennwert <strong>der</strong> einzelnen<br />

Nährstoffe herangezogen. Bei <strong>der</strong> Verwertung von z.B. 1 g Fett entstehen im Körper etwa 9 kcal<br />

Energie. Bei Kohlenhydraten und Eiweiß sind es 4 kcal je Gramm. Demnach sind 100 g Frischpilze<br />

den Energiegehalt betreffend mit nur 3-4 g Fett o<strong>der</strong> 6-8 g Kohlenhydraten bzw. Eiweiß<br />

gleichzusetzen. Jetzt wir es beson<strong>der</strong>s klar, warum sich <strong>Pilze</strong> für eine Diät mit dem Ziel <strong>der</strong><br />

Gewichtsreduktion so gut eignen. Wenn man eine Fastenkur halten und dabei nicht mehr als 1.000<br />

kcal täglich zu sich nehmen möchte, wäre noch <strong>der</strong> Konsum von immerhin mehr als 6 Pfund (!)<br />

gedünsteter <strong>Pilze</strong> erlaubt. Zweifellos sind es verlockende Aspekte. Deshalb sollten Speisepilze in <strong>der</strong><br />

Diätplanung viel stärker als bisher berücksichtigt werden. Selbst die offizielle Ernährungsberatung ließ<br />

die <strong>Pilze</strong> weitgehend links liegen. Dabei sind Pilzmahlzeiten für eine Gewichtsreduktion mindestens so<br />

gut geeignet wie Salate o<strong>der</strong> Gemüse.<br />

Von den so genannten Hauptnährstoffen eines Nahrungsmittels steht das Eiweiß an vor<strong>der</strong>ster Stelle.<br />

Das Eiweiß, auch Protein genannt, sorgt dafür, dass die Muskeln und Organe des Körpers aufgebaut<br />

werden und erhalten bleiben. Das körpereigene Eiweiß verbraucht sich allmählich und muss ständig<br />

erneuert werden. Der Eiweißbedarf ist vom Alter und von <strong>der</strong> physischen Belastung des Körpers<br />

abhängig. Kin<strong>der</strong> und Jugendliche brauchen mehr Eiweiß als Erwachsene. Der Eiweißbedarf von<br />

Schwerarbeitern ist erheblich größer als <strong>der</strong> von "Schreibtischtätern".<br />

Das Ammenmärchen v om "Fleisch des Waldes"<br />

Stets wird <strong>der</strong> Eiweißgehalt <strong>der</strong> <strong>Pilze</strong> landläufig gepriesen. Bezeichnungen wie "Fleisch des Waldes"<br />

o<strong>der</strong> "Kalbfleischpilz" (für den Austernpilz) machen die Runde. Tatsächlich enthalten <strong>Pilze</strong> einen<br />

beträchtlichen Anteil Rohprotein in ihrer Trockenmasse. Beim Kulturchampignon wurden 29 % bis 45<br />

% ermittelt, beim Austernpilz 21 % bis 43 % und beim Shii-take 18 % bis 24 %. Bei den Waldpilzen<br />

si nd im Hallimasch 16 %, in Pfi fferl ingen 15 %, in Steinpilzen 18 % und i n Bi rkenpilzen 25 % Ei wei ß i n<br />

ihrer Trockensubstanz festgestellt worden. <strong>Die</strong> Schwankungen bei den kultivierten Arten wie<br />

Champignon, Austernpilz und Shii-take werden damit erklärt, dass <strong>der</strong> Eiweißgehalt von Faktoren wie<br />

<strong>der</strong> genetischen Variabilität, den Kultivierungsmethoden, den verwendeten Nährsubstraten, dem<br />

Reifezustand <strong>der</strong> geernteten <strong>Pilze</strong> u. a. m. abhängig ist. Werden Teeblätter, wie z.B. in Indien üblich,<br />

als Nährsubstrat verwendet, enthalten Austernpilze mehr Eiweiß, als bei <strong>der</strong> Verwendung von<br />

deutschem Getreidestroh für den gleichen Zwecke.<br />

Auch die Verdaulichkeit des <strong>Pilze</strong>iweißes ist von Art zu Art verschieden und noch davon abhängig,<br />

welchen Teil des Fruchtkörpers man verzehrt. Beim Kulturchampignon z.B. ist das Eiweiß sowohl im<br />

Hut als auch im Stiel zu mehr als 91 % verdaulich. Im Austernpilz dagegen wird es aus dem Stiel nur<br />

zu 84 % verwertet, aus dem Hut aber zu über 91 %. <strong>Die</strong>ses Phänomen wird damit erklärt, dass die<br />

Eiweißmoleküle – in Gegensatz von an<strong>der</strong>en Nährstoffkomponenten – die chitinhaltigen Zellwände<br />

<strong>der</strong> Pilzfruchtkörper nicht passieren können. Da Chitin unverdaulich ist, verlässt ein Teil des Eiweißes<br />

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