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Die Heilkraft der Pilze - GAMU

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Blutproben entnommen und diese auf Blutzuckergehalt untersucht. Mit den gesammelten<br />

Schopftintlingen sind insgesamt drei Versuchsreihen durchgeführt worden.<br />

Eineinhalb Stunden nachdem <strong>der</strong> <strong>Pilze</strong>xtrakt verabreicht war, verringerte sich <strong>der</strong> Blutzuckergehalt <strong>der</strong><br />

Versuchstiere um 41 %. Drei Stunden nach <strong>der</strong> Behandlung lag er immer noch um 31 % unter dem<br />

Wert <strong>der</strong> nicht behandelten Kontrolltiere. Selbst 6 Stunden später enthielt das Blut <strong>der</strong> Versuchstiere<br />

noch 20 % weniger Zucker als das <strong>der</strong> Kontrolltiere. Zwischen <strong>der</strong> Wirkung des Schopftintling<br />

Extraktes in seiner höchsten Dosis und <strong>der</strong> des Tolbutamid bestand kein signifikanter Unterschied.<br />

Weniger spektakulär verliefen die Versuche mit kulti vierten Schopftintl ingen. Einei nhalb Stunden nach<br />

<strong>der</strong> Verfütterung von 2 g des Extraktes trat eine Verringerung des Blutzuckergehaltes <strong>der</strong><br />

Versuchsti ere von nur 14 bi s 16 % ei n. Al lerdi ngs hat auch di e Referenzsubstanz, das T ol butami d,<br />

schl echter gewi rkt. Es reduzierte den Blutzuckergehal t nur um 25 bi s 39 %. Fest steht jedenfalls, dass<br />

<strong>der</strong> Schopftintling, gleichgültig ob wildlebend o<strong>der</strong> kultiviert, in den verwendeten Dosierungen für<br />

längere Zeit eine Verringerung des Blutzuckergehaltes <strong>der</strong> Versuchstiere bewirkte. Somit haben die<br />

Hinweise <strong>der</strong> Mykologen Porton und Kronberger eine Bestätigung gefunden.<br />

Anwendung<br />

Um die den Blutzuckergehalt regulierende Wirkung des Schopftintlings für die Selbstmedikation<br />

ausnutzen zu können, sollte ein regelmäßiger Verzehr dieses <strong>Pilze</strong>s erfolgen. <strong>Die</strong> tägliche Dosis<br />

beträgt 100 bis 200 g Frischpilze. Schonend getrocknete und pulverisierte <strong>Pilze</strong> sind ebenfalls<br />

geeignet und, z.B. in Joghurt eingerührt leicht zu verzehren. Aus Trockenpilzen reichen täglich 10 bis<br />

20 g aus. Weitere Möglichkeiten ergeben sich durch die Herstellung eines wässrigen Extraktes, wie im<br />

entsprechenden Kapitel beschrieben.<br />

Der Shii-take<br />

Beschreibung und Bedeutung<br />

Der Shii-take (Lentinula edodes) ist ein in Ostasien beheimateter, holzbewohnen<strong>der</strong> Weißfäulepilz,<br />

den man in China und Japan seit etwa 2000 Jahren kennt und als Leckerbissen und hervorragendes<br />

Heilmittel schätzt. Er besitzt einen hell- o<strong>der</strong> dunkelbraunen Hut von 5-12 cm Durchmesser. Seine<br />

Lamellen sind weiß o<strong>der</strong> zartgelb. Oft findet man Schuppen o<strong>der</strong> tiefe Risse an <strong>der</strong> Hutoberfläche des<br />

Shii-take. <strong>Die</strong> Schuppen gelten als kulturstamm spezi fi sche Eigenschaft. Di e Ri ssbildung wird auf<br />

Klimaeinflüsse zurückgeführt. Das Fleisch des Shii-take ist weiß und fest, wobei man in Japan zwei<br />

Haupttypen unterscheidet, den dickfleischigen "donko" und den dünnfleischigen "koshin". Er lebt<br />

ausschließlich auf abgestorbenem Holz. Bevorzugt werden von ihm Eichen, Kastanien und Buchen.<br />

Der Anbau des Shii-take begann in China vor etwa 1000 Jahren, <strong>der</strong> Initiator soll ein Mann namens<br />

Wu San Kwung gewesen sein. So jedenfalls berichtet <strong>der</strong> chinesische Gelehrte Wang Cheng im Jahre<br />

1313 in seinem Werk "Buch <strong>der</strong> Landwirtschaft". Heute gilt <strong>der</strong> Shii-take weltweit als <strong>der</strong> Speisepilz mit<br />

dem zweitgrößten Produktionsvolumen hinter dem Austernpilz. Rund 2,2 Mio. Tonnen Shii-take<br />

werden jährlich allein <strong>der</strong> <strong>der</strong> Volksrepublik China erzeugt.<br />

Schon früh versuchte man, den Shii-take-Anbau auch im Westen zu etablieren. <strong>Die</strong> ersten<br />

entsprechenden Versuche in Deutschland wurden bereits im Jahre 1909 durchgeführt. Doch man<br />

schenkte i hm l etztlich kei ne beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkei t. Erst Anfang <strong>der</strong> 70er Jahre erlebte <strong>der</strong> Shii -<br />

take in verschiedenen europäischen Län<strong>der</strong>n und in Nordamerika eine regelrechte Renaissance.<br />

Seitdem ist er, beson<strong>der</strong>s in den USA, zunehmend beliebt und sein Anbau und Konsum steigen<br />

konti nui erlich wei ter an.<br />

Der Shii-take ist ein hervorragen<strong>der</strong> Speisepilz mit einem typischen, unverwechselbaren Geschmack.<br />

Sein Geruch, <strong>der</strong> auf einen Inhaltsstoff namens Lenthionin zurückgeführt wird, erinnert an Knoblauch.<br />

Erwähnenswert ist ferner die sehr gute Haltbarkeit des Shii-take. Von den Argumenten, die für den<br />

verstärkten Anbau und Konsum des Shii-take stehen, könnten die verän<strong>der</strong>ten<br />

Ernährungsgewohnheiten in den westlichen Län<strong>der</strong>n und das Bedürfnis vieler Menschen zum Erwerb<br />

exklusiverer Nahrungsmittel genannt werden. Hinzu kommt ein wichtiger Aspekt: die bemerkenswerte,<br />

vielgerühmte gesundheitsför<strong>der</strong>nde Wirkung des Shii-take auf den menschlichen Organismus.<br />

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